Heute müssen wir die großartigen Westfjorde leider verlassen. Wir hätten noch ein paar Tage lang Ausflugsziele genug gehabt…!
Wir fahren erst einmal aber noch 400 m in die falsche Richtung und genießen 15 Minuten ruhigen Meerblick auf meiner Bank von gestern morgen. Dann geht es los über die Gravel Riad ( Schotterpiste) N 63 in Richtung Flókalundur. Es ist fast windstill und wir erreichen den bisherigen Temperaturrekord von 14 Grad C, denn es scheint wieder die Sonne. Das Zusammenspiel von hellem Meeresboden und kaltem Wasser führt wieder zu krassen Blaugrüntönen. Unwirkliche Farben zwischen pastellblau und nilgrün. Durch das ruhige Wasser kommt es wieder zu Spiegelungen. In den Wiesen nisten arktische Seeschwalben, die ihre Nester energisch im Sturzflug verteidigen, notfalls auch gegen Schafe, obwohl die Eier nicht in ihr Beuteschema passen. Aber natürlich besteht die Gefahr, dass sie mitten durch ein Nest hindurchlaufen.
Wir machen eine Teepause an einem Wildbach und genießen die Luft und die Sonne und die Blicke.
An der N 60 und damit der Südküste der Westfjorde angekommen, wird die Landschaft langweiliger, die kleineren Fjorde haben Ebbe und die Bergrücken der Landzungen dazwischen sind nicht mehr so hoch und brauner von der Farbe. Fjord um Fjord arbeiten wir uns in Schlangenlinien bei Bududarlur, wo wir im Hafencafé einkehren und das ( einzige) Lunchangebot von Suppe und Brit nehmen. Passt prima, außerdem hat die Unterkunft am heutigen Abend keine Gemeinschaftsküche.
Hinter Bududarlur kürzen wir die Strecke Richtung Nordosten über eine angeblich schwierige Schotterpiste 59 ab. Soweit man Schotterpistenrankung macht: Das war eine sehr einfache. Außerdem müssen wir tanken. Ach ja, und die Reifendruckkontrollleuchte des Mazda hat schon wieder ( inkl. durchdringendem akustische Warnton) gemeckert. Inzwischen Standard nach dem Fahren von Pisten. Bislang war der Reifendruck aber immer ok. Wir halten, an der Ringstraße N 1 angekommen, an einer Tankstelle der Firma N1 ( da ist das Bezahlsystem mit Apple oder Karte an Einfachsten), um für alle Fälle doch noch mal den Reifendruck zu checken. Armin musst und die Skala zeigt 30 an😳. Statt 2,5. Sie ist nicht in bar sondern in psi. Abkürzung können wir auch: WTF. Gut dass Island im europäischen roaming Verbund ist (anders die Färöer) und ich kann googeln. Google sagt, KI sagt, dass das pounds per inch heißt. Okay…. Weiter googeln:
Converting from BAR to PSI
For an approximate result, multiply the pressure value by 14.504
Converting from PSI to kPa
For an approximate result, divide the pressure value by 6.895
Damit können wir arbeiten! Ergebnis: Der Reifendruck ist ok! Für den Rest der Fahrt bis zur Fähre dürften , von kleinen Pausenabstechern abgesehen, alle Straßen geteert sein!
Ein Highlight des Tages ist der knapp 40 km vor Blonduos gelegene Kolugljufur Canyon und Wasserfall , praktischerweise nur gut 6 km von der Ringstraße entfernt. Der Canyon des Vididalsa ist etwa 1 km lang und 60 m breit und der Fluss bildet mehrere teils verbundene Wasserfälle!
Unsere heutige Unterkunft liegt sehr malerisch auf einer Islandpferderanch mit tollen Ausblicken. Die Zimmer des Holzhauses sind nur mit Holzwänden abgetrennt, daher ist es etwas sehr hellhörig ! Sonst aber gut! Auch wenn Armin ein Ton „ der sich alle 4 Sekunden wiederholt“ stört. Ich erläutere, dass dies ein Vogel ist! Aber es ist tatsächlich verrückt, wie er genau alle 4 Sekunden tschilpt!
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Kleiner Wasserfall an der 63 |
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Arktische Seeschwalbe greift an |
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Spiegelungen an der 63 |
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Hier ist sie noch asphaltiert |
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Blick auf Bildudalur |
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Die Lieblingsbank |
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Mitternachtssonne |
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Der Gletscher des Snaefellsnesjokull ( J. Verne) |
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Die 60 ist teilweise auch Gravel Road |
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Mäander |
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Kleines Haus |
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Der Wasserfall Kojugljufur |
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