Montag, 31. Dezember 2018

Sylvester in England - Same procedure as every year - so ungefähr

Heute ist wieder einmal Sylvester, wieder einmal sind wir in England, diesmal aber, wie schon vor zwei Jahren, nur zu Zweit. Was bedeutet, dass wir wieder etwas weiter westlich sein können, denn wir sind flexibel und haben mehr Zeit zur Verfügung.

Heute morgen geht es als Erstes nach Ilfracombe und dort als erstes auf die Suche nach einer Waschanlage, die zunächst vergeblich ist, aber da wir schon einmal beim Tesco sind, gehen wir schon einmal einkaufen. Dann überrede ich Armin, doch erst einmal vor der Weitersuche zum nahegelegenen Hafen zu fahren, den wir berets vor zwei Jahren, beim Stopover auf dem Weg nach Cornwall, besucht hatten. Irgendwie hatte ich im Kopf, dass dort überwiegend Ausflugsboote ankerten. Weit gefehlt, es ist noch ein sehr geschäftiger Fischereihafen. Heute aber liegen die Taue alle sauber eingerollt, die Krebs- und Hummerkästen sind ordentlich aufgestapelt und die Boote liegen vor Anker.

Es ist Flut und große Teile der Hafenrampen inkl. Geländer sind unter Wasser. Nach Lundy Bay in Kanada ( New Brunswick an der Grenze zu Maine) hat der Bristol Channel den höchsten Tidenhub weltweit.

Die merkwürdige Statue "Verity" von Damien Hirst steht noch immer da, dafür scheinen sind sein Restaurant Quay 11 und die daneben liegende Galerie geschlossen. Ein Artikel im Guardia sagt, dass die Schließungen im Oktober 2018 erfolgt sind, Hirst sagte dazu, er wolle seine Gesellschaften neu strukturieren und mehr Zeit für seine Studioarbeit haben. Dieser Entschluss ist sehr kontrovers aufgenommen worden, da die beiden Orte zur Gentrifizierung von Ilfracombe beigetragen hatten und weil Hirst auch sein Eco-Town Bauprojekt nicht mehr aufgreifen will.  Er will die benachbart zur ehemaligen Galerie gelegenen Häuser, die ihm ebenfalls gehören, verkaufen oder vermieten.
Hirst lebt und arbeitet in der Gegend und hatte "Verity" der Stadt als Dauerleihgabe übergeben. Hirst ist angeblich der bestverdienende Künstler im UK.

Er wird von vielen als Katalysator der Entwicklung Ilfracombes angesehen, der weitere Investoren in die Stadt, die auch spöttisch "Hirst-on-Sea" genannt wird, geholt hat.

Verity ist, wie schon vor 2 Jahren beschrieben, 25 Tonnen schwer und mit 20 m die zweithöchste Statue von GB (nach The Kelpies bei Falkirk in Schottland). Sie zeigt eine schwangere Frau, deren eine Seite normal und die andere wie bei den Körperwelten ohne schützende Außenhaut ist.

Dann geht es endlich zum dritten Versuch "Waschanlage" und diesmal mit Erfolgt, Hinterhof, sieht alles sylvesterlich geschlossen aus, aber es gibt zwei dunkle Ecken, die gar keine Ecken und auch nicht dunkel sind, eine für das Hochdruckreinigen und eine für das Staubsaugen. 2 GBP und der Lack des Jaguar ist wieder sicher.

Wir fahren zurück nach Woolacombe und verstauen unsere Einkäufe, essen die restlichen Rosinenschnecken von Waitrose, kochen Kaffee und gucken dann um Zwei auf die Uhr, man sollte sich jetzt auf den Weg machen, denn es wird um halb 5 dämmrig.

Eigentlich sollte es nach Mortehoe  gehen, aber Armin findet, dass wir einmal die kleine Straße fahren sollten, die von unserer Wohnung aus gesehen, so steil aussieht, als wäre es eher ein Wasserfall. Wir nennen sie "die schwarze Piste". Von Nahem gesehen ist es immer noch eine steile Straße, aber nicht angsteinflößend steil. Machbar sozusagen. Uns kommen sechs Autos entgegen und Armin fährt rückwärts ein Stück bergab. Eigentlich hätten wir Vorfahrt, aber gegen sechs Autos kann man nix machen.

