Mittwoch, 31. August 2022

Inselhüpfen, Golf und Sting

 Heute und morgen ist ( immer noch) Sonne vorhergesagt. Wir beschließen zum Connemara Isles Golfclub zu fahren. Dieser ist etwa 50 km entfernt auf dem Inselchen  Inis Treabhair, durch eine Brücke mit dem Festland verbunden und in der anderen Richtung zur weitere Brücken mit den Inseln  Lettermore und Gorumna.

Auf dem Weg nutzen wir “The Old Bog Road” mitten durch das Moor, mit der sich das Umfahren einer Halbinsel erspart. Seit einem Vorfall ( wahrscheinlich vor 200 Jahren), bei dem ein Reisender nicht am Ziel ankam, gilt die Straße als verflucht. Im Dunkeln fahren Abergläubische hier nicht. Nach der Geschichte hatte der Reisende im einzigen Haus auf der Strecke durch das Moor Zuflucht gesucht; die zwei Frauen die dort wohnten, haben ihn allerdings heimtückisch ermordet! 

Der Golfplatz ist so ein “Only  in Ireland “ Platz, wie wir ihn von unseren Urlaub in Mayo auf der Halbinsel Belmullet kennen. Gemeint ist damit vor allem: Unprätentiös, aber auch simple, wenn auch spielerisch nicht  einfach. Als wir dort ankommen ist nur der Hausmeister/Greenkeeper da. “Ruft Sean an”, rät er, sagt dass Ihr das seid und werft dann 20 EUR in den Besucherbriefkasten”! Armin fragt, wie teuer die Miete eines Trolley sei. Kostet nichts, einfach einen nehmen!

Es gibt Getränkeautomaten und alternativ einen dazugehörigen kleinen Pub. Eine Turnierliste hängt aus. Sean geht nicht ans Telefon , ich sage dem AB, dass AB jetzt spielt und das Geld einwirft.

Armin ist versorgt und gehe ich nicht, sondern fahre meine Runde! Ich kann so oft stehenbleiben, wie ich will und fotografieren! Herrlich! Langsam rolle ich die kleinen Straßen der Insel Lettermore entlang und halte an jedem zweiten Pier und an jedem Beauty Spot. Außer mir treffe ich eigentlich nur Kühe, Schafe, Pferde und Esel. Ein Mann streicht sein Boot in einem kleinen Hafen an, ein alter Mann kommt mit Rollator vom Besuch beim Nachbarn zurück. Am Ende eines Feldweges entschuldige ich mich bei zwei netten Eseln dafür, dass ich zufällig keine Möhren bei mir habe. Dann trinke ich Tee, esse ein Stück Früchtebrot und zeichne die Landschaft. Steine , Wildblumen und Tang ergänzen mit ihren Farben das Blau des Meeres. Gras natürlich auch, hier ist es noch grün und nicht ausgetrocknet! 

Diese Landschaft ist so unfassbar steinig. Um beim Golf zu bleiben, es sieht aus, als wäre Connemara eine noch nicht aufgeräumte Driving Range , auf der eine Mannschaft von  Riesen Steinbrocken  abgeschlagen hätte. Connemara war ein Hungerland, schnell kommt uns der Gedanke an “Steine statt Brot” Jetzt habe ich die Quelle gesucht. Bibel? Schiller? Brecht? Drei Stellen habe ich gefunden:

Wer von euch ist ein Mensch, der, wenn sein Sohn um Brot bittet, ihm einen Stein geben würde? Oder der ihm, wenn er um Fisch bittet, ihm aber eine Schlange geben würde? ( Bibel) 

(…) Ein  Loblied sänge der deutsche Geist
vom Pregel bis zum Rheine.-
Gib Kunst, o Fürst, die nährt und speist!
Gib Brot, o Fürst, nicht Steine!( Morgenstern) 

Viel Steine gabs und wenig Brot. (Ludwig Uhlands: Als Kaiser Rotbart lobesam.)

Wäre das auch geklärt. 


Über die große irische Hungersnot schreibe ich noch separat etwas. Jetzt aber zum leichtfüßigen Ausklang ( ich erlaube mir  mal die Metaphern zu mischen) des heutigen Blogs noch etwas aus der Regenbogenpresse!

 

Wem gehört eigentlich diese tolle Villa direkt am Wasser am Dorfrand von Roundstone? Sie besteht aus einem reetgedeckten Teil und  einem großen Natursteinhaus. Natürlich liegt eine Segelyacht aus Dublin davor auf Anker.
Ich habe nicht herausbekommen, wer da derzeit wohnt.
Wohl aber, wer früher. In den 80er Jahren hat hier Sting gewohnt , danach Schriftsteller, andere Künstler und Superreiche. Aus dem Showbereich noch Bill Whelan, dem Komponisten und Musiker, der “Riverdance” ( ESC 1994) komponiert hat. Hier mehr dazu : 

“ Sting, who wrote the smash-hit song Every Little Thing She Does is Magic, while living in Galway said: "It’s a beautiful place. I lived in Roundstone and had wonderful neighbours - it is one of the most beautiful places on the planet. "My house looked out on to the Atlantic and the mountains behind me. I have very fond memories there. I miss it." https://www.rte.ie/entertainment/2017/1205/925251-sting-says-he-misses-living-in-galway/

“This spectacular house on the shores of the Atlantic in the village of Roundstone has drawn some interesting characters down the decades, including artists, writers and tycoons.

