Ein Strandkorb ist eine kluge Erfindung des deutschen Seebades! An der Küste
weht bekanntlich immer eine steife Brise und da fühlen sich 20 Grad gerne such
mal wie 14 Grad an. Der Strandkorb bietet hier passend optimalen Windschutz,denn
er lässt sich mit etwas Kraftanwendung gut drehen. Umgekehrt führt der Wind an
der Küste dazu, dass man einen Sonnenbrand bekommt, weil man die Hitze der
Strahlen nicht merkt und weil das Wasser und der helle Sand das Licht auch noch
reflektieren. Der Strandkorb bietet Schatten, wenn man ihn passend dreht, sich
zurück lehnt oder dle 30 cm Markise ausklappt. Was kann ein Strandkorb noch? Ein
Ablageplatz für Gläser ist vorhanden,der ist klappbar und etwa so groß wie ein
Frühstücksbrettchen. Wenn man nicht aufpasst, rutscht die Leiste aus der Nut und
alles fällt herunter, so wie früher bei den Klapptischen im Hörsaal. Es können
zwei maximal mittelbreite Personen Platz nehmen und man kann für die Füße einen
Schubhocker ( heisst laut Wikipedia Fußkasten, was aber auch nicht besser
klingt) herausziehen. Verschliesst man den Strandkorb mit einem Holzgitter (
Vorhängeschloss nicht vergessen), kann nan das Sandspielzeug über Nacht dort
lassen und muss es nicht hin und her tragen. Ein Strandkorb auf Wangerooge
kostet am Tag EUR 11,50 ( 1 EUR Rabatt bei Anmietung für eine Woche). Der
Strandkorb hat Ähnlichkeit mit einem Campingplatz: Man kann sich die Nachbarn
nur bedingt aussuchen und sie stehen so nahe zusammen, dass man prima zuhören
kann. Bei Allem! Thomas Mann hat laut Wikipedia im Strandkorb Anna Karenina
gelesen und die Vorteile des Strandkorbes wie folgt beschrieben: „Mein
Arbeitsplatz, der herrlichste, den ich kenne, liegt einsam. Aber wäre er auch
belebter, das isolierende Getöse der Brandung, die schützenden Seitenwände des
Strandkorbes, dieses von jung auf vertrauten und eigentümlich bergenden
Sitzhäuschens, würden keine Störung aufkommen lassen. Geliebte, unvergleichlich
befriedigende und angemessene Situation, welche mein Leben gesetzmässig immer
wieder herbeiführt! […] Einen passenderen Platz gibt es nicht zu meinem
Vorhaben. […] " Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Strandkorb In der Tat
hilft er auch noch dabei sich sandfrei mit Sonnenmilch einzucremen, eine Zeitung
zu lesen ( wenn man den Korb für sich alleine hat), das Display des Handys zu
lesen, mit Rückenlehne zu sitzen und vieles mehr. Ich hatte übrigens bereits ein
Foto vom Übernachtungskorb auf Wangerooge gepostet. In der Tat geht der Korb auf
Rückenschmerzen zurück. Zwar gab es im 19. Jahrhundert schon lange ähnlich
gebaute Holzstühle für den ( damals kalten) Innenraum , auch bereits
Strandhütten und -zelte, der erste Korb wurde aber erst 1882 gebaut. Es heisst
hierzu bei der o.a. Quelle wie folgt: "Ungeachtet der Vorläufer gilt der
Rostocker Hof-Korbmachermeister Wilhelm Bartelmann (1845–1930) weitverbreitet
als Erfinder des Strandkorbs. Überliefert ist in diesem Zusammenhang die
Entstehungsgeschichte, nach der sich im Frühjahr 1882 eine an Rheuma leidende
ältere Dame namens Elfriede von Maltzahn eine schützende Sitzgelegenheit für den
Strand wünschte, um trotz Krankheit einen Sommeraufenthalt in Warnemünde
genießen zu können. Der Meister schuf daraufhin einen anfangs Strandstuhl
genannten Einsitzer aus Weiden- und Rohrgeflecht, den er mit einem grauen
Markisenstoff überzog. In der Form war er den Strandstühlen der Nordsee ähnlich;
es wird vermutet, dass er sich von Ernst Freeses Zeichnungen für Korbmacher
inspirieren ließ. Die Erfindung wird Bartelmann nach Meinung des Publizisten
Horst Prignitz dennoch „mit Recht zugesprochen“, da er für die bald
eintreffenden Folgebestellungen die Sessel weiterentwickelte. So baute er binnen
kurzem den Zweisitzer und versah die Möbel mit Details wie Markisen, Fußstützen
und Seitentischen. Es entstand der Prototyp, der sich binnen weniger Jahre an
Ost- und Nordsee ausbreitete." Wir mieten unseren Strandkorb jenseits der
preussischen Paradereihen ein kleines Stück nach Westen vor dem Surfcafé, mit
nur etwa 8 Körben, was den zusätzlichen Vorteil hat , das diese auf der halben
Dünenhöhe stehen und man einen schönen Blick hat. Unverbaubar sozusagen. In der
Nähe ist die Winterhalle und wegen des anstehenden Feiertagswochenendes und der
Lockdown Öffnungen schaufelt ein kleiner Laster mit Anhänger immer neue
Strandkörbe aus der Halle und bringt sie zum Hauptstrand. Das Surfcafé ist nur
30 Schritte weg für alle Eventualitäten und die Surfschule bringt mangels Surf
ihren Kunden Stand Up Paddling bei. Trotzdem ist es relativ ruhig, zumeist gehen
nur Strandwanderer weiter unten entlang. Allerdings sind die Körbe so ziemlich
in Hipsterfamilienhand. Die Kinder sind aber kleiner, etwa 1-5 und nach dem
ersten Sortieren wer was wo mit wem auch nicht superlaut. Sie rasen unabläsdig
zwischen Wassersaum, Ebbefeld und weichem Sand hin und her. Due Väter in
Bermudas, Hoodie und mit Bart, Mutter mit wehendem Midirock in offwhite,
Trägershirt und Cardigan, Kinder mega niedlich angezogen, bunte Sandeimer und
barfuss in die Bar und mit 2 Flaschen in jeder Hand zurück. Beach Vibes! Drei
Familien um drei Körbe, Väter gehen zum Drachensteigen (ohne Kinder). Kinder
rollen den Abhang herunter. Ein Vater heimlich auch. Vorgestern hatten wir Jungs
gesehen, die mehrere Saltos hintereinander des Sandabhang hinunter geschafft
haben,das war sehr beeindruckend. Der Sand hier ist perfekt zum Bauen. Schickt
mir mal für 30 Minuten die Enkel!
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Strandkorb auf Wangerooge |
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Panoramablick mit Markise |
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Sundowner um 6, obwohl die Sonne erst um 10 untergeht |
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Ebbe |
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Ebbe und Sandrippen |
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Maserung einer Kribbe |
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Spuren im Sand |
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Orangensaft als Start in den Tag |
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Weiter Himmel |
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Ein Papa holt Bier |
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Muscheln an einer Kribbe |
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Man kann sich nie satt sehen |
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Guter Plan |
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Federleicht |
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Schwebend |
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Armin im Strandkorb |
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Algengrün und himmelblau |
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