Zuvor besichtigen wir aber noch das Gehöft in Kirkjubour, wo man mit dem eigentlichen Farmhaus, dem Königsbauerhof, das älteste Gebäude Europas findet ( 11. Jhdt). Ist sicherlich Definitionssache. Aber zumindest 1978 , als ich mit meinen Eltern schon einmal da war, stand das Gebäude schon.
„Kirkjubøur [] (dänischer Name: Kirkebø, wörtlich: Kirchenflur bzw. Kirchdorf) ist ein Ort der Färöer im Südwesten der Insel Streymoy und gehört mit drei wichtigen Baudenkmälern zu den Hauptsehenswürdigkeiten des Landes.
Einst war Kirkjubøur das geistliche und kulturelle Zentrum der Färöer. Ab 1111 (ältere Quellen sagen ca. 1100 bzw. spätestens 1120) war es Sitz des Bistums Färöer. Zunächst wechselnd den Erzbistümern Hamburg-Bremen bzw. Lund unterstellt, gehörte es ab 1152/1153 zum Erzbistum Nidaros. Bis zur Reformation auf den Färöern 1538 residierten hier 34 Bischöfe.Sverre Sigurdsson wuchs hier auf und besuchte die Lateinschule des Bistums, bevor er 1176 nach Norwegen ging, wo er der größte Mittelalterkönig seines Landes wurde.
Hier wohnte auch die legendäre Gæsa, die ihre umfangreichen Landbesitzungen an die Kirche verlor, weil sie in der Fastenzeit Fleisch gegessen hatte, was als Sakrileg galt. Der Legende zufolge ging sie nach Gásadalur, das nach ihr benannt wurde.
Der bekannteste Bischof in Kirkjubøur war Erlendur († 1308). Er ließ die Magnuskathedralebauen, was aber zum Aufruhr der Färinger führte, da sie die hohen Kirchenabgaben nicht mehr tragen wollten. Erlendur wurde gestürzt (wahrscheinlich konnte er fliehen, andere Überlieferungen sagen, er wurde in der Magnuskathedrale getötet). Gut hundert Jahre später unternahm ein anderer Bischof in Kirkjubøur, Johannes Theutonicus, den Versuch, eine Heiligsprechung von Erlendur zu erreichen.
Nach der Reformation 1538 gab es noch ab 1540 mit Jens Gregersen Riber einen protestantischen Bischof, der aber 1557 sein Amt aufgeben musste und nach Stavanger ging. Die Färöer wurden danach von einem Bistum auf ein próstadømi mit einem Propst an der Spitze zurückgestuft, welches dem Bistum Bergen in Norwegen unterstellt war. Erster Propst von 1558 bis 1566 wurde Heini Havreki, Stellvertreter sowohl des letzten katholischen als auch des letzten evangelischen Bischofs.
Die Zeit, in der Kirkjubøur über Jahrhunderte das Zentrum der geistigen Macht auf den Färöern gewesen war, ging nun zu Ende. Die Domschule wurde geschlossen und durch eine Lateinschule in Tórshavn ersetzt, die erstmals 1547 in schriftlichen Quellen erwähnt wird. Der Propst, der den Bischof ersetzte, hielt sich nun vornehmlich auf Eysturoy auf, wo auch in Oyndarfjørður der Hof der Propstes, der próstagarður, lag. Der Amtssitz des Løgmaðurwurde 1555 auf Anweisung des Königs auf den Hof Steigargarður in Sandavágur verlegt, weshalb Guttormur Andrasson von Kirkjubøur nach Vágar übersiedelte. „https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kirkjub%C3%B8ur
Seit 1978 ist die Ansiedlung nahezu unverändert geblieben. In bester Erinnerung ist uns die wunderbare Holztür, deren Abbildung jahrelang im Gartenhaus meiner Eltern hing.
Die Eingangstür zur Roykstova wurde 1833 zerstört. Diese originalgetreue Kopie wurde 1907 vom „Königsbauern“ Jóannes Patursson geschnitzt. Über der Tür sieht man den Norwegischen Löwen, der andeutet, dass die Inseln nach der Wikingerzeit auf den Färöerneine norwegische Kolonie waren.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kirkjub%C3%B8argar%C3%B0ur
Kirkjubour liegt direkt am Meer, im Rücken mehr als 300 m hohe Klippen. Obwohl es eine Hauptattraktion auf den Färöern ist, ist es sehr ruhig. Ein spiritueller Ort. Und der notorische Tourismusbus der Holländer glänzt glücklicherweise durch Abwesenheit.
Vor der Fähre haben wir noch ein bisschen Zeit für Torshavn. 1978 war ich im Hotel Hafnia, das es auch heute noch gibt und wo wir im Burger und Co. Café zu Mittag essen, Danke dafür, liebe Helga! Als ich damals dort war, schlenderte ich die Straße entlang zum Hafen, da kamen mir zwei Fischermänner entgegen, die zusammen eine lange Stange trugen, an der ein riesiger Heilbutt hind Stange durch Maul und Hinterteil. Abends fuhren die jungen Männer ihr Autos um den Block, Cruiser und Poser, sonst gab es ja nix zu tun. Die Fähre damals hielt in einem industriell anmutenden Hafenbereich ohne Terminal und Toiletten. Helga weißt du noch, als wir mal müssten?
Das hat sich alles gewandelt, natürlich. Auch die Pullover Preise sind gestiegen . Damals kostete ein Faröer Pullober maschinengestrickt DM 30 und der handgestrickte DM 50.
Jetzt geht nix mehr unter 175 Euro!
Torshavn ist eine nette kleine Hafenstadt und natürlich Versorgungs- und Verwaltungszentrum für das ganze Land. Besonders malerisch ist das Regierungsviertel Tinganes (Nane kommt vom Thing) mit seinen roten Häusern und grasgrünen Dächern!
Die Fähre hat eine Stunde Verspätung wegen Schlechtwetter bei den Shetlands. Am Fähranleger warten mit bs zwei Reihen von PKWs und 4 Reihen Campervans und Wohnmobile. Und, natürlich, der Holländerbus. Das ch habe noch nie so viele Campfahrzeuge gesehen, einige davon krass verstärkt und hochgelegte Off Roader. Da die WoMos vor den PKW auf das Schiff sortiert werden, zieht eine halbe Stunde lang eine Karawane verschiedenster Ausführungen und Marken an uns vorbei!
Die Fähre bleibt zunächst in den ruhigeren Gewässern Zwischen den Inseln , für uns eine Panorama Fahrt der Extraklasse inkl. Sonne, aber auch mit Böen, die Arges erwarten lassen. Vorsorglich nehme ich eine Tablette und alles geht gut. In gut zwei Stunden werden wir in Seydisfjördur in Island anlegen. Es regnet, Gischt schüttet Wasser auf das Kabinenfenster, bei Windstärke 6 ist da ms Gehen schwierig und in Seydisfjördur sind 2 Grad C gemeldet. Wir sind hetzt auf dem 65. Breitengrad.
Bilder gehen kaum raus, das Netz gibt keine großen Datenmengen her! Daher nur zwei Fotos. Rest folgt später separat.
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