Dann ist es durch den Straßenverlauf entschieden, es geht nach Georgeham (wo wir 1994 in Urlaub waren) und weiter zur Surfer Hotspot Bucht des Dorfes Croyde. Wir parken am National Trust Parkplatz mit dem Startpunkt der Wanderung zur Landzunge Baggy Point. https://www.nationaltrust.org.uk/baggy-point/trails/baggy-point-easy-access-walk
Die Klippen sind an der höchsten Stelle 100 m hoch und man kann die ganze Wegstrecke lang deutlich die 20 Meilen entfernt im Bristol Channel (Wasserstraße zwischen Wales und Devon) liegende Insel Lundy sehen. Jetzt im Winter kommt man nur mit dem Hubschrauber dorthin.

Es ist heute bewölkt, aber hell bewölkt, 10 Grad und windstill, perfektes Wanderwetter also. Ein wunderbarer Weg mit weiter Aussicht auf das Meer, ständig begleitet vom Rauschen und Klatschen der Wellen.

Zurück am Parkplatz findet Armin den Hausschlüssel nicht. Nach langem Suchen unter den Autositzen und in allen Taschen fahren wir zurück, in der Hoffnung, dass der Schlüssel steckt und in der Gewissheit, nicht noch einmal in der Dämmerung den Wanderweg langgehen zu wollen. Und, Glück gehabt, der Schlüssel steckt, die Haustür liegt von der Straße nicht einsehbar und alles ist gut! Na, na, na? Who is the clumsy one?

Es sind jetzt 21.11 Uhr britischer Zeit. Wir haben eine Vorspeise vor dem Fernsehen gesessen und dabei den ersten teil der von David Attenborough kommentierten Tierfilmserie "Dynasty" gesehen. Es ging um Schimpansen und ich muss sagen, seit den Schimpansen hat sich bei den Männchen bis hin zum Homo Sapiens von Heute nicht wirklich viel geändert...! Nach dieser Rentnerfernsehen-Einlage, wie wir immer sagen, wird Blog getippt und gekocht und dann gibt es  ordentlich am Esstisch  den Hauptgang. Jetzt tippe ich gerade weiter, Armin raucht draussen eine Pfeife und um 24 Uhr gibt es unten auf der Höhe des Strandes beim Woolacombe Bay Hotel Feuerwerk. Wir haben einen Logenplatz. Ich werde berichten. Allen Lesern des Blogs ein wunderbares, glückliches und gesundes neues Jahr!

Collage Impressionen aus dem Hafen von Ilfracombe

Collage Wanderung zum Baggy Point

Angler mit Kormoran in Ilfracombe

Verity von Damien Hirst

Verity mit Weihnachtsschmuck

Veritas besser anzusehende Seite

Auf der Hafenmauer

Telefonzelle im Hafen von Ilfracombe

Links am Hügel die schwarze Piste

In diesem weißen Haus waren wir 1994: The Old Manse

Tagesinfo für Surfer, NT Parkplatz Baggy Point

Klippen

mit schieren Steinwänden (JDevonzeitsandstein unter anderem)

Steinmauer und Koppeltor

Weideland und blühender Stechginster

Blick auf Croyde Bay

Vorspeise mit Schimpansen




Sonntag, 30. Dezember 2018

North Devon Revisited

Wir sind seit gestern wieder in Norddevon. Zuletzt waren wir für 2 Nächte vor 2 Jahren zwischen Weihnachten und Neujahr in Braunton, jetzt haben wir für eine Weile eine Maisonttewohnung in Woolacombe gemietet.

