Montag, 23. November 2015

Rattenfänger von Hameln und Bad Pyrmont: vom Niedergang des Fürstenbades


Heute waren wir auf der "Straße der Weserrenaissance" und auf der "deutsche(n) Märchenstraße", ein bisschen hatte man auch das Gefühl , als sei hier auch die im August in Bayern teils befahrene deutsche Bäderstraße. 

In Hameln war ich vor 24 Jahren, als ich mit Melanie, unseren Kindern und Weidenbachs in Wöbbel bei Schieder-Schwalenbach auf einem Ferienhof war.
Armin kannte Hameln noch nicht. Also machen wir uns auf den 65 km langen Weg, der ab Höxter weitgehend der Weser folgt. Die Weser scheint still zu stehen, eine Fließrichtung  ist nicht zu erkennen. 
Im ruhigen Wasser spiegeln sich Chausseebäume und Kopfweiden.  
Ab und zu ein paar Dauercampingplätze mit zusätzlich einigen  Wohnmobilen. 
Woher kommen die Leute, die hier einen Dauercampingplatz haben, die nächste Stadt ist Ewigkeiten entfernt. 
Aber vielleicht gehören sie zu Menschen, die in einer balkonlosen Mietwohnung in Höxter oder Paderborn wohnen.

Die Sonne scheint und die Baumgruppen in den Flussauen sehen wie Holzschnitte aus, besonders schön sind die vielen Bäume, die gepfeffert sind mit Mistelkugeln. 

Die kleinen Orte am Wegesrand wirken etwas verloren , es handelt sich nicht wirklich um blühende Landschaften...., ab und zu eine mittelständische Fabrik , weit weg von der nächsten Autobahnauffahrt. 

Hameln ist sehr schön, eine alte Garnisonsstadt. An einigen Häusern erinnern Prlaketten daran, zum Beispiel an den siegreichen Beitrag der Hamelner bei der Schlacht von Waterloo (das war aber ein länger  Ritt)! 
Die Fülle der prächtigen Bauten lässt mich an "Stolz und Vorurteil" denken: es gab sicher viele Bälle, bei denen die Soldaten in ihren schmucken Uniformen gern gesehene Gäste waren. 

Über den Straßen sind Sätze aus der Rattenfänger-Sage aufgehängt. Die Rattenfänger Statue steht zwischen Buden des Weihnachtsmarktes, für dessen Eröffnung am Mittwoch gerade die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Eine nette Stadt mit ordentlichen Geschäften, schönen alten Häusern, der Weser mit einem Wehr und
 einer Lachstreppe und einem Atomkraftwerk ( Grohnde) gleich um die Ecke!Der Rattenfänger ist von einer Art halben Plastikkugel umgeben, ich höre,wie ein Anwohner japanischen Besuchern  erklärt, dass dies eine Schneekugel sein soll und dass ab Mittwoch Kunstschnee darin herumgepustet wird.
Von Hameln aus sind wir durch das Eggegebirge durch Wöbbel (!) über Bad Pyrmont zurückgefahren. Wir waren nicht im Kurpark und können deshalb nichts zu den möglicherweise wundervollen Dingen dort sagen, aber von dem, was wir in der Einkaufsstraße gesehen haben aus geschlossen, hat Bad Pyrmont der Niedergang der Kassenfinanzierung von Kur und Kurlaub nicht gut getan. Ich denke noch, dass die vielen vermutlich leeren Pensionen gute Flüchtlingsunterkünfte darstellen würden, aber leider wenig Aussicht auf Jobs ( und weit weg von allem) da ruft einen  Meter  neben mir ein Muezzin. 
Es stellt  sich heraus, dass das der Klingelton eines Handies ist ;)! Zurück im Gräflichen Park heißt es 
dann eine Praxisarbeit korrigieren, Krimi lesen, Sauna, schwimmen und essen und trinken und im Scrabble gewinnen.

Die Rattenfängersage ist nachzulesen: 



Hotelbar


Ratte


Hamelner Prachthaus


Adventskalender altes Rathaus in Hameln


Tür in Hameln


Die Rattensage


Warum ist der bloß Bäcker geworden?


Schnitzwerk, Hameln


Fischleiter in Hameln


Sonnenuntergang im Park 
Von meinem iPad gesendet

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