Donnerstag, 8. Oktober 2015

"It´s called rainforest for a reason"-Regen im Regenwald, muss man wohl mit rechnen...

War auch zu schön um wahr zu sein, das ganze Sonnenwetter bislang! Jetzt sagt meine Wetterapp 6 Tage Regen voraus. Heute ist der erste....and counting.
Aber ich hatte bereits vor einen paar Jahren, als wir im  im Olympic Nationalpark waren, im Lonely Planet den allzu richtigen Satz gelesen: "it is called rainforest for a reason!".

Voraussetzung dafür, dass ein Regenwald vorliegt sind:
- Wald und
- mindestens 2,50 m Regen im Jahr (hier sind es sogar 3 m).

Es ist ein Regenwald der gemäßigten Zone (im Gegensatz zum tropischen Regenwald) weil er zwischen dem Wendekreis des Krebses und dem Polarkreis liegt. Das Besondere am Regenwald im Bereich des Pazifik ist, dass es überwiegend Nadelhölzer sind, die den Baumbestand ausmachen.

Die National Parks of Canada Seite beschreibt den Regenwald ganz nett so:

Man stelle sich einen Wald von Riesen Broccoli vor, so groß und alt, dass wir wie kleine Kinder wirken, darunter mehrere Lagen Vegetation, vor allem Farne und Moose, dick und getränkt von Regen mit kleinen Teichen dazwischen und ein Unterholz so dicht, dass man den Boden nicht mehr sehen kann.

Wir fahren zum Frühstück erst einmal nach Tofino und gehen in die Bäckerei/Café Common Loaf Bake Shop. Die Backstube ist offen, riesige Muffinbleche stehen herum. Es gibt Ingwermuffins, Pfirsichmuffins, Erdbeermuffins und jede andere Variante Gewürz oder Frucht, Saaten und Nüsse, die man verbacken kann.Ich bestelle ein Oregano/Thymian-Brötchen und Cream Cheese und ein Marzipan-Croissant. Die Bäckereien hier sind der Tod jeder Diät.

Dann fahren wir die Küstenstraße durch den Pacific Rim National Park in Richtung Ucluelet und halten zuerst am Incinerator Rock am Schooner Beach/Long Beach. Beliebt bei Surfern ist der Rock ein guter Aussichtspunkt für Wale. Leider ist es zu neblig/wolkig heute, aber man kann von hier aus die Stelle sehen, wo wir gestern den Wal angetroffen haben und die Felsen erkennen, auf denen die Seelöwen lagen.(www.pc.gc.ca/eng/pn.../splcarte-lbumap_e.ashx)

Weiter geht es zum Kwisitis Interpretive Center, einem am Wickaninnish Beach gelegenen Besucherzentrum mit Ausstellung und Restaurant. Hier ist das Einzugsgebiet der Nuu- Chah-Nulth First Nations, die auch das Center betreiben. (http://nuuchahnulth.org  )  Wickaninnish, nach dem auch unser Hotel benannt ist, war ein Häuptling , der Name bedeutet übersetzt soviel wie "der, der im Kanu vorne sitzen darf". Das finde ich sehr passend für den Chief!

In der Ausstellung ist es schön trocken. Ich finde die Transkription der First Nation Sprache in unsere lateinische Schrift hochspannend, ein Fotos, das ich gemacht habe,(siehe unten) gibt es gut wieder, es gibt jede Menge merkwürdige Sonderzeichen.

Dann geht es wieder in den Regen entlang des Nuu-Chah-Nulth-Trails, den wir allerdings nur bis South Beach gehen, es tropft schon genug vom Kapuzenrand. Im Wald ist es dunkel, manche Fotos sind verwackelt, da nehme ich das nächste Mal besser  den Blitz! Ich habe übrigens meine wasserfeste Kamera genommen....!

Entlang des Trails sind immer wieder Meeresbuchten und ganz dichtes Unterholz, teilweise geht der Weg über Hofstege und Holztreppen und Brücken. Es ist komisch mit dem Wandern: Beim Autowandern hofft man immer, dass einem ein Bär, Wolf oder Puma über den Weg läuft, beim Fußwanderung aber nicht, es gibt einem jedenfalls den "Thrill", den man beim Wandern durch das Allgäu nicht hat;)!

