Nach dem schneekalten Beginn haben wir ausgerechnet an unserem eigentlichen Ziel , den Westfjorden, immer noch gutes Wetter mit überwiegend strahlendem Sonnenschein. Anders hätten wir den Ausflug zu den Vogelklippen von Latrabarg auch nicht machen können. Die Sackgassen-Zufahrtsstraße ist auf einer Strecke von 45 km eine Schotterpiste mit anspruchsvoller Streckenführung und fast ganz ohne Leitplanken. Sie führt in der Bitte über das Hinterland und zuvor und danach am Wasser entlang.
Bevor wir losfahren spaziere ich noch bis zum Ortsausgang, von dem aus eine kleine Schotterstraße noch 20 km Sackgasse halbwegs entlang um die Landzunge zwischen zwei Fjorden führt. Ich setze mich auf eine Bank und erfreue mich an Panoramablicken und bunten Wildblumen am Wegesrand.
Dann packen wir etwas Proviant ein und alle Kameras, gestern haben wir vorsorglich schon getankt!
Die Westfjorde sind sehr alt und schon lange nicht mehr vulkanisch aktiv. Daher konnten sich hier Weiße, rosa und goldene Sandstrände bilden, fein zermahlene Muscheln von weither. Dies führt zu den karibisch anmutenden großartigen Türkistönen, die das Meer hier geradezu seltsam schimmern lassen.
Der Parkplatz auf der Klippe liegt erst bei etwa 100 m Höhe. Wir picknicken und machen uns dann auf den Weg. Keine 14 km, sondern vielleicht 300 m weiter entdecke ich einen Puffin ( Papageientaucher) und Armin einen weiteren. Sie nisten unterhalb der Kante der Klippen an der Außenseite in Erdhöhlen unterhalb der Grasschicht und sind daher nicht einfach zu entdecken. Nicht weit weg ist eine hohe Klippe, die hier eine kleine Bucht bilden und man kann daher prima die Außenseite sehen. Hier brüten Hunderte der schwarz weißen Trottellummen mit spitzen Schnäbeln (Guillemots) und ihre Verwandten, die ebenfalls schwarz-weißen Tordalken ( Razorbills) mit breiten Schnabel mit messerscharfen Kanten. Außerdem zahlreiche Eissturmvögel ( Fulmars), Dreizehenmöwen ( Kittiwakes) und andere , geläufige Möwenarten. Auf dem 14 km Felsen sind es Millionen! Was für ein großes Glück, dies sehen zu können. Und: Danke dem Chauffeur Armin, das war eine krasse Strecke. Oh und danke, lieber Mazda mit Deinem Zweiradanttieb war das ein hartes Stück Arbeit!
Die Steilküste Látrabjarg liegt im äußersten Westen der dünn besiedelten Vestfirðir. Das Kap Bjargtangar ist der westlichste Punkt Islands. Látrabjarg ist etwa 14 km lang.
Im Süden ist bei gutem Wetter der etwa 85 km entfernte Snæfellsjökull zu sehen. Látrabjarg gilt als einer der größten Vogelfelsen der Welt. In den bis zu 450 m hohen Kliffs leben Millionen Seevögel, vor allem Papageitaucher, Lummen und Tordalken. Die Vogeleier dienten den Isländern als Nahrung und wurden durch Abseilen gesammelt. Von Breiðavík führt eine schmale Schotterstraße zu dem meist menschenleeren Kap, an dem eine Wetterstation und ein Leuchtfeuer stehen.https://de.m.wikipedia.org/wiki/L%C3%A1trabjarg
Geologisch gesehen sind die Nordwestfjorde einer der ältesten Landesteile und das westliche Ende Europas. Vor über 15 Millionen Jahren entstanden die mächtigen Flutbasaltdecken, die den Grundstock der Vestfirðir bilden. Heute ist die Landschaft geprägt von kargen Hochplateaus und tief eingeschnittenen Fjorden, die von den Gletschern der letzten Eiszeit in das Gestein geschnitten wurden.
Landwirtschaftlich kann das Gebiet kaum genutzt werden, denn die steil aus dem Meer aufragenden Berge lassen meist nur wenig Raum für Siedlungen und Ackerflächen. Auch das Klima verhindert die Landwirtschaft und nicht selten liegen während des Winters vor der Küste große Treibeisfelder – sogar im Sommer ist Richtung Westen vor der Küste oft noch Eis erkennbar.
Dennoch sind die Nordwestfjorde für Reisende ein lohnendes Ziel. Zwar sind die Straßen schlechter als in anderen Landesteilen und die Wege durch die Fjordlandschaft sind oft lang – aber andererseits findet man hier noch ein ursprüngliches Stück Island, in dem an vielen Stellen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.
Besonders eindrucksvoll zeigt sich die Landschaft im äußersten Westen der Halbinsel. Dort ragen bei Látrabjarg steile Felsenklippen bis zu 400m senkrecht aus dem Meer und bilden das Westende von Europa. Über 16 km zieht sich die Steilküste nach Osten hin und bietet Seevögeln hervorragende Nistmöglichkeiten. Nirgends kann man sie in so großer Zahl beobachten, manche Arten haben hier sogar ihre weltweit größten Bestände. Vor allem im Juni herrscht an den Brutfelsen Hochbetrieb und Papageitaucher, Lummen und Möwen ziehen ihre Bahnen über dem Abgrund.https://www.iceland.de/virtuelle-islandreise/nordwestisland/latrabjarg/
Latrabarg liegt sehr hoch im Norden: N65° 30' 8.760" W24° 31' 46.749"
Westlichster Punkt Europas ( ohne die Azoren ) : 24°32'´3" west
Wie wunderbar, dass heute alles zusammen gekommen ist und den Ausflug möglich gemacht hat!
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Morgenspaziergang |
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Aussicht betrachten |
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Beginn der Schotterstraße hinter Biludadur ( nicht Latrabarg) |
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Biludadur |
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Wildblumen |
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Das war um 5 Uhr |
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Das war um 2 Uhr |
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Typische Häuser, hier in Patreksfjördur |
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Hafen Patreksfjördur |
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Denkmal für bretonische Fischer von einem franz. Bildhauer ( Notre Dame) |
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Abhang mit Lupinen |
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Geretteter britischer Trawler (1947) |
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Dünen in Island |
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Türkises Meer |
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Wilde Landschaft und schwierige Piste |
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amerikanisches Militärflugzeug |
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Steinige Straße |
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Breiter Strand: Breidavik |
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Leuchtturm Latrabarg |
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Personen auf der Klippe |
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Puffins auch |
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Ein Tordalk blinzelt |
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Wie Erdmännchen |
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hier entspannt |
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Da ist doch wer? |
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Kritischer Blick |
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Alles überwachen |
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Eissturmvögel |
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Brutplätze |
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Trittellumnen |
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Tordalk |
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Breidavik |
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Das macht es nicht einfacher |
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Regenbogen |
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Keine Leitplanke |
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Abendsonne |

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Versteckspiel |
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