Montag, 19. Oktober 2015

Sonntag in Vancouvers Regenwald: Stanley Park

Heute morgen geht es immer entlang der Georgia Street nach Norden , irgendwann gehen wir ein Stück nach rechts und kommen so zu Coal Harbour, wo der Royal Vancouver Yacht Club ist und viele schöne Apartmenthäuser stehen. Man blickt hier über einen Meerarm nach North-Vancouver, dass aber im Regenwolkennebel kaum zu erkennen ist. Es regnet nicht wirklich, aber immer wieder kommt feuchter Nebel herunter. Die Sonnenbrille hätte ich nicht einpacken brauchen. Vancouver ist sehr fahrradfreundlich , es gibt viele Fahrradwege und Hinweise für Fahrradstrecken. Aber es gibt auch ganz viele Spazierwege. Passanten und Radfahrer können beide einen Weg rund um Downtown benutzen, die Seawall umfasst 22 km, das ist richtig gut gemacht. 

Vorher gehen wir aber noch kreuz und quer durch den Ende des 19. Jahrhunderts eingerichteten, riesigen Stanley Park und wir sind schon bald mitten im Regenwald, von dem noch relativ große Gebiete erhalten geblieben sind (Gestern hatte ich geschrieben 150.000 Bäume, bei Wikipedia steht 500.000). Es gibt ansonsten einen kleinen Pitch & Putt Platz, Tennisplätze, eine Lagune, ein riesiges Freibad, Kinderspielplätze, jede Menge Bänke und ringsherum Wasser.

Wer mehr lesen möchte (inklusive Luftbild): https://de.wikipedia.org/wiki/Stanley_Park

Wir gehen den Wanderweg zum Teehaus, einem 1985 errichteten Bistro-Restaurant, um die Mittagszeit heute gut besucht, in zwei Kaminen brennt ein Feuer, das Essen sieht lecker aus, aber wir sind noch satt vom späten und vielen Frühstück und trinken nur Cappuccino und frischgemachte Limonade. Das Teehaus liegt am Wasser, zwischen dem 2nd und 3rd Beach. Von dort aus gehen wir nun nicht mehr weiter durch den Park sondern immer den Weg am Ufer entlang. Wir sind jetzt auf der gegenüberliegenden Seite des Bereichs Stanley Park und des Westends und gucken nun über den nächsten Meerarm in Richtung Granville Island und Kitsilano. Zwischen den Meeresarmen öffnet sich der Blick zur Strait of Georgia , nicht dass man davon viel sehen könnte. Tanker und große Frachtschiffe ankern etwas außerhalb und sind nur schemenhaft zur erkennen. Die Burchard Bridge taucht mal auf und dann wieder weg!

Wir bleiben an der Seawall bis zur Denman Street und gehen dann weiter durch das Westend Stadtviertel. Was war alles so los in Park und auf der Seawall?
  • Jede Menge Jogger 
  • Jede Menge Radfahrer( Radfahrer und Inlineskater dürfen die Seawall nur gegen den Uhrzeigersinn benutzen und sie habe ihre eigene Spur)
  • Jede Menge Ruderer
  • Jede Menge Spaziergänger, junge Paare, Arm in Arm, Familien, alte Paare, Leute mit Schirm, mit Regenjacke, mit ärmellosem T-Shirt, mit Pudelmütze...
  • Jede Menge Möwen, Kormorane, Reiher und 2 Adler (Bald Headed Eagle)
  • 5 Waschbären und 1 Eichhörnchen (Nachfahre der 8 Grauhörnchen, die 1908 dem Park vom Central Park in NYC geschenkt wurden). Koyoten gibt es auch, haben wir aber nicht gesehen.
  • Segelboote
  • Ein Paddle Boarder
  • Ein Seehund
Wir honorieren unseren langen Spaziergang mit einem Cinnamon Bun (Milliarden Kalorien) in einem Neighborhood Café in Denman und gehen die ganze Robson Street nach Süden zurück. Die Straße verwandelt sich langsam von Szene zu koreanisch dominiertem Bereich zu der Haupteinkaufsstraße in der Nähe des Hotels.
Armin geht (es ist inzwischen fast halb 5) ins Hotel Füße hochlegen und ich gehe noch schnell zum Bill Reid Museum um die Ecke und habe Glück: Es hat noch eine gute halbe Stunde auf und morgen natürlich geschlossen. Gegen eine kleine 5 CanD Spende komme ich günstig herein. http://www.billreidgallery.ca
Bill Reid ist der bekannteste Künstler für First Nation Kunst , seine Mutter stammt aus Haida Gwaii, sein Vater war Europäer. Hier ein paar Infos von der Website der Galerie:
"Bill Reid (1920-1998), acclaimed Haida master goldsmith, carver, sculptor, writer and spokesman, was one of Canada's greatest artists.
Bill Reid was born to a Haida mother and a European father. While working as a broadcaster with the CBC in Toronto in the early 1950s, he studied jewelry-making at Ryerson Polytechnical Institute, and later studied classic European jewelry-making at the London School of Design. He combined European jewelry techniques with the Haida art tradition. His passion for Haida art was kindled by a visit to Haida Gwaii in 1954 where he saw a pair of bracelets masterfully engraved by the great carver and his great-uncle, Charles Edenshaw, after which, to use his own words, “the world was not the same.”
For the next fifty years Reid embraced many art forms. He gradually explored his rich Haida cultural heritage, studying early ethnographic publications, museum collections, and surviving examples of strong works from Haida Gwaii, always trying to understand the logic behind the form.
Inspired by the deeply carved messages of the totems and the lush beauty of the Queen Charlottes, Reid would go on to create many powerful sculptural masterpieces. “The Raven and the First Men,” a native version of the birth of mankind, and “The Spirit of Haida Gwaii,” showcased at the Canadian Embassy in Washington, brought international acclaim. But his crowning achievement was “Lootaas” (“Wave Eater”) -- a 15-metre war canoe carved from a single cedar log."

Ansehen kann man sich die Werke virtuell hier: http://theravenscall.ca

Nachdem ich mich auf Alert Bay bereits für die Native Art interessiert habe und gerade einen Krimi lesen, der von Schnitzern auf Haida Gwaii handelt, war das eine gute Ergänzung des bereits Gelernten.

So, jetzt ist es halb 7 und wir können einmal überlegen, wo wir heute Abend essen gehen wollen!

Auf der Georgia Street

Coal Harbour, Vancouver

Bootstankstelle, Ruderer und im Hintergrund North-Vancouver

Bootsgaragen

Waschbär-Raccoon

Hier sieht man gut, wie ein toter Stamm zum Wirt wird

Herbst in Stanley Park

Farne als Schmarotzer

Seawall Vancouver

In Stanley Park

Meine Handtasche ist schon ziemlich groß

Tea House Stanley Park

Balanceakte

Adler (links oben), Möwen und Krähen

English Beach und Penthouse mit Baum

Skulpturen, die zum Lachen bringen wollen

Hundeleben

Live Octopus?

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