Aber der Reihe nach. Vorgestern ging es los über Calais bis zum etwa 20 Km von Dover entfernten Sandwich. Es ist dieser 5 Länder Weg von Deutschland über die Niederlande, Belgien und Frankreich nach England. Belgien hat schöne alte Städte, aber die Autobahn ist maximal langweilig und die Autobahnraststätten sind die Schlechtesten, die ich kenne. Es ist nicht allzu viel Verkehr zwischen den Feiertagen und es gibt kaum Staus. LKW´s sind nur wenige unterwegs. In Belgien darf man entweder auf der Autobahn rechts überholen, oder es kümmert sich keiner darum. Wir werden von 10 Autos rechts überholt, weil alle so dicht aufeinander fahren, dass Armin, der sich halbwegs an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält, keine Chance hat nach rechts zu wechseln.

Für eine kurze Strecke fahren wir parallel zu einem Auto mit einer Frau am Steuer. Es ist auf alle Fälle ein Linkslenker, denn ich schaue auf das Lenkrad und traue meinen Augen nicht. Darauf liegt mit dem Buchrücken nach unten, also deutlich lesbar aufgeschlagen,  ein Agatha Christie Buch. Leider reicht die Zeit auf gleicher Höhe nicht, das Rätsel zu lösen. Liest sie? Oder gibt es einen Scherzartikel, den man zur Verwirrung der Allgemeinheit auf das Lenkrad montieren kann? Oder es gibt eine Erhöhung, die aussieht wie ein Lenkrad und es war doch ein Rechtslenker? Lieber schnell vorbei fahren. Unser Vertrauen in die Autofahrkompetenz der Belgier wird jedenfalls einmal mehr erschüttert. No offense meant.

Wir kommen so ziemlich als Erste auf die Fähre und suchen einen Platz am Fenster, dessen Aussicht genau auf die Rampe geht, über die die Fähre geladen wird. Es sind heute wenig LKW unterwegs, der Hafen von Calais wirkt menschenleer ( Armin las mir allerdings heute noch aus Spiegel online vor, dass im Durchschnitt täglich 16.000 Lastwagen zwischen Dover und Calais hin- oder herfahren. ). Die Zwischen-Feiertags-Flaute wird gefüllt von umso mehr Omnibussen mit englischen Reisegruppen auf dem Weg zurück in das UK. Fast jeder Platz in der Lounge wird voll, Geplapper von allen Seiten, mal nett, mal ansprechend wie eine Kreissäge. Neben uns kommt ein älterer Mann mit einem Tablett zurück zum Tisch, den seine Frau tapfer verteidigt hat: Let us have a nice cup of tea, dear". So ist recht!

Von Dover aus fahren wir nach Sandwich. Dies ist einerseits der Lage nicht allzu weit von Dover geschuldet und andererseits dem Hotelangebot in Kent auf der Seite von Miles-and-More, denn wir sammeln mit Hotelbuchungen wichtige Punkte für das nächste Business-Class-Flug-Meilenschnäppchen. Zuletzt waren wir vor drei Jahren in Sandwich als Abstecher vom nahegelegenen ehemaligen Cinques Ports - und Schmugglerort  Deal aus, wo wir mit Juliane, Stefan und Tjorvi über Sylvester ein Haus gemietet hatten. Sandwich ist (seinem selbsterfundenen Werbeslogan zufolge) "The most complete medieval town in England", die Stadt in England mit dem besten baulichen Ensemble aus dem Mittelalter. In der Tat ist sie voll von krummen und schiefen kleinen Häusern , mit Dächern, von denen man glaubt, dass sie übernächste Woche einstürzen werden, es sei denn das Moos hält die Wölbungen noch ein bisschen länger zusammen. Auch die Straßen winden und kreuzen sich in unvorhersehbaren Winkeln (Armin verläuft sich), sind häufig gepflastert und mit schmalen Alleyways wie aus dem Krimi zum Überfall einladend, verbunden.
Wir übernachten im The Bell Hotel, einem soliden 3-Sterne-Hotel mit ordentlicher Restauration, nettem Ambiente und einem guten Zimmer. Es liegt am Kanal, der einst den Reichtum Sandwichs begründet hat, der aber nach der Verlandung seine Bedeutung und damit auch die wirtschaftliche Macht Sandwichs beendete. Für Touristen ist das gut so, denn das Stadtbild ist weitgehend zeitlos geblieben. Auf dem Kanal dümpelt die Rhine Patrol, ein militärisches Flussschiff, auf dem die US-Amerikaner in den 50-er Jahre Zeiten des kalten Krieges auf dem Rhein Patrouillenfahrten gemacht hatten.
Am Abend gehen wir in das Restaurant "Hop and Huffkin", in dem wir vor drei Jahren unser "Letzter Urlaubstag" Essen hatten. Es war wieder sehr ordentlich! (www.hopandhuffkin.co.uk)


Gestern morgen geht es dann weiter in Richtung Devon. Erster Stop die Welcome Break Raststätte "Fleet Services" auf der M 3 in der Nähe von Basingstoke. SO gehen Raststätten! Ein architektonisch ansprechender riesiger Neubau, innen ein großer Foodcourt mit Zugang zu verschiedenen Anbietern wie Starbucks, Subway, Salatbar (Tossed), KFC, Burger King, Harry Ramsden Fish & Chips, dazu ein Waitrose Supermarkt,  ein WH Smith (Bücher, Zeitschriften und alles andere auch). Ich decke uns mit einer Tüte Goodies ein, während Armin doppelte Espressi holt. Außerdem gibt es als abgetrenntes Restaurant mit ordentlich gedeckten Tischen noch eine Filiale der beliebten und guten Kette Pizza Express.

Etwa bei Stonehenge mit dem üblichen 2 Kilometer Stau ( es gibt in England Überlegungen, die Straße hier als Tunnel auszubauen) gibt es die erste Rosinenschnecke.

Noch ein Wort zum Wetter: In Leverkusen sind wir bei strahlender und blendender Sonne losgefahren. In Belgien kamen passend zu den depressionsauslösenden Raststätten tiefhängende  Nebelwolken. An der Küste stieg die Wolkendecke zum Hochnebel auf und kurz vor Sandwich beleuchtete eine rote Sonne die Baumgipfel und die Spitzen der Segelyachten auf dem Kanal. Überwiegend bewölkt mit Aufheiterungen ging es dann bis Wiltshire, mit immer mehr tiefhängenden Wolken, die dann auf den letzten 50 km im Exmoor zu richtigen Hound of the Baskervilles Nebel wurden. Heute dann ein steter Wechsel von Nebel- und Wolkenbänken, vor allem am Morgen Mizzle ( West Country Mischung aus Mist (Nebel) und Drizzle (Nieselregen). Dann immer wieder Aufklaren (" Dahinten wird es hell", wie Gertruds Vater sagt) und Schauervorhänge und silbernes Licht, dass zum Abend hin auch gold und rosa Töne annimmt.

Wir waren gestern noch bei Ilfracombes Tesco und haben heute das Auto nicht angerührt. 2,5 Stunden draussen auf dem Strand und an der Esplanade. Sonntagszeitung beim lokalen Londismarkt gekauft, ebenso Spaghetti und Dosentomaten. Danach einen blutigen Devonkrimi und die Zeitung (Welcher Royal ist 2018 am besten angezogen gewesen, Leitartikel in der Daily Telegraph Beilage, inkl. Foto der Queen bei einer Modenschau neben Anna Wintour von Vogue sitzend und mit ihr plaudernd).

Ich hingegen, wie fast alle anderen am Strand, mit Gummistiefeln.

Dort sieht man: Familien mit Kindern aller Altersklassen, Menschen mit Hunden aller Gewichtsklassen und vor allem Surfer über Surfer. Besonders gut gefallen haben mir zwei Jack Russell Terrier , die einen Parallellauf machten, verbunden durch einen Sock, den beide gleichzeitig in der Schnauze hielten.

Zig VW Busse parken am Wasser. Geschäftiges Umziehen von Jeans in Neoprenanzüge, Kalifornienaufkleber, Thermoskannen, bunte Shortboards, Surfer wie Fliegen auf der Suppe. Je mehr die Flut kommt, um so länger rollen die Wellen herein.

Es sind 11 Grad und es ist windstill. Perfekt um eine Weile erhöht auf der Bank zu sitzen und von oben zuzugucken. Es sei denn man heisst Armin, der braucht nicht eine kleine trockene Stelle von 30 cm auf der Bank, sondern er setzt sich nur drauf, wenn sie ganz trocken ist. ;)

The Bell Hotel, Sandwich 
Impressionen aus Sandwich
Kalter Krieg lässt grüßen!
Der übliche Stau (links) bei Stonehenge (siehe rechts)

Wie Marita sagt: Da fehlt nur noch Cheese...

Wohnbereich mit Aussicht

Blick aus dem Fenster

3 Meilen lange Bucht

Obere Reihe rechts ist das Haus mit unserer Wohnung

Surfen kann man immer

Sagte ich ja gerade

Armin, der Strandwanderer

Spektakuläres Licht

Kinder und Hunde jede Menge

Und ein Selfie von uns

Photos sind Malen mit Licht

Woolacombe Bay mit Surfern

... und sich ständig ändernden Wolken 

Alles im Blick!

Woolacombe Bay und Beach

Kleine Einkaufsstraße in Woolacombe

Schauer und Sonne gleichzeitig 





Samstag, 29. Dezember 2018

Sandwich, auf dem Weg nach Devon

Auf dem Weg nach Devon melde ich mich vom Handy mit ein paar Bildern von unserer Zwischenübernachtung in dem mittelalterlichen Städtchen Sandwich! Wie aus dem Bilderbuch. Wir waren ja schon öfter in der Nähe in Deal! Morgen geht es weiter nach Devon und dann gibt es auch ein paar Geschichten von Heute. Zum Beispiel vom Auto in Belgien, in dem die Fahrerin ein Agatha Christie Buch auf dem Lenkrad aufgeschlagen hatte! 


( Eigentlich ist der Text von gestern, dem 28.12., da war er aber nicht herausgegangen. )
Heute ist der 29.12. und wir sind inzwischen in Devon. Da es aber spät geworden ist, wird morgen rüh mehr geschrieben! 





High Street im mittelalterlichen Ort Sandwich/Kent

Lichtertunnel an der Kirche St. Peter in Sandwich 

Keine vielversprechende Geschäftsbezeichnung  ( Arztpraxis)