Most notably, Sting, the singer from Sting & the Police, resided here in the early 1980’s. It was here that he wrote most of the songs on The Police’s third album, Zenyatta Mondatta to include ‘Every little thing she does is magic’, ‘Don’t stand so close to me there’ and ‘Invisible sun’ and many more.

Unfortunately Stings residence didn’t last and locals told the story that one day Sting frantically left the village in a hurry, never to return. It was rumored that Sting had received death threats from the Provisional IRA and he upped and fled back to England as a result.

The home was later bought by Bill Whelan, the Irish composer and musician, most famous for composing the piece, ‘Riverdance’ for the 1994 Eurovision song contest.” https://www.visitgalway.ie/explore/places-of-interest/unusual-attractions/home-of-the-stars/

Sonnenaufgang 

The Old Bog Road 

Steine statt Brot 

Endlose Steinmauern 

Sehr niedlich die Esel 

Farben von Connemara 

Flechten 

Das “Sting” Haus 

Blaugrüne Bog Road 

Cottage “wie früher “

Golf Clubhouse Connemara Isles

Die Brombeeren platzen vor Saft 

Stare auf einer Telegrafenleitung 

Torf traditionell getrocknet 

Stute mit Fohlen 

Hortensie

Teatime

Ebbe 

Verlassenes Haus 

Aussicht auf die nächste Halbinsel 

Violette Strandnelke

Steine mit Grünflechten

Steinmauer

Sundowner , farbkoordiniert

Sonnenuntergang 

Golfclub 

Kleine Inselstraßen 

Blau 

Reflektiertes Boot im Küchenfenster 

Wasserwelten Connemara 

Blau 

Beim Straße queren 

Wintervorrat Torf an einem Haus 


Dienstag, 30. August 2022

Ein Traumstrand und eine kleine Insel

 Der Tag fängt schon verheißungsvoll mit einem schönen Sonnenaufgang an und es ist den ganzen Tag bestes Sommerwetter! Ende der Woche wird es etwas regnerischer, da muss man heute einfach an der Strand gehen! Vor zwei Tagen habe ich vom Gurteen Beach geschrieben, heute fahre. wir zum Dog’s Bay Beach, der sozusagen Rücken an Rücken mit Gurteen Beach liegt. Dog’s Bay hat eine perfekte Hufeisen- oder Sichelform, dazu weißen Sand und dementsprechend hat das Wasser Abstufungen von fast durchsichtig über türkis bis azurblau! In die Liste der schönsten Strände gehört dieser hinein. Gut ist auch, dass er von Dünen eingerahmt ist und in eine Landzunge übergeht und dass es nur einen kleinen Parkplatz  gibt und dass dieser überdies an der kleinen Zufahrtsstraße und außer Sicht vom Strand aus liegt. 

Sonnenaufgang 

Sonnenaufgang 

Es gibt nicht viel zu erzählen, man macht eben am Strand, was man am Strand immer macht: Am Spülsaum entlang laufen, lesen, picknicken ( Thermoskanne mit Tee und Früchtebrot), fotografieren, auf die Landzunge klettern, aufs Wasser gucken, ein bisschen malen. 

Irgendwann glauben wir, dass es besser wäre aus der Sonne herauszugehen und wir fahren zurück zum Ferienhaus.

Am Nachmittag geht es nochmal los, diesmal zu einer kleinen Rundfahrt auf die etwa zwei km entfernt liegende ( über eine Brücke erreichbare) Insel “Inishnee”. Einfach nur so, nicht das die Insel für irgendwas bekannt wäre, wenn auch auf der Wanderkarte steht, dass es dort zweimal ein “Séipél” gibt und ebenfalls zweimal “Tobar an Bhalláin”. Keine Ahnung, was das ist. Jedenfalls endeten viele Straßen im Nichts ohne Hinweis auf Irgendwas.  Ich google jetzt mal: Also ein Séipél ist eine kleine Kapelle und ein Tobar an Bhalláin ist eine Holy Well, also eine heilige Quelle. Macht  Sinn  , denn letztere  gibt es auf fast jeder kleinen Insel hier! 

Eine alte Hausruine habe ich aber inspiziert, indem ich vermutlich unerlaubt durch ein Gatter gegangen bin!

Bei der letzten Volkszählung 2011 lebten auf Inishnee 43 Menschen. Dazu Kühe, Pferde und Schafe und ein Meer von Wildblumen auf den Wiesen und entlang der winzigen Straßen! Der Blick geht hinüber nach Roundstone, unser Ferienhaus ist unverkennbar. In andere Richtungen geguckt sieht man wieder die Felskuppen der Twelve Bens oder eine Vielzahl von Wasserstraßen und Inselchen! 

Inishnee

Dog’s Bay Beach 

Montbretien auf Inishnee

Dog’s Bay Beach 

“Straße” auf Inishnee

Blick von Inishnee auf Roundstone (gezoomt)

Inishnee

Blick auf die Twelve Bens

Dog’s Bay Beach 

“Straße” auf Inishnee

Dog’s Bay Beach 

Dog’s Bay Beach 

Dog’s Bay Beach 

Dog’s Bay Beach 

Dog’s Bay Beach 

Hausruine Inishnee

Cottages auf Inishnee

Dog’s Bay Beach 

Dog’s Bay Beach 

Inishnee

Dog’s Bay Beach 

Dog’s Bay Beach