Wir haben ein Zimmer nur mit Waschbecken. Also denke ich mir, dass es Sinn macht das Duschen in das Thermalbecken zu verlegen. Schon im Zimmer ist die Info, dass man sich vor der Nutzung duschen muss. Ohne Kleidung! Im Holzhaus mit den Umkleideräumen und Duschen hängt ein Plakat, auf dem ergänzend mithilfe von Körperzeichnungen deutlich gemacht wird welche rot schraffierten Bereiche mit Seife zu säubern sind. Ich weiß aus Island Reiseforen, dass dies für amerikanische Touristen, von denen es hier viele gibt, ein Riesenproblem ist. Dementsprechend haben die großen Thermalbäder wie die blaue Lagune inzwischen Duschabtrennungen eingerichtet. Soweit sind wir im inzwischen dem Hotel gehörenden, aber gegen Gebühr allen offenen, alten Gemeindefreibad aus dem Jahr 1947 noch nicht. Kein Problem für die andere isländische Schwimmerin und mich.
Hintergrund der rigiden Regelung ist, dass isländische Bäder kaum oder gar nicht gechlort sind!
Es ist herrlich sich in der strahlenden Sonne im badewannenwarmen Wasser treiben zu lassen. Für ernsthaftes Bahnenschwimnen ist das Wasser zu warm. Aber ein bisschen Bewegung klappt trotzdem und dann mache ich es der anderen Dame nach und hole aus einer Kiste eine Schaumstoffkonstruktion für Schultern und Kopf, auf der man wunderbar hochgehalten auf dem Wasser treibt! Hot Pots ( isländische Jacuzzivariante) gibt es auch , natürlich mit Füßen im Matsch oder gekauft aus Kunststoff, aber das Wasser im Schwimmbecken ist mir warm genug. 35 Grad hat es vielleicht!
Einen großen Ausflug machen wir heute nicht. Statt dessen lachen wir den Picknickrucksack und fahren die Schotterpiste die Küste hinauf. Es ist eine Sackgasse, die Straße endet nach 60 oder 79 km.
Wir fahren davon etwa 50 bis 60 km bis kurz vor Djupivigur ( Standort einer verlassenen Fischfabrik) also etwa 40 km einfache Strecke. Wir freuen uns , dass die Piste immer entlang des heute glitzernden Meeres geht, noch nicht wissend, wie noch relativ ebene Straße bald zu einem sensationellen Strecke wird.
Immer mehr schneebedeckte Berge tauchen auch, Wasserfälle, Schnee und Eis, aber zum Glück für uns nicht mehr auf dem Straßenbelag. Dann hätten wir die Straße ( keine Leitplanken) nicht fahren können. Auch nicht bei Regen, weil der Belag dann zu glitschig geworden wäre.Glück gehabt! Ich habe heute gelesen, dass der bekannte Wasserfall Dettifoss ( da waren wir 2017, sind aber gestern erst noch am Abzweig vorbeigefahren) derzeit wegen eines Erdrutsches nicht besucht werden kann. Dabei hatten wir ihn den beiden Deutschen aus der vorherigen Unterkunft ans Herz gelegt.
Apropos Deutsche: Armin wollte heute einen isländischen SUV überholen lassen , da hielt er neben uns an, das Paar , dass darin saß sprach uns an: „Aus der Meisterstadt! Wir haben uns gestern im Schafmuseum schon gesehen, wir kommen aus Köln!“ Wir haben ihnen zum Aufstieg des FC gratuliert. Sie meinten , sie hätten auch keinen wichtigen Termin… wir sollten ruhig vorfahren!
Was macht die Westfjorde aus? 2017 haben wir Island umrundet, aber für einen Abstecher in den Nordwesten reichte die Zeit nicht. Das holen wir jetzt nach. Nur 10 % aller Islandurlauber kommen hier hin.
„ Mit dem „eigentlichen“ Island ist Vestfirðir nur über einen schmalen Landhals verbunden. Die Halbinsel ist im Nordwesten von der Dänemarkstraße (isl. Grænlandssund) und im Nordosten von der Grönlandsee umgeben. Rund 30 % der Küstenlinie von ganz Island entfallen auf die Westfjorde.
Die namengebenden Fjorde im Westen reichen tief ins Land hinein und zerklüften das unwirtliche Gebiet. Durch die Fjorde sind die Landwege sehr weit. Hin- und Rückfahrten an einem Tag sind kaum möglich. Bei Unwetter und Schnee sind die Schotterstraßen nicht selten unpassierbar. Schutzhütten mit Telefon und Nahrung können Leben retten. Trotzdem ist der inländische Gütertransport auf die Straßen angewiesen, denn Fähren gibt es nicht. Die Schifffahrt dient allein der fischverarbeitenden Industrie in den entlegenen Hafenstädten. Kleine Flugzeuge können auf unbefeuerten Schotterpisten landen.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kamen Basken als erste europäische Walfänger in die Westfjorde und gründeten dort Fischerstationen. Für die Kommunikation mit den Isländern benutzten sie eine Mischung aus Baskisch und Isländisch. Ihnen folgten Norweger, Engländer, Franzosen, Niederländer, Spanier und Deutsche.“
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vestfir%C3%B0ir
Die Bevölkerungsdichte ist 0,812 Ew./km². Die Färoer haben 36/qkm, Island hat 3,88/qkm und Deutschland 236/qkm.
Die Fahrt entlang der Küste ist voller Superlative, Fotos können den Eindruck nur teilweise wiedergeben, da die der 360 Grad Blick fehlt ebenso wie auch die Geräusche, vor allem die Rufe der Seevögel , Brandung gibt es heute kaum. Auch der Geruch des Seetangs und der klaren frischen Luft fehlen!
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Hotel Laugarholl, Bad von 1947 |
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Glück mit Glitzersonne |
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Wasserfall |
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Wegweiser zu einer Hütte |
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Wasserfall |
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Berglandschaft in Strandir |
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Viel Verkeht |
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Tolle Piste |
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Vogelfelsen |
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Ein bisschen Brandung |
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Picknicken |
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Lupinen am Hang |
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500 m Klippe |
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Wer beobachtet wen? |
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Immer höher, immer weißer |
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Strandnelke |
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Weite Blicke und das Blau! |
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Treibholz |
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Vogel über der Brandung |
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Zigarre |
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Achtung Kurve |
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Vereist |
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Auch die Wasserfälle gefroren |
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Arktische Seeschwalbe |
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Blasentang |
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Komische Krümel |
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Wasserfall |
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Abendlicht |
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