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Samstag, 27. August 2016

360 Grad Panoramablick, "Wie entscheidet man sich da für ein Motiv?

Winkel in der Marine Lodge

Heute musste ich vor dem Malen schnell packen, da wir ab heute die Wohnung Crosstree in Falmouth gemietet haben, in der wir schon zweimal waren. Jedenfalls war das B&B in Newlyn sehr gut, wer in die Gegend möchte, unbedingt die Website der Marinelodge ansehen. (s. Blog 24.08.).

Dann mache ich mich auf den Weg und gehe den Berg Old Paul Hill hinunter und werde wieder von Dorothy und Jim mitgenommen den nächsten Berg hoch. Heute fahren wir nach einem ersten Kaffee weiter nach St. Just. Diesmal ist Daisy dabei, ein Golden Doodle mit Zimmermannstaschentuch um den Hals und Locken wie ein Schaf. Ansonsten fast weiss, aber wie Luke, nur viel größer und so freunden wir uns schnell an. Das ist auch gut so, denn wir teilen uns die Rückbank von Maggies Auto. Daisies Verständnis von teilen ist so, dass er mir nach 750 Metern den Kopf auf den Schoß legt und gekrault werden will. Jedenfalls ein bisschen.

St. Just, liegt ganz im Westen, zwischen Land´s End und Cape Cornwall vielleicht eine Meile im Landesinneren. Unser erster Programmpunkt ist die Ausstellung "Place" in der Kurt Jackson Foundation mit Bilder von......Kurt Jackson!

Sein Shop: http://www.kurtjacksoneditions.com

Kurt Jackson, Jahrgang 1961 stammt aus Dorset und hat  in Oxford Zoologie studiert, aber die meiste Zeit dort trotzdem mit malen verbracht:

"Kurt Jackson MA (Oxon) DLitt (Hon) RWA was born is 1961 in Blandford, Dorset. He graduated from St Peter’s College, Oxford with a degree in Zoology in 1983. While there, he spent most of his time painting and attending courses at Ruskin College of Art, Oxford. On gaining his degree he travelled extensively and independently, painting wherever he went. He travelled to the Arctic alone and hitched across Africa with his wife, Caroline. They moved to Cornwall in 1984 where they still live and work.
 They have three grown children, Seth, Zinzi and Chloe, as well as four young grandchildren Thelonious, Maisie, Taya and Issac. 
He has been Artist in Residence on the Greenpeace ship Esperanza, at the Eden Project and at Glastonbury Festival since 1999.He has an Honorary Doctorate (DLitt) from Exeter University and is an Honorary Fellow of St Peter's College, Oxford University. He is an ambassador for Survival International and frequently works with Friends of the Earth, Greenpeace, WaterAid, Oxfam and Cornwall Wildlife Trust.
He is represented by the Jackson Foundation Gallery, St Just, Cornwall and is an academician at the Royal West of England Academy.
 (Quelle: siehe zuvor)

Nach den zwei ersten Tagen des Malkurses, schaut man die Bilder jetzt noch genauer an, als man es sowieso getan hätte: Pinselführung, Techniken, Aufteilung, Farben. Jackson verdient sein Geld auch mit Collagen, Schmuckdesign und anderem und handelt offenbar nach dem Motto: Tu Gutes, mal gut und rede darüber. Viele Sachen gefallen mir, nicht alle. Außerdem finde ich es manieriert, die Titel in das Bild zu kratzen (macht er glücklicherweise nicht immer).

Dann geht es weiter zum Mal-Standort für heute, einem Hügel oberhalb von St. Just. Mit dem Kolonne fahren ist es so eine Sache, nachdem Clive heute auf dem Hinweg schon versehentlich anders gefahren ist als wir und woanders parkt, geht jetzt noch schnell Jim zu Warren´s Bakery, aus der es zugegebenermaßen ziemlich verführerisch nach Cornish Pasty riecht. Maggie ist das gewohnt, dass sei immer so, ein Sack Flöhe, ebenwie in einer "richtigen"Schulklasse auch: ""They do it all the time."

Und dann fahren wir  doch noch in Kolonne ein paar hundert Meter bis eine kleine Sackgasse abzweigt. Die führt uns den Hügel hinauf und endet an einer kleinen Wiese, auf der wir parken. Wir schleppen wieder Farbkisten und Bretter, Malpappen und Paletten, Container mit Wasser, mit Terpentin und leere Container für die gebrauchten Flüssigkeiten zum Basecamp. Wir sind hier auf einer Granitkuppe mit Granitfelsen rundum zum Sitzen, um uns herum blühendes Heidekraut, orangefarbene Montbretia und gelber Stechginster. Dazu ein weiter Blick  mit Cottages, St. Just mit seinem Kirchturm, Feldern und Weiden mit Hecken in Diagonallinien, Himmel und Meer, fast zu viel um sich zu entscheiden.
Wir sollen erst einmal vier Skizzen machen  und uns über die Komposition und den "Bildausschnitt" unseres 360 Grad Blickes Gedanken machen. Nicht hinsetzen und losmalen, herumgehen und gucken.

Ich entscheide mich tatsächlich ,mich in die Botanik zu begeben und die Blumen, das Grün und die Cottages (mit Telefonmast- und leitung) zu malen. Das ist aber leichter gesagt, als getan. Schon auf dem Weg zu meinem Plätzchen flattert die Palette (Pappe mit Blättern aus einer Art Plastikgewebe los und meine Ölfarbe ist überall. Auf dem T-Shirt, dem Arm und auf den anderen Plastikblättern. Ich gehe zurück und zurre alles mit Tesakrepp windfest.

Dabei ist es mir noch besser ergangen als Dorothy, der ist ihre Palette ins Gesicht geweht, bei dem Versuch das Gesicht zu retten ist ihr Ölbild in den Stechginster gefallen, die Butterseite nach unten. Dann hat sie ihren Terpentinbehälter umgeworfen und sich danach dann eine neue Malpappe geholt.

Ich habe auf dem zweiten Weg zu meinem Malplätzchen auch die Hälfte des Terpentins verschüttet. Dann stellte ich fest, dass man auf dem Boden nicht sitzen konnte, da der Stechginster nicht ohne Grund seinen Namen hat. Jim hatte einen Klappstuhl aus der Malschule mitgenommen und benötigt ihn gerade nicht, da er Meer malt und auf einem Mauervorsprung sitzt. Ich male erst einen Untergrund, dann mehr Farbe, die gefällt mir nicht, also mehr Farbe und dann kommt Maggie und rettet mich mit "Tonking", so genannt nach einem Maler namens Tonk: Man nimmt ein Blatt Zeitung und drückt es auf das Bild, so dass ein Teil Farbe herunterkommt. Kann man übrigens prima als Stempel wiederverwenden.

Ich bin so vertieft in mein Bild, dass ich das Essen vergesse. Schließlich hole ich mir meine Butterbrotdose und esse mit Ölfingern einen Doppeldeckertoast und ein paar Trauben, dass muss reichen, ich will weitermachen!

Drei Stunden sind um wie nix, die Zeit reicht noch, um ein weiteres Bild, eine Ölskizze, wenn man so will, anzufangen bzw. als Skizze auch einfach so stehenzulassen.

Zur Freude meiner Mitmachenden habe ich mir einen braunen Schnurrbart gemalt. Man dirigiert den Terpentinlappen ind die richtige Richtung. Nett, es mir überhaupt zu sagen ;)...!

Dann das Ganze wieder rückwärts, Farben, Materialien ins Auto. Da wären aber die vielen nassen Ölbilder. Maggie legt ein großes Bild auf den Rücksitz und Megan oder ich passen nicht mehr ins Auto, da wechsele ich zu Dorothy und Jim ins Auto, da da ja auch noch der Hund Daisy ist. Megan setzt sich auf den Beifahrersitz. Ich denke an Daisies Kopf auf meinem Schoß frage halblaut, ob dieses Arrangement so eine gute Idee ist. Maggie bittet sodann Megan hinten einzusteigen und Daisy nach vorne zu kommen, Daisy sitzt also auf dem Vordersitz und wird angeschnallt .

So fahren wir über die kleinen Straßen zurück in Richtung Newlyn, wo wir allerdings am Trewidden Estate halten (toller Garten, da waren wir letztes Jahr), wo Maggie in ehemaligen Wirtschaftsgebäuden zusammen mit 13 anderen Künstlern ein Studio hat.
http://www.maggieobrien.co.uk

Danach trinken wir alle zusammen nach Kaffee oder Tee in der Art School und sind alle richtig müde!