Sonntag, 14. Oktober 2018

Weltkulturerbe Stadt Bath

Die Römer wußten das gute Leben zu schätzen, ein Bad in warmem, heilsamen Wasser und geselliger Form gehörte gerne dazu. In Aachen z.B. gründeten sie so eine Siedlung,die noch nicht einmal verkehrstechnisch Sinn machte, denn Aachen besitzt zwar Quellen, aber keinen Fluss und es hat erst recht keinen Hafen am Meer.
Wir sind jetzt in Bath ( Name ist Programm), gestern auf dem Weg hierher sind wir übrigens durch die sozusagen ergänzende Kathedralenstadt Wells gekommen. Das Fremdenverkehrsbüro formuliert das so:“Fall in love with Bath - a unique, feel-good city combining vibrant contemporary culture with a rich history and heritage.“ Tatsächlich bringt es das gut auf den Punkt. Die alte Stadt vermarktet sich gut, aber lebt nicht nur von der vergangenen Zeit, die vor allem durch zwei Epochen  geprägt ist: Die römische und die Zeit der Könige George III und IV.
Bath selbst hat etwa 90.000 Einwohner, ist Unesco-Weltkulturerbe-Stadt und hat zwei Universitäten.
Bei Wikipedia heißt es zur Stadt:
Bath [bɑːθ] ist eine Stadt im Westen Englands in der Grafschaft Somerset am Fluss Avon, etwa 20 km von der größeren Stadt Bristol entfernt. Sie ist berühmt für ihre römischen Bäder, die ab dem Jahr 43 n. Chr. von den damals hier lebenden Römern aus warmen Quellen entwickelt wurden. Diese einzigen heißen Quellen in England waren der Überlieferung nach schon in vorrömischer Zeit bekannt. Seit der Zeit Elisabeth I. entwickelte sich Bath immer mehr zum Kurort der wohlhabenden Bevölkerung. Daher gibt es noch viele historische Gebäude, insbesondere aus der georgianischen Epoche, in der Stadt. Der stadtbildprägende Werkstein ist der in der Nachbarschaft abgebaute Bath Stone. ...Im 16. und 17. Jahrhundert kamen Adlige und sogar Monarchen zur Kur hierher und machten den Ort bekannt. Die englische Königin war 1702 zu Gast. Der steile Aufstieg als mondänes Kurbad von Weltruf begann. Um 1800 war die Bevölkerung dank der Kur auf 34.000 Menschen angewachsen; Bath war damit die achtgrößte Stadt Englands. Die Entwicklung der Stadt wurde Anfang des 18. Jahrhunderts sehr stark von Richard „Beau“ Nash (1674–1761) geprägt, der den Ehrentitel „König von Bath“ trug. Er bemühte sich um ein mondänes Image des Kurbads, sorgte für ein umfangreiches Vergnügungsangebot während der Saison und nahm Einfluss auf die Stadtplanung.Der Kuraufenthalt in Bath wurde fast ausschließlich durch das gesellschaftliche Leben und weniger durch medizinische Aspekte bestimmt. Entsprechend bescheiden sind die Thermalbäder des 18. Jahrhunderts, die sich zwar, wie das Hot Bath von 1775 durch eine raffinierte Grundrissgestalt, vor allem aber durch bescheidene Dimensionen auszeichnen. Dass der Trinkkur eine größere Bedeutung beigemessen wurde, verdeutlicht der Great Pump Room, 1786 bis 1796 von Thomas Baldwin und John Palmer als repräsentative Trinkhalle errichtet. Die typischen Einrichtungen von Bath sind zum Teil den Metropolen entlehnt und machten den Kurort auf diese Weise zum Brennpunkt eines neuen Freizeitvergnügens. Die neuen Formen des gesellschaftlichen Lebens verbanden sich mit Promenaden, Ballhäusern, Konzerthallen, Theater und Kaffeehäusern. Viele Besucher kamen nur für ein langes Wochenende, was den Ausbau der Verkehrswege, insbesondere nach London, förderte.Auffällig sind vor allem die urbanen Strukturen der vom Palladianismus geprägten Architektur in Bath. Typisch ist auch die Übernahme von Symbolen aristokratischer Architektur durch das aufsteigende Bürgertum.“
Jane Austen lebte 5 Jahre in Bath (1801-1806) .Näheres unter: https://visitbath.co.uk/things-to-do/jane-austens-bath/.
Immernoch dreht sich hier viel um Jane Austen, die mit ihren Romanen das Leben in georgianischer Zeit dargestellt hat. Auch die Verfilmungen tragen zur Beliebtheit erheblich bei, besonders der von uns geliebte Verfilmung von Pride and Prejudice ( Stolz und Vorurteil) mit den Schauspielern Jennifer Ehle und Colin Firth.https://m.youtube.com/watch?v=hasKmDr1yrA
Bei einem Spaziergang durch die unzähligen Hausreihen aus der Zeit um 1800  ( obwohl die Deutschen bei einem Bombardement 19.000 Häuser beschädigt hätten) und die Straßenzüge, die unverändert von ihrer Anlage her sind, sieht man förmlich Mr. Darcy um die Ecke kommen.
Tatsächlich gibt es selbst im renommierten Museum Holburne (www.holburne.org) wird in regelmäßigen Abständen ein georgianischer Soiree Abend veranstaltet. Wir waren heute dort in der Ausstellung ‚Gainsborough und das Theater‘, was uns einen neuer Blick eröffnet hat.
Absolut sehenswerte Stadt, das einzig Störende ist das Touristengetriebe um das römische Bad und den Pump Room sowie Bath Abbey. Wir sind auch hier, klar, aber die Massen ersticken unsere Weltkulturerbe Städte und zerstören die Rezeption des Geschützten, weil es unerträglich ist, dort in Ruhe zu bleiben und etwas anzuschauen. Wir reisen alle zu viel. Glücklicherweise ist Bath groß genug, es gibt ohne Ende georgianische Straßenzüge, die man sich nicht mit Busladungen voller Leute teilen muss. Sehr,msehr schöne Stadt. Auch mit einer lebhaften Kaffeehaus- und Restaurantszene, mit vielen Kunstgalerien, Museen und individuellen Läden. Und eine gemischte Partyszene, nicht ohne die unvermeidlichen Junggesellenabschiede. Wir versuchen vergeblich nacheinander in mehreren Restaurants noch einen Tisch zu bekommen. Erst im Gastropub Chequers,der abseits der Hotels liegt und den die Leute aus den umliegenden Straßen als ihr Local frequentieren, bekommen wir noch einen Tisch.Links von unsEditsitzen 12 Leute ( laut), rechts von 7ns vier ( laut,), aber alle sind nettund  das Essen ist sehr ordentlich.
Leider geht es morgen schon wieder zurück. Es wäre super, wenn wir noch ein bisschen Zeit für das Umland hätten, ein anderes Mal dann eben.
Unsere Unterkunft, die Wohnung The Paragon 1, liegt super und ist sehr schön. Zu buchen über Booking. Fortsetzung folgt.Die Technik spinnt....

