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Freitag, 11. Mai 2018

Ein neuer Wagen, der Giro d‘Italia und Lava ohne Ende.

Von Bernds Schwester vorgewarnt, dass der Giro D‘ Italia bei der  6. Etappe den Ätna zum Ziel hat, beschließen wir dennoch unser Glück zu versuchen. Vorher ist aber noch das Reifenproblem zu lösen. Nun ist zwar der Ersatzreifen aufgezogen, aber wir haben kein Ersatzrad mehr und außerdem warnt das Bordcomputer Display immernoch , dass etwas mit den Reifen nicht stimme. Wir schleichen über die Autobahn nach Catania zum Airport und stoßen auf Verständnis. Si, gibt es einen neuen Wagen und si, den Reifen müssen wir nicht bezahlen. (!) Si, nur der Reifenwechsel an sich sei nicht inkludiert. Also haben wir doch alle richtig gemacht, versicherungstechnisch. Gesamtschaden: EUR 20 für die Jungs am Parkplatz. Es dauert natürlich,wie immer bei Auto Vermietungen, aber dann haben wir ein neues Auto, sogar ein besseres, einen Mercedes C 220 d ( falls das jemandem etwas sagt).
Wir fahren sodann in Schleifen den Ätna bergauf, die Temperatur sinkt und sinkt. es ist bedeckt, klar also, dass wir nicht mit Gondel und Jeep auf knapp 3.000  m fahren werden. Zusammen 260 EUR gespart....! Ein Stück hinter Nicolosi in Richtung Riposto  Sapienza wird der Verkehr dichter und bald säumen wie Perlen an der Schnur Autos auf der einen Straßenseite den Weg. Kilometer um Kilometer. Alles Zuschauer des Giro, die hier parken und sich auf einen endlosen Weg  bergauf  oder bergab zum Etappenpunkt  machen. Vor dem gibt es einen Stau, den nur die vielen Rennradfahrer ( nicht von der Tour) entgehen können. Viele Polizeiwagen stehen am Weg. Ich frage mutig aus dem Autofenster einen Polizisten auf Pidgin Italienisch, ob man überhaupt zum Riposto und dann noch weiter komme. Si! Also fahren wir weiter und nach ein paar hundert Metern ist der Girospuk vorbei. Wir können endlich wieder schneller fahren, da kommt - einfach so-von einem Parkplatz ein Fiat Panda in unseren Weg geschossen und setzt sich vor uns. Es ist aufbringen kann hin unmöglich, den nur 40 fahrenden Wagen zu überholen. Hinter uns bildet sich eine lange, lange Schlange. Als wir endlich vorbeikommen, sitzen zwei junge Männer im Auto, die sich vor Lachen auf die Schenkel schlagen, haha 🤣Touristen Mercedes überholt!
Wir kommen zum „Basislager“ Riposto Sapienza auf ca 1.900 m Höhe. Ein riesiger Parkplatz, jede Menge Tour Outfitter ,die Gondelbahn auf 2.500 m  Höhe und so viele Andenkenbuchen und Imbisshütten , dass uns sofort ein Fluchtinstinkt überkommt und wir weiterfahren wollen. Die zwei kleinen, 100 Jahre alten Silvestri Krater liegen dann gleich hinter dem Königswintertrubel am Weg und dort halten wir für einen kleinen Spaziergang bei 12 Grad. In der Ferne sieht man entlang der Wegschleifen im Nebel die für den Giro geparkten Autos.
Wir machen einen einen Stop im  sehr schönen , gepflegten Ort Zafferana Etnea und essen leckere Kuchen und trinken Kaffee.
Zurück nach Mázzaro geht es parallel zu und  oberhalb der Küstenstraßen durch terrassiertes Agrarland mit vielen Orangenplantagen, Weinanbau und kleinen Dörfern, in denen der Putz ein wenig bröckelt. Unangenehm fällt und der viele Müll entlang der Straße auf.
Taormina schimmert am Horizont  im Licht des späten nachmittags.

Andenkenstand an der Ätnastraße
Parken für den Giro dÌtalia
+
Etna nahe des Refugio Sapienza
 Refugio Sapienza
 Refugio Sapienza, Silvestri Krater
 Refugio Sapienza, Silvestri Krater
Zafferana Etnea
Heike in Zafferana Etnea
Piazza in Zafferana Etnea
Cafe American und Croissant mit Mandelfüllung

Mittwoch, 9. Mai 2018

Bergdörfer im Nébrodi Gebirge

Heute wollen wir in das Nébrodi Gebirge im Nordosten der Insel. Die Straße zweigt in Giardini Naxos ab, aber bis dahin stehen wir auf der langen Straße dort erst einmal im Stau. Die Hauptstraße durch Naxos ist kaum zwei Autos breit und es parken auch noch viele Autos am Rand . Da reichen schon ein schlechter Einparker, ein entgegenkommender Bus oder eine Nonna, die die Straße quert, um ein Verkehrschaos anzurichten.
Wir biegen dann schließlich doch noch ab und kommen durch Gaggi zum Góla dell‘Alcantara. Hier hat der Fluß Alcantara eine ansehnlich  hohe Schlucht durch den Fels gegraben. Man kann die Schlucht erkunden, indem man gummierte Anglerhosen mieten und in der Gruppe durch den nur 12 Grad kalten Bach die Schlucht entlang wandert. Wir begnügen uns mit einem Blick von oben.

