Freitag, 18. Mai 2018

Siracusa , die Kulturstadt Siziliens

Heute geht es nach Syrakus, insbesondere auf die Insel Ortygia, dem ältesten Stadtteil. Ortygia ( ital.: Ortigia) hat 4.500 ( ganze Stadt 120.000) Einwohner und ist nur etwa einen Quadratmeter groß. Für uns ein Novum: Die ist flach und wir müssen einmal nicht bergauf und bergab. So schaffen wir es einmal mittendurch und außerdem auch noch außen herum zu gehen. Dies ist das erste Mal, dass wir tatsächlich eine längere Strecke am Meer entlanggehen können, dass hier, bedingt durch den Kalksteingrund, in tollen Grüntönen schimmert. 
Zunächst aber heißt es in den Ort hinein zu kommen. Die Autobahn bringt uns in einer halben Stunde von Rosolini bis zur Stadtgrenze von Syrakus. Gertrud wettet, dass wir doppelt so lange brauchen, bis wir geparkt haben werden und sie hat tendenziell Recht! Erst einmal werden wir im Gewerbegebiet von kleinen Entenküken aufgehalten. Vier gestandene Männer sichern 6 kleine Küken beim Gang über die Straße ab und versuchen danach, sie auf dem schmalen Bürgersteig zu halten und in Sicherheit zu bringen. Wo mitten im Gewerbegebiet eine Entenmama auf einem Teich sein könnte, bleibt unklar.  Zwar findet wir danach die Brücke nach Ortygia noch relativ schnell, aber dann kommt die Parkplatzfrage. Durch Menschenmengen, Vespas und Kleinlaster hindurch finden wir relativ schnell den Parkplatz am Eingang der Insel, aber Armin gerät auf eine falsche Fahrspur, die wieder auf die Brücke fährt und danach kann man ( rechts ist das Meer) etwa 35 Querstraßen lang nicht mehr links abbiegen, so dass wir uns nun am nördlichen Ende von Siracusa- Neapoli befinden. Dann ein Kreisverkehr und wir können 35 Querstraßen wieder zurückfahren. Jetzt sind wir schon 45 Minuten IN Syrakus. In der Neustadt drängeln sich die Fahrzeuge ungeordnet, in Dreierreihen und mit  von allen Seiten gleichzeitigem Zufluss um die Kreisverkehre. Mein persönlicher Autofahralbtraum. Armin bringt uns einigermaßen stoisch durch das Verkehrsmeer, kann aber dabei nicht auch noch navigieren und Flucht, wenn Getrud und ich nicht schnell genug zwischen den 20 Schildern am Pfosten, die auf Metzgerei und Trattoria hinweisen, unser Ziel entdecken.
Dann sind wir endlich wieder an der Brücke und kennen jetzt ja schon den Weg. Wir parken im Parkhaus Taleta, alles daher super: Insel ist  flach und hat freie, brauchbare Parkplätze, die außerdem direkt am Geschehen dran sind. Es dauert ein wenig, bis die Frage geklärt ist, warum der Parkautomat kein Geld von uns will. Ein Mann hilft und erläutert, dass das Nummernschild beim  Hineinfahren fotografiert wird und man erst vor der Abfahrt zum Automaten gehen muss, die Nummern des Nummerschildes eintippen und dann bezahlen muss. Wieder was gelernt.
Nicht weit vom Parkhaus ist der wunderbare Markt mit riesigen Tintenfischen, buntem Gemüse, Gewürzen und vielen kleinen Restaurants. Sehr fotogen. Die Verkäufer sehen aus, wie für einen Film über einen italienischen Markt gecastet.
Weiter geht es am Apollontempel ( 6. Jht v. Chr.) zur Kathedrale Sta Maria Delle Colonne. Die im Namen zu findenden Säulen sind innen deutlich dominierend und machen einen erstaunlichen Eindruck auf den Betrachter. Dies ergibt sich aus der Baugeschichte der Basilika , die zwar seit dem schon mehrfach erwähnten Erdbeben eine barocke Fassade hat, aber auf ein Athenaheiligtum zurück geht,dass bereits im 7. Jhdt. Nach Chr. zu einer christlichen Basilika umgestaltet wurde und Architekturelemente aus jeder Epoche seitdem aufweist. Noch erkennbare Säulen des dorischen Tempels, byzantinische Elemente, Nutzung als  Moschee in moslemischer Zeit, Weihe als christliche Kirche durch die Normannen, das heute noch sichtbare Holzdach aus dem Jahr 1517.  ( vgl. Wikipedia zu Syrakus) . Eintritt EUR 2,00.
Wir  trinken einen Kaffee auf dem Domplatz, einen weiteren in einem winzigen Café in einer kleinen Gasse ( mit Schokoladenkuchen) und gehen einmal um die Insel herum. Vorbei am Brunnen der Nymphe Arethusa  aus dem Jahr 1847 mit den Papyrusstauden, am Fort und Leuchtturm und zurück zum Parkhaus. Genug gelaufen!
Syrakus / Ortygia ist sehr schön,der Platz an der Kathedrale mit seinen Palazzi grandios , die Gassen nett, viele gute kleine Läden, Cafés  und Restaurants. Definitiv ein Highlight der Reise,
Am Abend fahren wir noch einmal in das  Restaurant von gestern, Il Faretto. Das Essen war gut, überdies günstig, die Leute nett und der Parkplatz vor der Tür. War wieder sehr gut, die Bedienung sprach nur Italienisch, wir nur 100 Wörter und es gab ein bisschen durcheinander mit dem ersten und zweiten Gang. Ich , z.B. bekam beide gleichzeitig. Tutto bene, der Patron isst meine Nudeln ( sagt er jedenfalls) und kommt sich hinterher für den unverhofften Imbiss bedanken. Die anderen Gäste sind wieder buntgemischt: der große Tisch  mit alten Männer, der Fußballtrainer mit Frau und A oder B Jugend mit eingepacktem Kuchen ( habe ich mir ausgedacht, könnte passen), Familien mit Kindern, eine versucht ,ihren Kindern beibringen , wie man ordentlich isst. Paare, eine Runde Frauen. Ganz viel „Va Bene und Ciao Ciao“. Man kennt sich untereinander. Sehr nett und familiär.

"Voll die Scheibe", Syrakus
Fischmarkt in Syrakus
Fischmarkt in Syrakus, Schwertfisch
Fischmarkt in Syrakus, Thunfisch
Austern, Fischmarkt in Syrakus
Markt in Syrakus
Markt in Syrakus
Markt in Syrakus
Markt in Syrakus
Gasse in Ortygia, Syrakus
Piazza  S. Maria Delle Colonne,  Ortygia, Syrakus
Dekoladen in  Ortygia, Syrakus
S. Maria Delle Colonne,  Ortygia, Syrakus
Atelier in einer Gasse in Ortygia, Syrakus
Ortygia, Syrakus
Ortygia, Syrakus
Ortygia, Syrakus
Ortygia, Syrakus

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