Megan nimmt mich mit nach Falmouth, wo Armin inzwischen unsere Wohnung bezogen hat. Dort angekommen, gehen wir einkaufen, ich koche etwas und morgen um 8.30 Uhr müssen wir Megan abholen und es geht wieder los.
Wer hat gesagt, dass ich Urlaub mache...?

Abendstimmung im Hafen von Newlyn. 

Personalisiertes Nummernschild

Sonnenuntergang Newlyn

Fischerschuppen Newlyn

Kleiner Junge, angelnd, Newlyn
Morgenkaffee in der Newlyn Art School

St. Just in Penwith

Meine Ölskizze heute

Mein größeres Ölbild heute

Malen in der Botanik

St. Just und der Atlantik

Basecamp

Falmouth


Hafen in Newlyn



Freitag, 26. August 2016

Von der Schwierigkeit ein Boot zu malen

Heute ist der erste Tag des Malkurses an der Newlyn School of Arts. Thema des Kurses  ist "Painting the Cornish Landscape". Nähere Infos unter www.newlynartschool.co.uk.

Ich packe mir einen Lunch, den Fotoapparat und eine Regenjacke in den Rucksack und mache mich auf den Weg  den ersten Berg herunter. Das ist ein steiler Abstieg, gefolgt so dann vom Abbiegen nach rechts und einem steilen Aufstieg. Irgendwann bleibe ich stehen zum Verschnaufen und gucke auf dem Handy auf der GPS-Karte, die weit ich bin. Definitiv noch nicht weit genug und nun wird der Hügel noch steiler.
Angekommen, gibt es erst einmal einen Becher Kaffee oder Tee für alle (und wo gehen wir gleich auf Toilette??) und dann erklärt uns Maggie, dass wir heute unten (!) am kleinen Hafen malen würden. Nochmal ganz runter nochmal ganz rauf und am Ende wieder ganz runter und ganz rauf? Wir sollen große Sperrholzbretter ( 60x 80 oder sogar noch etwas größer) vorbereiten. Ich frage vorsichtig, ob wir zum Hafen damit laufen sollen? Nein, wir teilen us auf alle Autos auf. Passt schon. Tatsächlich nehmen wir 2 Gallonen Wasser mit, 3 Kisten mit Malutensilien, weiteres Papier, Stühle (wer will) und das hätte man nicht alles tragen können.
Ich fahre hinten im Auto bei unserer Tutorin Maggie mit und sitze auf einer Lage Hundehaare und mehreren Decken und Handtüchern und einer Regencape. Sieht aus wie bei mir im Auto...!

Wir parken alle auf einem kleinen Parkplatz und gehen 50 Meter zum Hafen herunter. Newlyn hat mehrere aneinandergereihte Hafenbecken. Dieses ist das leere, fast verlassenen. Wir verteilen uns auf dem Kai, Mauern, dem Boden, auf Treppen und erledigen unsere erste Aufgabe. Auf dem unterteilten Blatt (wir mussten verschieden große Quadrate, und schmale, hohe, breite Rechtecke vorzeichnen) sollten wir Szenen, Ausschnitte ,Bruchstückevon irgendetwas zeichnen, das wir sehen. Mit Bleistift oder Kohle, Tinte oder Tusche , Hauptsache schwarzweiss.

Als wir fertig sind, setzen wir uns an dasWasser, lassen die Beine über den Kai baumeln und packen unseren Lunch aus. Danach geht es wieder an die Arbeit, diesmal mit Wasserfarben. Das fällt mir schwer, ich habe solange nichts mehr mit Aquarellfarben gemacht.

Danach geht es zurück ins Atelier und wir gehen der Reihe nach an den inzwischen von uns aufgehängten Bildern vorbei und besprechen diese. es ist schon toll, wie unterschiedlich die Motive, Maltechniken, Ausdrucksformen sind. Wir sind acht Studis und Maggie als Lehrerin.

Ach P.S.: Auf Toilette waren wir im Pub The Red Lion. Danke an den netten Landlord dort!

Nach dem Kurs kaufen Armin und ich  ein paar Sachen ein und fahren noch zur Sennen Cove/Whitesands Bay, an der es deutlich voller ist als im Mai.Es ist nicht daran zu denken, hier spontan essen gehen zu können, alle Tische reserviert.

Also fahren wir nach Newlyn zurück und suchen unten einen Parkplatz, um im kleinen Zentrum auf Wasserhöhe essen zu gehen. Ist aber kein Parkplatz da, der näher ist als under Haus. Also fahren wir die kleine steile Straße hoch und Armin passt eine Sekunde nicht auf, der Wagen setzt auf. ist aber wohl nix passiert. Ich schlage vor, dass wir einfach die mitgebrachten Snacks essen und Toasts und die von unserer Landlady frisch gebackenen Scones und NICHT mehr den Berg runter in den Ort, und schon gar nicht den Berg wieder hinauf gehen.

Wir essen also an unserem kleinen Tisch vor der Panoramascheibe, heute gibt es mal nichts Warmes, dafür aber einen spektakulären Regenbogen über Penzance, der St. Michaels Mount von der untergehenden Sonne angestrahlt wie mit Scheinwerfern.

Sonnenaufgang über Penzance

Newlyn Hafenteil

An den Hafen mitgenommene Utensilien

Aquarellfarbtuben

Jeder sucht sich ein Plätzchen.....

... im Stehen oder Sitzen

Hafen Newlyn

Mein Brett mit Schwarzweissbildern

Viel Platz zum Zeichnen!

Bei der Arbeit .

Zurück in der School of Art

Alle Bilder werden aufgehängt oder ausgelegt.

Bild einer Kursteilnehmerin (Dorothy?)

Bild einer Kursteilnehmerin

Meine Bilder

Der Weg den Berg hoch zur Marine Lodge

Am Wegesrand Old Paul Hill

Katze vor den Cottages am Wegesrand

Ganz viel Grün, ganz viele Blumen

Mittwoch, 24. August 2016

An den Zäunen von Calais vorbei bis zum Fischerort Newlyn in Cornwall


 Nach der Arbeit sind wir gestern aufgebrochen und bis Calais gefahren. Vor, in und hinter Brüssel dreimal im Stau gestanden (Danke, Navi!) und um 21.30 in Calais angekommen:

Der schnellste Weg zum Holiday Inn geht direkt entlang des Fährhafen, also auch direkt entlang an den, von Großbritannien finanzierten, 3 Meter hohen Zäunen, teilweise mit einem zweiten Zaun von nur 2 m Höher in kurzer Entfernung, die das Springen mangels Anlauf erschwert, beide nach oben zusätzlich mit Natostacheldraht gesichert. Wo Durchgänge sind, stehen Streifenwagen. Am Straßenrand schlendern Afrikaner entlang des Zaunes. Calais kommt einem aus dieser Fahrtrichtung vor, wie eine belagerte Stadt. Da ich mit Google Maps beschäftigt war, habe ich nicht darauf geachtet, ob noch genauso viele Zelte und Hütten eine Shantytown bilden, wie im letzten Mai. Diese ist inzwischen ja wohl teilweise beseitigt und geräumt worden.
Der Eindruck wird nicht besser, als wir in das Zentrum von Calais kommen. Viele Betonbauten, davon wiederum viele auf Stelzen, grau, unattraktiv und arm. Wikipedia erklärt, welche Zerstörungen der zweite Weltkrieg angerichtet hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Calais

"Calais war im Ersten Weltkrieg der Haupthafen der englischen Armee in Frankreich. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es am 25. Mai 1940 (Westfeldzug) von Truppen der Wehrmacht erobert.Im Verlauf des Kriegs kam es zu großen Zerstörungen. Zuerst wurde die Stadt von der Luftwaffe der deutschen Wehrmacht und später von den Westalliierten bombardiert. Das Ende September 1944 zurückeroberte Calais erlitt im Februar 1945 zusätzlich ein schweres irrtümliches Bombardement, als britische Bomberpiloten eigentlich Dünkirchen bombardieren wollten, das noch bis zur Kapitulation am 8. Mai 1945 von der Wehrmacht gehalten wurde. Einen Wiederaufbau der historischen Innenstadt von Calais gab es kaum."

Calais wirkt schmuddelig und auch das Hotel macht den gleichen Eindruck, obwohl das Zimmer sauber ist. Der Mitarbeiter an der Rezeption ist sehr nett. Er versteht sogar mein Französisch. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob es eine gute Idee ist, den Jaguar auf der Straße zu parken, aber uns wird versichert, dass die Straße sehr belebt ist und zufällig haben wir auch einen Platz direkt gegenüber dem Hotel bekommen und die Hotelgarage sieht sehr klein und schmal aus. Also wählen wir den Straßenparkplatz .
Calais - eingegrenzt und ausgegrenzt

Nach dem vielen Sitzen im Auto (und Essen von  Pommes an einer zwar modernen, aber wirklich dreckigen Raststätte ), müssen wir zwar nicht mehr Essen gehen, aber die Beine strecken und Armin natürlich eine Pfeife rauchen. Also gehen wir um den Block. Da ist der Platz an der/m im 13. Jahrhundert als Wehrturm errichteten Tour de Gute, die 39 Meter hoch ist. Der Platz ist sehr groß, auf einem kleinen Teil befinden sich aus dem Boden herauskommende Wasserfontänen. Wer es kennt, so wie in Leverkusen oder im Somerset House in London. Die Fontänen sind nach einem absichtlich ausgedachten Zufallsprinzip gesteuert, mal kommt nichts, dann viel, dann überraschend an einer anderen Stelle oder überall gleichzeitig Wasser. Im Boden sind LED´s, die die Farbe wechseln und damit auch die Fontänen unterschiedlich in grellen Buntstiftfarben beleuchten. Das sieht richtig schön aus und wir setzen uns auf eine Bank für Claudias Frittenbude und gucken zu. Zwischen den Fontänen, die auf einer Fläche von etwa 9x25 Meter stehen, befinden sich -zusammenstehend- 5 oder 6 riesenhafte, 2 Meter hohe und lange bunte Plastikvögel, auf die immer wieder Wasser klatscht und die im Licht der bunten Fontänen leuchten. Leider hatte ich kein Handy dabei und kann kein Foto machen. Aber Calais kam mir nicht so richtig vertrauenswürdig vor und ich hatte mein neues I Phone einfach im Hotel gelassen.

Um 22.00 Uhr gehen Licht und Wasser aus und übrig bleibt ein trister Platz mit merkwürdigen Plastikvögeln. Es wäre aber unfair, ein nur schlechtes Bild zu zeichnen. Es ist viel leben auf der Straße, viele junge Leute, Urlauber, Einheimische, Familien mit kleinen Kindern und die Restaurants und Brasserien machen ein gutes Geschäft. Angeboten werden vor allem frische Seemuscheln, Moules Frites und 25 Variationen, von Weinsauce bis Curry.

Wir stellen den Wecker auf 7 und und um kurz nach 8 beim Check in. Armin muss den Kofferraum aufmachen, und dann sind wir bei wunderbarem Wetter auf der Pride of Burgundy, eines der angeranzten Oldtimer der P &O. Dank Priority Boarding für extra € 14,00 sind wir als Dritte an Bord und als Erste im Food Court, bereit für das Frühstück. Die Mitarbeiter schwatzen und sind noch nicht fertig. Sie erzählen uns, dass heute der letzte Tag der Wochenschicht ist und sie sich auf zuhause freuen. Das (vegetarian) full English würde keinen Michelinstern gewinnen, aber wir sind richtig hungrig. Ich sitze auf dem Deck im T-Shirt, so warm ist es. Schon beim Ablegen kann man die  White Cliffs of Dover sehen, ganz klar als weiße dicke Linie; sie sind von Calais, der engsten Stelle des Ärmelkanals , 34 Km entfernt. Julies Cäsar hat sie 54 und 55 vielleicht genauso gesehen, als er sich jeweils auf den Weg nach England machte. Die Sonne schneidet scharfe Schatten in die weissen Klippen, so klar und holzschnittartig habe ich sie , auch als wir heute schon nahe dran waren, vielleicht noch nie gesehen.

Der Weg führt un weiter über den großen Parkplatz der M 25 rund um London, aber wir kommen fast ohne Stau davon (es ist 10 Uhr morgens) und wir fahren dann weiter auf der M 3 und dann der A 303 nach Westen. In der Welcome Break Raststätte kurz vor Winchester fährt Armin aus Versehen zur Tankstelle und nicht zur Raststätte und wir kommen nicht mehr richtig zurück, nur bis zum LKW- und Busparkplatz. Eine Reisegruppe kommt aus einem Bus, der aber versteckt steht, und geht zur Raststätte. Ich komme nicht darauf, aus welchem Land die sein könnten und spaziere in die Nähe des Weges, leider redet keiner! Dafür parkt ein LKW aus Deutschland nebenan, über den hatte ich mich gestern auf der Autobahn aus Belgien schon aufgeregt. Offenbar verkauft er Pfannen. Außen ist eine überdimensional große nackte  (bis auf Bikinihose) Frau abgebildet, die mit einer Bratpfanne die nackte Brust verdeckt. Darüber steht in großen Lettern: "So schön kann fettfrei kochen sein".Wer gucken will: www.stoneline.de ist die Website des Unternehmens.