Schlucht Gola dell ´Alcantara
In Francavilla di Sicilia biegen wir ab und fahren in Serpentinen hoch zum Bergdorf Castiglione de Sicilia. Der Ort ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d‘ Italia. Er hat rund 3.000 Einwohnern und liegt gestapelt und verschachtelt am 621 m hohen Hang. Oben liegen Schlossruinen. Der Ort wurde 496 vor Chr. von aus Naxos vertriebenen Einwohnern gegründet und so zunächst griechische Kolonie, dann arabisch und schließlich in normannischer Hand. 1943 hat die SS hier ein Massaker an der Zivilbevölkerung verübt und 16 Menschen umgebracht. Dies war wohl ein Racheakt für einen unblutigen Zwischenfall in einem Nachbarort,( Quelle: Wikipedia).
Wir bummeln durch die engen Gassen und lernen Italienisch mit Hilfe unsere Lateinkenntnisse: Panificio ist der Brotemacher = Bäcker. Caseificio macht Käse usw. In einer kleinen Bar und Gelateria gibt es Brioche, Croissants und Kaffee. Die Straßen sind schön geschmückt für Himmelfahrt oder vielleicht auch für die Marienfeste zu Beginn des Monats Mai. (Nachfolgend Fotos zum Ort, Text geht darunter weiter.)
Castiglione de Sicilia
Castiglione de Sicilia
Castiglione de Sicilia
Castiglione de Sicilia
Aussicht von Castiglione de Sicilia
Castiglione de Sicilia
Von Castiglione de Sicilia aus fahren wir nun , zuerst zurück über Frankavilla , in das Nébrodi Gebirge, ein Höhenzum im Norden Siziliens. Die Berge gehen auf knapp 1900 m, auf den Straßen laufen Kühe, Ziegen und Schafe herum. Manchmal ist der Asphalt ganz schleckt, voller Risse und Verwerfungen. Es kann sein, dass schlechtes Material verwendet wurde, es kann auch sein, dass die Kälte im Winter dies verursacht hat, wir denken aber es könnte an Erdbeben liegen, schließlich ist auch deutlich ein Erdrutsch zunerkennen.
Die Berge sind bewaldet und voller Schluchten mit bereits jetzt im Mai weitgehend ausgetrockneten Flussbetten. Es dauert nicht lange, da stecken wir mitten in den Wolken und fahren Kilometer um Kilometer durch den Nebel.
Wo es aufklart, gibt es tolle Panoramablicke , aber keine haltebuchten und aus dem Auto heraus kann man durch die Leitplanke keine Fotos machen...! Wir machen noch einen Stop in einem anderen schönen Bergdorf, in Novara di Sicilia. Überall das gleiche Bild, immer, wenn wir unterwegs sind, haben alle Läden zu. Was heißt Siesta auf italienisch? Wir finden dann doch noch eine offene Bar/ Gelateria und ich erstehe drei Flaschen  Sprudel (0,5) , vier Zitronatgebäckstücke und zwei Mandel/ Zitronatriegel für nur EUR 5,90.
Die Wegstrecke  führt auf das tyrrhenische Meer zu und man kann die äolischen Inseln sehen.  Zurück geht es über die Autobahn Messina. Wir sehen geradeaus Kalabrien. Ein kleines Stück vor Taormina gibt es eine Reifendruck Warnung . Armin checkt an einer Tankstelle die Reifen, sehen ok aus und füllt etwas Luft nach. Ergänzung von heute morgen: Armin checkt den auf dem kostenpflichtigen Platz Nähe der Gondelbahn geparkten Wagen und einer der Reifen ist platt. Gegen 20 EUR wechseln die Jungs vom Parkplatz den Reifen, der aus dem Kofferraum sieht gut aus, es ist ein richtiger und kein Notreifen. Mal sehen, ob wir irgendwo einen neuen Ersatzreifen bei einem Avisstandort bekommen. Zu den vielen upselling Angeboten am Flughafen bei Avis gehörte übrigens auch eine Reifenversicherung..., die einzige,die wir NICHT abgeschlossen haben.
Straße nach Castello
Novara di Sicilia
Bei Messina, Blick auf Kalabrien

Dienstag, 8. Mai 2018

Lavaströme und Weinberge

Heute ( Blog ist immer einen Tag  zeitversetzt, also eigentlich gestern) fahren wir spät los, erst um halb zwei. Wir nehmen die Küstenstraße über Giardini Naxos. Vor dem Ort liegt ein Kreuzfahrtschiff, die Azemare Quest auf dem Weg nach Sardinien. In Fiumefreddo ( kalter Rauch? Ätna?) biegen wir Richtung Linguaglossa ( speaking in tongues?) ab und kommen auf die Hänge des Ätna, der mit einer Gesamthöhe von 3323 m der höchste Vulkan Europas ist und in einem Jahrhundert durchschnittlich etwa 20 größere Ausbrüche hat. er ist aber ständig aktiv zuletzt deutlich erkennbar im Februar März 2017, tatsächlich mußte am 18.März der Flughafen Catania wegen einer Aschewolke geschlossen werden. Auf den Ascheböden wachsen Wein, Obstbäume,  viele Zitrusfrüchte. Innovierend Kehren schlängelt sich die Straße  sodann durch die immer einsamer werdende Waldlandschaft, immer unterbrochen von Lavaströmen. Der Boden ist jetzt schwarz. Erst blühen noch Ginster und zahlreiche andere Blumen, dann wird es höher und kälter und der Wald dominiert. nach einem Halt in einem Bergrestaurant mit Semifreddo Mandorle und Kaffee fahren wir  auf verschlungenen Wegen wieder zurück.

Hinterland von Taormina, Vorgebirge Ätna
Lavagrund
Blumen am Hang des Ätna
Straßenschilder im Nationalpark des Etna
Lava, nahe Refugio Citelli
Erkalteter Lavastrom in Richtung Giarre
Blick von der Terrasse