Blick aus dem Appartement The Paragon

The Paragon, Bath

The Paragon, Bath

The paragon, Bath
I





Freitag, 12. Oktober 2018

Sturm Callum und die Elektronik im Jaguar

Der Regen klatscht an das Fenster, als der Wecker um 7 Uhr klingelt. Der angesagte Sturm (heißt Callum) ist da. Noch ist es draußen dunkelgrau, aber es wird schnell heller. Um 8 löst Armin den Wagen beim teuren Parkplatz mit dem Tesla Chef aus und stellt ihn dann doch auf den South Quay Parkplatz. Nochmal quer durch den Ort und nass werden, will Armin nicht. Etwa eine Minute nach dem Parken geht schon die erste fette Fontäne über Kaimauer und Autos😂! 

Um 10 holen wir den Wagen vor unser Haus, beladen ihn schnell und fahren los. Leider ist die Woche schon um.☹️ In Penzance ist die Uferstraße voller Seetang. Wir fahren noch über Porthleven, um noch ein bisschen Sturm zu gucken. Vor dem Breakwater-Quay kann man sich kaum auf den Beinen halten und nur einige wenige Mutige stehen mit Regenmänteln und Kamera hinter der Mauer. 

Weiter geht es nach Redruth zur A 30 und da geht die Warnlampe im Jaguar an, die eine verwirrende Fehlmeldung von schlechtem Ölstand und Wasser im Tank abgibt, glücklicherweise ist Jaguar nur 6 km in Richtung Truro entfernt und so sind wir das 2.Mal in diesem Urlaub bei einer Jaguarwerkstatt. Der Wagen wird zum Durchchecken in die Halle gefahren und wir sitzen in einer Sitzecke mit Kaffeeautomat und Fernsehen, in dem erfreulicherweise die Direktübertragung von Princess Eugenie läuft ( eine Jaguarmitarbeiterin bleibt hier auch länger stehen, ganz zufällig...). Dank Callum müssen sich alle Damen, die aus der St. George Chapel kommen, die Hüte und Fascinator festhalten. Sehr lustig mit anzusehen. Armin gefällt Kate , wem nicht. Das Kleid von Eugenie ist komisch. Price Andrew versucht die Schleppe zu justieren, aber auch die wird vom Winde verweht, 

Die Mechaniker checken unterdessen alles, finden keinen Fehler, die Elektronik spinnt, alle nehmen an, dass die Fontänen am Hafen das irgendwie ausgelöst haben. Bei einem anderen Auto im Hafen hatte das Wasser die Alarmanlage ausgelöst. Es kostet gar nichts, obwohl sie lange daran gearbeitet haben und auch für die Kaffeekasse wollen sie nichts annehmen. Vielen Dank dem Team,

Nach einer windigen und regnerischen  Fahrt sind wir jetzt in der großartigen Weltkulturerbestadt Bath in einer schönen, zentral gelegenen Wohnung. Dazu morgen mehr, Es ist spät geworden,