Montag, 14. Mai 2018

Südlichster Punkt Siziliens und gute Provinzküche 

Am Ankunftstag in der Masseria geht es abends zum Essen in den Ort Rosalino. Es ist Samstag und im ersten Restaurant, in dem die Rezeptionsmitarbeiterin anruft,sind alle Tische belegt. Im zweiten ist Platz und so fahren wir los. Es ist immer das Gleiche: Man fährt in einen dieser 1.000. - 10.000 Einwohner großen Orte und glaubt zu wissen wo es hingeht ( z.B. Zwei Blocks westlich der Kirche). Dann ist man 300 m weit im Ort, der am Hang liegt und schon ist der Blickkontakt zur Kirche weg.,dafür sind die nächsten 5 Straßen links entweder mit einem Gitter gesperrt oder Einbahnstraßen in die falsche Richtung, man fährt die 6. Straße links ab, diese macht dann aber eine Rechtskurve und nachdem man bereits das dritte Mal am ( geschlossenen) Paneficio Läden vorbeikommt, überfällt einen die blanke Angst, jemals wieder im Leben aus dem Ort herauszufinden. Das ist die Stunde des GPS, das einem auf dem Handy mit einem blauen,misch bewegenden Punkt zeigt, WO man in dem Straßengewirr steckt. Zwar hilft es nicht, die richtige Straße zu finden, aber wenigstens die richtiges Richtung.
Am Samstagabend trennen uns von der Straße MIT Parkmöglichkeit und dem Restaurant dann nur noch 600 m. Wir erreichen tatsächlich die „Antica ( seit 1936) Osteria u Succoilenti“. Außer uns ist noch keiner da und das Personal hat Zeit für uns. Hinter einer offenen Durchreiche schaut man in die einzige Küche, die Köchin winkt und  freut sich, dass es uns gefällt. Wir bestellen eine Wurst und  Käse und eine vegetarische Vorspeisenplatte und teilen uns die Leckereien, die sämtlich lokale Spezialitäten sind und uns auch ausführlich erklärt werden. Vorher gibt es als Gruß aus der Küche leicht angewärmten Zitronenkäse mit einer halben Aprikose ( als Spiegelei dekoriert) mit irgendetwas Zweitem, an dass ich mich gerade nicht erinnere.
Wir hatten danach Gnocci, Pasta bzw Fleischgericht und Nachtisch ( Tirami Su mit Pistaziencreme und Erdbeeren, Canoli) Gesamtkosten inkl. Getränke EUR 100,00.
Am Sonntag fahren wir nach dem Frühstück im Hotel ( lokale Früchte, Joghurt, Käse, Salami und ganz viele süße Spezialitäten aus der Umgebung - inkl. des leckersten Brotaufstrichs , bestehend aus Prangen, Honig 7nd schwarzem Pfeffer) in Richtung des etwa 10 km entfernten Meeres. Der Reiseführer hat uns Marzamemi,mein „traditioneller Fischerort Siziliens“ ans Herz gelegt. Uns und etwa 10 Reisenbussen auch,mdaher fahren wir einfach weiter entlang der Küste zum Ort Portopalo di Capo Passero, dem südlichsten Punkt Siziliens. In diesem Ort gibt es keinen einzigen Reisebus. Nur Einwohner,die auf der Fußgängerzonenstraße herumflanieren und die Kinder Dreirad fahren lassen. Fußgängerzone heißt in dem Fall keine Autos, aber nicht ‚Einkaufsstraße‘, außer  ein paar geschlossenen Gaststätten, einem Friseur und einem Steuerbüro und einer Kirche gibt es nichts. Außer einer offenen Bar und Gelateria, die 20 Eissorten hat und auch Gebäck. Für drei Kaffee, einen Tee, ein Brioche, ein Brioche mit Eis und einem Canoli zahlen wir 5 Euro. Der kleine Kaffee wurde mit 50 Cent berechnet. In den vom Tourismus etwas verschonten Orten kann man gut und  günstig einkehren!
Wir fahren weiter zum Merr mit einem Dünenstrand und einer bewehrten kleinen, vorgelagerten Insel. Noch stehen keine Liegen am Strand. Wir stapfen entlang der Bucht durch den tiefen Sand. Es ist nett, aber auch nicht mehr. Weder einsam und wild, noch aufbereitet und gepflegt. Sizilien ist kein Ziel für einen Badeurlaub.
In der Region gibt es viele Plastiktunnel mit Gemüse, vorwiegend  Tomaten, Zucchini, Chili, es gibt Olivenhaine, Orangenhaine, viel Wein. In Cooperativen wird vor allem Wein oder Tomaten verarbeitet und vermarktet. An der Straße gibt es Stände mit Obst und Gemüse.
Am Abend fahren wir nach Rosolini zur Pizzeria „Pass Sfigli“ , einer angesagten, modernen Pizzeria mit modernem Design. Als Vorspeise bestellen wir ( die einzig möglichen) Angebote: einen Korb handgearbeitete Pommes Frites aus frischen lokalen Kartoffeln und einen Korb mit 6 Arancinis ( den kleinen frittierten Reisbällchen) zum Aufteilen untereinander. Der Koch macht uns  zum gleichen Preis 8 Arancini, damit das besser klappt ,rechnerisch, bei vier Personen. Die bestellte Flasche lokaler Weisswein läßt auf sich warten. Die Kellnerin kommt und entschuldigt sich, der Weissweis sei leider  aus. Sie habe aber eine andere Art lokalen Weins anzubieten, auch weiß, aber anders (?). Das ist uns auch recht, zumal wir den Unterschied nicht verstehen. Es kommt eine Flasche in Papier gehüllt mit den Daten des Weins aus Modica und einem Kronkorkenverschluss. Der Wein ist gut trinkbar, er schmeckt ein wenig geharzt. Für vier ausgezeichnete,große  Pizzen plus Vorspeise, Wein ( Euro 6,00) großen Flaschen Wasser und drei Espressi zahlen wir EUR 50,00.

Weg im Resort Casal di Noto
Fenster in der Gartentür
Aussensitzplatz
Pool, Casal di Noto
Blick vom Hotel Casal di Noto
Masseria Casal di Noto

Blumen im Garten Casal di Noto


Isola di Capo delle Correnti bei Portopalo
Strand bei Capo delle Correnti bei Portopalo
Strand bei Capo delle Correnti bei Portopalo
Wildes Getreide und Gräser im Garten von Casal di Noto
Alter Baumstamm mit Eidechse
Vorspeisenteller in der Osteria u Succolenti“
Wein in der Pizzeria Pass
Pizzeria Pass



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