Unermüdlich wird am Wickaninnish Strand gesurft, etwa 30 Surfer schätze ich, sind auf dem Wasser. Der "Friesennerz" (Freidenkers hat die Texterkennung daraus gemacht, haha), in Deutschland eine eher ausgestorbene Art, ist hier sehr aktiv und lebendig. Ansonsten viele Gummistiefel und Regenhosen. Man ist hier auf Regen eingerichtet, jeder Sonnentag ist zwar super, aber wer hier hin fährt- und das erst recht im Herbst oder Winter, kann nichts anderes erwarten. Und so ist die Stimmung bei allen Wanderern , die wir treffen, gut. Solange es Landregen war, hätte man auch noch weiter laufen können, später bei Ucluelet hämmerte es dann aber herunter! Da bin ich nicht einmal zum Fotografieren ausgestiegen, außer am Leuchtturm.

Zuerst geht es aber noch in das Kwisitis Feast Restaurant, hoch oben auf einer Klippe über dem Strand. Es wird gerade bemannt von einem französischen Studenten, der hier ein halbes Jahr ist, um seine Englischkenntnisse zu verbessern. Er besorgt uns -nach etwas Warten, weil er auch noch bei 4 Paaren abkassieren muss, einen Tisch in der Ecke , genau da, wo zwei Fenster aneinanderstoßen. Ich habe noch nie ein Roastbeefsandwich mit einem so phantastischen Blick gegessen. Unten geht ein Paar in Regensachen über den Strand, er hat ein Stativ auf den Rücken geschnallt, beide haben Ferngläser umhängen. Eine Menge Möwen hat sich angesammelt. Dort baut er das Stativ auf und macht Fotos. Vielleicht war es eine besonders seltene Möwenart....;).

In Ucluelet, dem einzigen anderen Ort außer Torino , der per Straße erreichbar ist (die Straße wurde erst 1959 gebaut, vorher ging es nur mit Wasserflugzeug oder Boot), regnete es dann ziemlich heftig, trotzdem gehe ich zum Leuchtturm, (Amphitrite Lighthouse), der amWild Pacific Trail liegt.
Im Barclay Café, benannt nach dem Barclay Inlet, das den südlichen Rand des Clayoquot Sounds darstellt, gibt es mal wieder (s.o.) ganz leckeren Kuchen..., ich nehme (to go= zum Kaffee im Hotel) ein Stück Erdbeer/Rhabarber-Kuchen, der einen Boden hat, dann leckeren matschigen Teig voller Fruchtstücke und obendrauf karamellisierte Haferflocken hat. Yummy!
So, jetzt ist es 18 Uhr etwa, draussen regnet es immer noch und anders als zuvor ist das Meer vor unserem Fenster nicht mehr ruhig, sondern klatscht gegen die Felsen, die Dünung ist hoch, denn Wind ist eigentlich keiner. Heute gibt es definitiv keinen (sichtbaren) Sonnenuntergang.

Aber hier im Zimmer brennen der Gaskamin und ein Petroleum befeuerter Kerzendocht, das ist romantisch genug. Im Nachttisch, auf dem eine Bose Anlage steht, sind außerdem noch 10 CD´s /alle von kanadischen Interpreten, da könnte man mit Diane Krall oder Jony Mitchell oder Michael Bublé notfalls noch stimmungsmäßig etwas (dr)auflegen...!

Holzstamm und Fels gleichen sich farblich an

Hier ist noch ein frischer Zeterndstem

Blick vom Incinerator Rock auf den Schooner Beach

Life is Surf

Armin mit Regenjacke UND Schirm

Friesennerz am Pazifik 

Wickanninish Beach

Transskribierte Nuu-Chah-Nulth Sprache (Quelle:Kwisitis)

So wird ein Kanu ausgehöhlt (Quelle:Kwisitis)

First Nation Heute (Quelle:Kwisitis)

First Nation heute (Quelle:Kwisitis)

First Nation Historie (Quelle:Kwisitis)


South Beach


am Nuu-Chah-Nulth Trail







Mein Roastbeef-Sandwich im Kwisitis Feast

Aufgegessen , und toller Blick

Alternativ-Unterkunft



Wild Pacific Trail

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