Mittwoch, 2. Juni 2021

Strandkorb , kann man mal machen !

Ein Strandkorb ist eine kluge Erfindung des deutschen Seebades! An der Küste weht bekanntlich immer eine steife Brise und da fühlen sich 20 Grad gerne such mal wie 14 Grad an. Der Strandkorb bietet hier passend optimalen Windschutz,denn er lässt sich mit etwas Kraftanwendung gut drehen. Umgekehrt führt der Wind an der Küste dazu, dass man einen Sonnenbrand bekommt, weil man die Hitze der Strahlen nicht merkt und weil das Wasser und der helle Sand das Licht auch noch reflektieren. Der Strandkorb bietet Schatten, wenn man ihn passend dreht, sich zurück lehnt oder dle 30 cm Markise ausklappt. Was kann ein Strandkorb noch? Ein Ablageplatz für Gläser ist vorhanden,der ist klappbar und etwa so groß wie ein Frühstücksbrettchen. Wenn man nicht aufpasst, rutscht die Leiste aus der Nut und alles fällt herunter, so wie früher bei den Klapptischen im Hörsaal. Es können zwei maximal mittelbreite Personen Platz nehmen und man kann für die Füße einen Schubhocker ( heisst laut Wikipedia Fußkasten, was aber auch nicht besser klingt) herausziehen. Verschliesst man den Strandkorb mit einem Holzgitter ( Vorhängeschloss nicht vergessen), kann nan das Sandspielzeug über Nacht dort lassen und muss es nicht hin und her tragen. Ein Strandkorb auf Wangerooge kostet am Tag EUR 11,50 ( 1 EUR Rabatt bei Anmietung für eine Woche). Der Strandkorb hat Ähnlichkeit mit einem Campingplatz: Man kann sich die Nachbarn nur bedingt aussuchen und sie stehen so nahe zusammen, dass man prima zuhören kann. Bei Allem! Thomas Mann hat laut Wikipedia im Strandkorb Anna Karenina gelesen und die Vorteile des Strandkorbes wie folgt beschrieben: „Mein Arbeitsplatz, der herrlichste, den ich kenne, liegt einsam. Aber wäre er auch belebter, das isolierende Getöse der Brandung, die schützenden Seitenwände des Strandkorbes, dieses von jung auf vertrauten und eigentümlich bergenden Sitzhäuschens, würden keine Störung aufkommen lassen. Geliebte, unvergleichlich befriedigende und angemessene Situation, welche mein Leben gesetzmässig immer wieder herbeiführt! […] Einen passenderen Platz gibt es nicht zu meinem Vorhaben. […] " Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Strandkorb In der Tat hilft er auch noch dabei sich sandfrei mit Sonnenmilch einzucremen, eine Zeitung zu lesen ( wenn man den Korb für sich alleine hat), das Display des Handys zu lesen, mit Rückenlehne zu sitzen und vieles mehr. Ich hatte übrigens bereits ein Foto vom Übernachtungskorb auf Wangerooge gepostet. In der Tat geht der Korb auf Rückenschmerzen zurück. Zwar gab es im 19. Jahrhundert schon lange ähnlich gebaute Holzstühle für den ( damals kalten) Innenraum , auch bereits Strandhütten und -zelte, der erste Korb wurde aber erst 1882 gebaut. Es heisst hierzu bei der o.a. Quelle wie folgt: "Ungeachtet der Vorläufer gilt der Rostocker Hof-Korbmachermeister Wilhelm Bartelmann (1845–1930) weitverbreitet als Erfinder des Strandkorbs. Überliefert ist in diesem Zusammenhang die Entstehungsgeschichte, nach der sich im Frühjahr 1882 eine an Rheuma leidende ältere Dame namens Elfriede von Maltzahn eine schützende Sitzgelegenheit für den Strand wünschte, um trotz Krankheit einen Sommeraufenthalt in Warnemünde genießen zu können. Der Meister schuf daraufhin einen anfangs Strandstuhl genannten Einsitzer aus Weiden- und Rohrgeflecht, den er mit einem grauen Markisenstoff überzog. In der Form war er den Strandstühlen der Nordsee ähnlich; es wird vermutet, dass er sich von Ernst Freeses Zeichnungen für Korbmacher inspirieren ließ. Die Erfindung wird Bartelmann nach Meinung des Publizisten Horst Prignitz dennoch „mit Recht zugesprochen“, da er für die bald eintreffenden Folgebestellungen die Sessel weiterentwickelte. So baute er binnen kurzem den Zweisitzer und versah die Möbel mit Details wie Markisen, Fußstützen und Seitentischen. Es entstand der Prototyp, der sich binnen weniger Jahre an Ost- und Nordsee ausbreitete." Wir mieten unseren Strandkorb jenseits der preussischen Paradereihen ein kleines Stück nach Westen vor dem Surfcafé, mit nur etwa 8 Körben, was den zusätzlichen Vorteil hat , das diese auf der halben Dünenhöhe stehen und man einen schönen Blick hat. Unverbaubar sozusagen. In der Nähe ist die Winterhalle und wegen des anstehenden Feiertagswochenendes und der Lockdown Öffnungen schaufelt ein kleiner Laster mit Anhänger immer neue Strandkörbe aus der Halle und bringt sie zum Hauptstrand. Das Surfcafé ist nur 30 Schritte weg für alle Eventualitäten und die Surfschule bringt mangels Surf ihren Kunden Stand Up Paddling bei. Trotzdem ist es relativ ruhig, zumeist gehen nur Strandwanderer weiter unten entlang. Allerdings sind die Körbe so ziemlich in Hipsterfamilienhand. Die Kinder sind aber kleiner, etwa 1-5 und nach dem ersten Sortieren wer was wo mit wem auch nicht superlaut. Sie rasen unabläsdig zwischen Wassersaum, Ebbefeld und weichem Sand hin und her. Due Väter in Bermudas, Hoodie und mit Bart, Mutter mit wehendem Midirock in offwhite, Trägershirt und Cardigan, Kinder mega niedlich angezogen, bunte Sandeimer und barfuss in die Bar und mit 2 Flaschen in jeder Hand zurück. Beach Vibes! Drei Familien um drei Körbe, Väter gehen zum Drachensteigen (ohne Kinder). Kinder rollen den Abhang herunter. Ein Vater heimlich auch. Vorgestern hatten wir Jungs gesehen, die mehrere Saltos hintereinander des Sandabhang hinunter geschafft haben,das war sehr beeindruckend. Der Sand hier ist perfekt zum Bauen. Schickt mir mal für 30 Minuten die Enkel!
Strandkorb auf Wangerooge 
Panoramablick mit Markise 
Sundowner um 6, obwohl die Sonne erst um 10 untergeht 
Ebbe
Ebbe und Sandrippen 
Maserung einer Kribbe
Spuren im Sand 
Orangensaft als Start in den Tag 
Weiter Himmel 
Ein Papa holt Bier 
Muscheln an einer Kribbe 
Man kann sich nie satt sehen 
Guter Plan 
Federleicht 
Schwebend 
Armin im Strandkorb 
Algengrün und himmelblau 

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