Yuck! Bitte nicht , niemals, diese Pfannen kaufen.

Irgendwo auf dem Weg zwischen Winchester und Exeter dann ein langer Stau. Ich ahne warum, denn wir sind bei Amesbury: Es ist der Yellowstone Effekt: Wenn viele Autos irgendwo stehen, ist es  dort ein Stau wegen eines Elches oder Bären. In diesem Fall heißt der Elch Stonehenge.So gut wie auf dem Foto kann man es immerhin von der Straße aus sehen.
Top Reiseziel in GB

Wir machen eine lange Pause in Barrington Court, dem Besitz der Familie Lyle (von der Dynastie Tate & Lyle) , der uns letztes Jahr schon so gut gefallen hat und der etwa 80 km vor Exeter liegt. Wir haben ihn bislang nur im Mai gesehen, da blühten die Apfelbäume, jetzt hängen sie voll von Äpfeln. Es blühen Sommer- und Spätsommerblumen und auf der Wiese picknicken Familien oder Paare, sitzen in Liegestühlen und auf Decken, spielen Kegel und Ringwerfen (die althergebrachten Spiele hat der National Trust ausgelegt), essen, trinken Tee und wandern mit Sonnenhüten entlang der Beete. Schöner kann ein englischer Park im Sommer nicht sein.

Nun sind es noch etwa 3 Stunden bis Penzance/Newlyn. Nach einer weiteren Kaffeepause in Bodmin, sind wir schließlich um halb 7 in Newlyn. Nach ein paar Wolken in Devon scheint wieder die Sonne. Unser Bed & Breakfast ist den Hügel hoch in Newlyn auf dem Old Paul Hill. Armin bekommt die Krise beim Hochfahren, die alte kleine Straße ist sehr, sehr, sehr schmal und rechts und links sind Hausmauern oder Begrenzungsmauern. Autsch. "Das hast Du mir aber vorher nicht erzählt?". Nein, wußte ich bei der Buchung auch nicht. (Ich habe aber nach der Buchung in einem Forum gelesen, dass sich "die schwierige Anfahrt wirklich lohnt").

Stimmt. Hier stimmt alles! Toller Blick über Newlyn und Penzance, über St. Michael´s Mount bis zu Lizard. Wir haben ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, Bad und eine Sitzecke unter Palmen. Es ist hell, modern geschmackvoll und hat eine Aussicht, die könnte nicht besser sein.

Wir gehen (nicht fahren....;)) den steilen Weg in den Ort hinunter und auf Tipp unseres Landlords in das Fischrestaurant "Mackerel Sky". Hell, viele Fenster, gute Deko, Türkises Farbschema, junge Besatzung, voll, quirlig und richtig gutes Essen. Wir bekommen noch einen Tisch draussen, es ist zwar um die 18 Grad und etwas kalt, aber ok. Ich essen  Nachos mit Krebsfleisch und beilagen. Die Nachos sind aus Briqueteig oder so ähnlich gemacht, das Krebsfleisch darauf, mit ein paar Tropfen Balsamico Sauce, Limette, Mini Tomatenwürfeln, und Grünzeug. Ich bin kein Fischesser und nur ein kleiner Seafoodesser, aber es war super!

Blauer geht nicht
South Foreland Lighthouse

Barrington Court Fischgratmuster

Barrington Court , Bank und späte Rosen

Barrington Court - der weiße Garten

Im weißen Garten

Bildschöner Garten

Diesmal Äpfel und keine Blüten

Wildblumenbeet

Barrington Court 

Barrington Court -Dahlien

Barrington Court 

Barrington Court 

Barrington Court 

Im weißen Garten

Barrington Court - Sonnenhut


Jetzt noch ein paar Bilder vom  Restaurant und vom B&B:

Blick von kleinen Tisch

Sitzecke im Grünen

Blick aus dem Fenster 

Wohnraum

marinelodgenewlyn.co.uk