Mittwoch, 16. Mai 2018

Ragusa Ibla -noch eine Weltkulturerbe Stätte

Der Tourist auf Sizilien kommt nicht so ohne weiteres am Besuch der Sehenswürdigkeiten vorbei -und warum auch. Eine weitere Stätte des Weltkulturerbes „Barockstätte im Süden Siziliens“ steht auf dem Programm: Ragusa. Falls wir es zeitlich noch schaffen,wollen wir noch zum Schloss ( 120 Zimmer)  in Donnefugata, dass in Literaturkreisen dem - allerdings fiktiven- Gattopardo ( Der Leopard) des Autors  de Lampedusa zugeschrieben wird. Gertrud liest auf dem Weg nach Ragusa etwas über den Gattopardo Roman vor und wir beschließen, dass man ihn vielleicht nicht unbedingt gelesen haben muss. Das Buch gibt es bei Kindle  für 3,99 EUR, nur in englischer Sprache. Wir haben es zuhause im Regal stehen und vor 30 Jahren sicherlich einmal gelesen. Schließlich wird es zu spät 7nd wir fahren sowieso nicht mehr hin.
Ragusa ist eine durch eine Schlucht zweigeteilte Stadt, wir wollen nach Ragusa Ibla , dem alten Teil, das dauert die üblichen 20 Kurven — zweimal Wenden - Aktionen und dann finden wir sogar eine Lücke auf einem offiziellen Besucherparkplatz. Ein banger Blick zeigt, dass der näher am Boden der Schlucht als der Bergspitze ist. Immerhin ist der Weg sanft ansteigend und gesäumt von Olivenbäumen(?), die mit langer Rispen voller Blüten bestückt sind. Ich lese später das erste von 10 Kapiteln im Internet über die Fortpflanzung von Olivenbäumen und lerne,dass diese Dolden tatsächlich zu Olivenbäumen gehören. Wieviele Olivenbsich daraus tatsächlich entwickeln hängt von Klima,der Bestäubung, dem Stress der Bäume und vielen weiteren, in den 9 Folgekapiteln beschriebenen Umständen ab.
Ragusa Ibla ist ebenfalls -wie Noto-aufgrund des Erdbebens zur Zeit des Barocks wieder aufgebaut worden. Der barockene Stadtteil  ist wesentlich kleiner als der von Noto, intimer, weniger touristisch geprägt, aber natürlich auch weniger beeindruckend. Ich sehe aber viele Details, die begeistern, Balkonstützen in Form von Fratzen, Türen in Komplementärfarben,abgeblätterte Einfassungen, kunstvolles Schmiedeeisen.
Am Spätnachmittags lockert es auf und die Abendsonne taucht den Hügel unserer Unterkunft in warmes Licht. Ich drehe eine kleine Fotorunde um die Masseria, teilweise begleitet vom Hund Rocco. Es ist einer dieser Bienensumm-Abende.
Zum Essen geht es in das Restaurant A‘ Càva, das wir natürlich auch wieder zunächst vergeblich suchen. In Rosolini fragen wir dann schließlich einen Mann, der uns in die richtige Richtung schickt und außerdem dass Restaurant schon einmal lobt. Er erzählt was von einem Km oder zwei und dann nach rechts,mein Handy hat gerade keinen Empfang , aber Gertruds Google Maps hilft weiter. Nach vier km ist immernoch kein Abzweig da und wir wundern uns. Dann geht es ab in eine Schlucht und die Straße wird immer enger.So,dass man denkt,die Apachen müssten auf dem Kamm stehen und nur auf uns warten.  Dann öffnet sich der Weg etwas und es stehen Kühe statt Indianern auf der Straße. Tatsächlich folgt ein großer freier Platz, ein Hang mit Höhlen und einer Kapelle, offene Landschaft und das Restaurant. Weiß, neu, modern, gehoben. Alle bleiben sitzen: ist das überhaupt was, wenn ja wie teuer.
Ich bin aber voller Zuversicht, gehe hinein, checke die Karte ( Pizzen auch nur Euro 6-10, das übrige Preisniveau etwas höher als üblich) und hole die anderen. Mit Leinentischdecken und einem Maitre mit der anderen Hand hinter dem Rücken beim Einschenken und strengen Blicken für seine Azubis und einer kreativen Speisekarte. Wir bestellen zum Abschluß des guten Essens kein Dessert mehr, sondern nur Kaffee und bekommen trotzdem eine Schieferplatte mit süßen Spezialitäten aus der Region : Mandelkeksen,  Schokolade aus Modica, Torrone  aus Mandeln und Honig, Sesamplätzchen. WWW.acavaristorante.it

Basilica San Giorgio, Ragusa Ibla
Ragusa Ibla, Tür
Ragusa Ibla
Ragusa Ibla
Ragusa Ibla
Ragusa Ibla
Ragusa Ibla
Ragusa Ibla
Disteln im Garten des Casal di Noto
Olivenbäume und Mahnblumen, Casal di Noto
Aussicht vom Casal di Noto
Feigenbaum, Casal di Noto
Feigenbaum und Trockenmauer
Süßes zum Espresso, Restaurant A Cava
Restaurant A Cava, Rosolini




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen