Mittwoch, 9. Mai 2018

Bergdörfer im Nébrodi Gebirge

Heute wollen wir in das Nébrodi Gebirge im Nordosten der Insel. Die Straße zweigt in Giardini Naxos ab, aber bis dahin stehen wir auf der langen Straße dort erst einmal im Stau. Die Hauptstraße durch Naxos ist kaum zwei Autos breit und es parken auch noch viele Autos am Rand . Da reichen schon ein schlechter Einparker, ein entgegenkommender Bus oder eine Nonna, die die Straße quert, um ein Verkehrschaos anzurichten.
Wir biegen dann schließlich doch noch ab und kommen durch Gaggi zum Góla dell‘Alcantara. Hier hat der Fluß Alcantara eine ansehnlich  hohe Schlucht durch den Fels gegraben. Man kann die Schlucht erkunden, indem man gummierte Anglerhosen mieten und in der Gruppe durch den nur 12 Grad kalten Bach die Schlucht entlang wandert. Wir begnügen uns mit einem Blick von oben.

Schlucht Gola dell ´Alcantara
In Francavilla di Sicilia biegen wir ab und fahren in Serpentinen hoch zum Bergdorf Castiglione de Sicilia. Der Ort ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d‘ Italia. Er hat rund 3.000 Einwohnern und liegt gestapelt und verschachtelt am 621 m hohen Hang. Oben liegen Schlossruinen. Der Ort wurde 496 vor Chr. von aus Naxos vertriebenen Einwohnern gegründet und so zunächst griechische Kolonie, dann arabisch und schließlich in normannischer Hand. 1943 hat die SS hier ein Massaker an der Zivilbevölkerung verübt und 16 Menschen umgebracht. Dies war wohl ein Racheakt für einen unblutigen Zwischenfall in einem Nachbarort,( Quelle: Wikipedia).
Wir bummeln durch die engen Gassen und lernen Italienisch mit Hilfe unsere Lateinkenntnisse: Panificio ist der Brotemacher = Bäcker. Caseificio macht Käse usw. In einer kleinen Bar und Gelateria gibt es Brioche, Croissants und Kaffee. Die Straßen sind schön geschmückt für Himmelfahrt oder vielleicht auch für die Marienfeste zu Beginn des Monats Mai. (Nachfolgend Fotos zum Ort, Text geht darunter weiter.)
Castiglione de Sicilia
Castiglione de Sicilia
Castiglione de Sicilia
Castiglione de Sicilia
Aussicht von Castiglione de Sicilia
Castiglione de Sicilia
Von Castiglione de Sicilia aus fahren wir nun , zuerst zurück über Frankavilla , in das Nébrodi Gebirge, ein Höhenzum im Norden Siziliens. Die Berge gehen auf knapp 1900 m, auf den Straßen laufen Kühe, Ziegen und Schafe herum. Manchmal ist der Asphalt ganz schleckt, voller Risse und Verwerfungen. Es kann sein, dass schlechtes Material verwendet wurde, es kann auch sein, dass die Kälte im Winter dies verursacht hat, wir denken aber es könnte an Erdbeben liegen, schließlich ist auch deutlich ein Erdrutsch zunerkennen.
Die Berge sind bewaldet und voller Schluchten mit bereits jetzt im Mai weitgehend ausgetrockneten Flussbetten. Es dauert nicht lange, da stecken wir mitten in den Wolken und fahren Kilometer um Kilometer durch den Nebel.
Wo es aufklart, gibt es tolle Panoramablicke , aber keine haltebuchten und aus dem Auto heraus kann man durch die Leitplanke keine Fotos machen...! Wir machen noch einen Stop in einem anderen schönen Bergdorf, in Novara di Sicilia. Überall das gleiche Bild, immer, wenn wir unterwegs sind, haben alle Läden zu. Was heißt Siesta auf italienisch? Wir finden dann doch noch eine offene Bar/ Gelateria und ich erstehe drei Flaschen  Sprudel (0,5) , vier Zitronatgebäckstücke und zwei Mandel/ Zitronatriegel für nur EUR 5,90.
Die Wegstrecke  führt auf das tyrrhenische Meer zu und man kann die äolischen Inseln sehen.  Zurück geht es über die Autobahn Messina. Wir sehen geradeaus Kalabrien. Ein kleines Stück vor Taormina gibt es eine Reifendruck Warnung . Armin checkt an einer Tankstelle die Reifen, sehen ok aus und füllt etwas Luft nach. Ergänzung von heute morgen: Armin checkt den auf dem kostenpflichtigen Platz Nähe der Gondelbahn geparkten Wagen und einer der Reifen ist platt. Gegen 20 EUR wechseln die Jungs vom Parkplatz den Reifen, der aus dem Kofferraum sieht gut aus, es ist ein richtiger und kein Notreifen. Mal sehen, ob wir irgendwo einen neuen Ersatzreifen bei einem Avisstandort bekommen. Zu den vielen upselling Angeboten am Flughafen bei Avis gehörte übrigens auch eine Reifenversicherung..., die einzige,die wir NICHT abgeschlossen haben.
Straße nach Castello
Novara di Sicilia
Bei Messina, Blick auf Kalabrien

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen