Sonntag, 24. April 2016

Lazy Sunday Afternoon, Sonntag in Sevilla

Armin hat es ordentlich erwischt, Fieber, Husten, Schnupfen, Magen, Darm, das volle Programm. Cádiz fällt daher aus.
Ich mache mich allein auf dem Weg durch das Centro von Sevilla und begreife immer besser die gewundenen Gassen und komme meistens an, wo ich auch hin will, obwohl ich eigentlich nirgendwo wirklich hin muss. Jedenfalls kaufe ich eine Eintrittskarte für den Lebrija Palace und gönne mir den Aufpreis zum 5 Euro Ticket in Höhe von 3 Euro für inklusive der ersten Etage. Es ist ein Stadthaus in einer eigentlich engen Gasse, aber dafür geht es weit nach hinten durch, mit wunderbaren Höfen, einer abgetrennt durch eine Wintergartenglaswand. Dona Lebrija ( mit vollem Namen die Contesa -Gräfin- Dona Regla Manjon y Mergelina ( ich kann keine Akzente auf dem I Pad) hatte das im 16. Jahrhundert erbaute Haus Ende des 19. Jahrhunderts erstanden und für ihre Zwecke umgebaut.
13 Jahre hat es gedauert, bis 1914. Für den Umbau hat sie allerlei römische und maurische Scherben sowie römische Mosaike aufgekauft, im Erdgeschoss stehen jede Menge alte Vitrinen voll von der staubig gewordenen Sammlung. Die Contesa wurde Mitte des 19. Jahrhunderts geboren und verstarb kinderlos 1934. Ihr Neffe hat geerbt. Das Haus ist heute noch in Familienbesitz, wird aber nur als Museum genutzt.

Der erste Stock hatte dann keine Vitrinen voller Scherben mehr und daher dürfte man ihn auch nur mit einer Führung betreten. Ein großartiges Treppenhaus führt hinauf.mEichenholzgeländer, Kacheln im maurischen Stil, eine kunstvoll gestaltete Decke. Oben dürfte man nicht fotografieren. Dort hatte die Contesa ihre Empfangsräume, vollgestopft mit wertvollem Porzellan (Essgeschirr von Spode, Glas aus Frankreich) und Schnitzwerk aus Elfenbein, Gemälde, eine 6.000 Bände starke Bibliothek und eine Sammlung alter Sekretäre. in der ziemlich großen Hauskapelle ein Kruzifix von etwa 60 cm Größe , inkl. rechtwinklig ausgestreckter Arme aus einem Stück Elfenbein geschnitzt. Ich verstehe nicht wie, vielleicht hatte der Elefant eine Stoßzahnmißbildung.

So viel zur Contesa. weiter geht es durch die Gassen, Kirchenglocken läuten, die Geschäfte sind fast alle geschlossen, nur ein paar Andenkenläden haben auf. Viele Einwohner flanieren in guter Kleidung durch die Straßen, sitzen auf Bänken oder genehmigen sich einen Café oder sogar einen Wein oder ein Bier.

Ich sitze ein bisschen im Murillopark und umgehe dann, so gut wie es geht, die Massen rund um Kathedrale und Alkazar.
Sie halten mich immernoch von der Kathedrale ab.

Stattdessen gehe ich noch in ein kleines Museum, in das Hospital de los Venerables Sacerdotes im Viertel Santa Cruz. Es wurde 1675 als Altersheim für Priester gegründet . Zum Ensemble gehört eine große Kirche und man findet wieder wunderbare Innenhöfe/Gärten. In einem Saal ist eine Ausstellung mit Bildern von Velazques, Zurbaran, Murillo und Valdes.

Von hier aus schlendere ich im Bogen zurück. Sonst gibt es nicht viel zu erzählen. Ich leiste dem kranken Mann Gesellschaft und wir verbringen nach einem kurzen Abstecher in ein Cafe den Nachmittag auf der Dachterrasse. Auch mal schön, liegen, Füße schonen, lesen, spielen und an den Wetterbericht in Leverkusen denken, der 8 Grad und Regen gesagt hat ;)! Am Spätnachmitag mache ich mich noch einmal auf zu einem kleinen Rundgang, diesmal keine Museen, sondern gefahrloses Schaufenstergucken, denn s.o. Läden haben ja zu. ich bringe Armin noch ein Eis mit und werde heute Abend allein im Hotel auf der Terrasse essen gehen. Ist nicht so schon wie zusammen, aber auch keine Strafe, denn das Restaurant Barladero gehört zu den besten Tapas Restaurants der Stadt. Wir hatten gestern Abend zur Abwechslung mal dort gegessen. Ochsenschwanz ist hier groß angesagt. Die verbrauchen hier natürlich auch viele Stiere, aber wahrscheinlich müssen es für die sevillanische Spezialität Ochsen mit ohne sein.
Jedenfalls hatte ich zur Vorspeise Carpaccio von Tomaten mit Jamon und danach ein Ochsenschwanzreisgericht.

Samstag, 23. April 2016

Haha, das war doch ein Junggesellenabschiede...., definitiv ein Mann

Bloß weil das nicht an einem Stag Party Hotspot war, dachte ich, es sei eine Frau, ich war nicht nahe genug dran. Jetzt fiel mir aber das breite Kreuz auf...

Zum PS. Gibt es noch ein paar Fotos zum Thema "endlich Wochenende" .

Von meinem iPad gesendet

Kunstmuseum, Murillo, der Markt von Triano und ein gefundenes Fressen

Heute Morgen ist Armin mehr erkältet als ich, wir beschließen uns erst einmal auf den kurzen Weg zum Museo de Bellas Artes zu begeben, das ist eigentlich nur um die Ecke. Es bedarf trotzdem sorgfältiger Planung, denn man kommt nie da aus, wo man glaubt, man käme aus. Zu viele gekrümmte Gassen und aufgrund ihrer Enge kann man auch keine Orientierungspunkte sehen. Ich habe mich bislang noch immer verlaufen, wenn ich dachte, ich wüsste den Weg! Ist mir im ersten Semester aber auch in Köln schon passiert...!

Also: Das Kunstmuseum
Untergebracht ist es in einem ehemaligen Kirchen- und Klosterkomplex, also wieder viele Innenhöfe, Garten, Kreuzgänge und Gebäudeteile und, natürlich, plätschernde Springbrunnen.
Zu sehen gibt es vor allem lokale Sakralkunst seit etwa dem 15. Jahrhundert und insgesamt Bilder bis zum frühen 20. Jahrhundert.

Nach 8 Sälen mit abgeschnittenen Hälsen, Köpfen auf Tellern, Speeren in bluttropfenden Wunden, Teufelsfratzen und böse grinsenden Putten, bekomme ich eine intensive Vorstellung von den Ängsten, die dem Volk gemacht wurden. Höllenqualen allerorten. Manchmal denkt man, die Maler müßten Halluzinogene (Pilze? ) gefrühstückt haben. Ab und zu gibt es eine milde schauende Madonna und ein Anbetungsbild von der Krippe zeigt tatsächlich Frauen als Hirten.
Zwei letzte Abendmahlbilder zeigen, dass es außer Brot und Wein auch Fleisch gab. Auf dem ersten Bild kann man nicht so ganz erkennen, welches Tier es ist. Hase, Kaninchen, Marder, Katze? Auf dem zweiten Bild sieht man ein Lamm, das nun zwar in seiner Symbolhaftigkeit zu erkennen ist, aber mit Fell auf dem Teller auch nicht gut aussieht.

Eine Statue von Johannes demTäufer als Kind zeigt ihn nackt, mitsamt seinem kleinen Penis. Die rechte Hand streckt in vollendeter Parallelität einen Finger nach unten....

Vom Museum aus laufen wir einen Bogen durch die Stadt und gehen dann zum anderen Ufer und durch den Markt im Castillo de San Jorge. Es ist Samstag Mittag und viele Leute kaufen ein. Die kleinen Lokale im und um den Markt sind brechend voll. Die Leute trinken Wein oder Bier und die Tische beten sich vor lauter Schüsseln und Tellern.
Ein Mann erklärt mir an einem Fischstand,wie man Oktopus mit Reis zubereitet.
Ich kaufe an einem Wurst- und Käsestand je eine aus Papier gedrehte Tüte voll mit Schinken und Käse. Beim Bäcker dann noch Brot und Wasser und fertig ist der improvisierte späte Lunch am Ufer des Guadaquivir. Armin lässt aus Versehen ein Stück Käse fallen und schon bald mühen sich hundert Ameisen, den Brocken zu verteilen und abzutransportieren. ( siehe Foto). Aus dem Schilf kommt eine Ratte herausgetrippelt. Wir gehen lieber....! Armin geht zum Hotel, er will ich was hinlegen und ih laufe durch die Stadt und wundere mich ,wie früh die Läden samstags zumachen. Bis sie um halb fünf wieder aufmachen. Ach ja, Spanien, Siesta, klar.

Viele, viele Leute sind unterwegs. Alle Lokale voll. Ohne Ende Junggesellenabschiede. Bräute im Rosa Schleier, die anderen Mädels mit großen roten Papierblumen im Haar, die Bräutigamme ( Plural??) mit Flamencokleidern. Es wird getrunken und mit Kastagnetten geklappert.

P.S.: das Bild n der Gasse mit der Frau in dem Flamencokleidern ist nicht aus der Junggesellenabschiede-Abteilung. Das erste Bild zeigt einen Innenhof eines Wohnhauses.

Freitag, 22. April 2016

Fortsetzung mit Fotos, 2. Tag Sevilla

Rückwand Bank im Garten des Alvazars
Garten/Park des Alcazar
Pfau im Park des Alcazar
Alcazar, Sevilla

Alcazar, Sevilla

Alkazar, Sevilla

Straßenverkauf Fächer
Straßenverkauf Fächer Detail 

Flamenco im Tablao El Arenal

Graffiti auf der Wand der Stierkampfarena

Laden Torrerobedarf

Aus Versehen hatte ich eben die Mail an den Blog mit zu wenig und einem falschen Foto ( das,wo mir der Mann in das Bild gelaufen war) abgeschickt und auch noch nicht Tippfehler korrigiert.

Jetzt ein Update und mehr Fotos. Mit dem I Pad kann ich nur Mails an den Blog schicken und auch nichts editieren, zum Beispiel keine Titel zu den Fotos verfassen. Und einmal abgeschickt, kann ich mit dem I Pad nix mehr korrigieren.

AmAbend waren wir also in einer Flamenco Bar, etwas abgelegen, klar touristisch, aber richtige Künstler! Jedenfalls hat ein Hotelmitarbeiter diese Bar empfohlen und den Tipp gegeben, keine Karte mit Essen zu kaufen sondern nur mit ohne. Die Ober und Kellner in klassischer Form und Farbe guckten streng wie katholische Kirchenschweizer und alle ohne Essen bekamen Tische mit 1 b Blick.

Es war aber wirklich ein guter Tipp und grandios. Fred Astaire meets Michael Flatley und den stolzen Spanier aus dem Asterix , ach ja und Mick Jagger. Aber ohne Quatsch: Es war wirklich ganz toll. Unglaublich welche Rhythmusintensität sich erreichen lässt mit dem Aufstoßen der Füße, dem Händeklatschen und Fingerschnipsen. Zwei Gitarristen, drei Sänger, drei Tänzerinnen und zwei Tänzer.Alle Tänzer bis auf das Finale Solo. Kleine Bühne, kleiner Raum. Schweißnasse Hemden und Schläfen, bei den Tänzerinnen verschwimmen die Rüschen an den Ärmeln bei den schnellen Bewegungen zu Farbbahnen. Sehr intensive Ausdruckssprache der Bewegungen - auch wenn wir natürlich die Liedtexte nicht verstehen können und daher nicht wissen , worum es geht.

Danach waren er noch Tapas essen und haben draußen gesessen.

Das mit der Tabakfabrik muss ich noch aufklären. Die ehemalige Fabrik ist Schauplatz der Oper Carmen und das größte Gebäude der Stadt und das zweitgrößte von Spanien. Heute ist darin die Universität. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden hier 3/4 drein Europa gerauchten Zigarren produziert. ( Infos aus dem Büchlein Mit Carmen durch Sevilla, Danke Helga).

Und noch eine Korrektur:
Es war nicht Alfons der XIV, sondern der XIII, sonst macht das keinen Sinn mit Jim Knopf.

Sevilla Marmelade, Carmen aus der Tabakfabrik, Alfons der 1/4 vor Zwölfte, Prachtvoller Alkazar

Zunächst noch ein Nachtrag zum Blog von gestern:
"die usual Variablen sind nicht immer optimal , ehrm, im großen Stil Veränderungen, erhoffen wir standardmäßig verwenden, serverkontrolle. Variable gegen streng kontrollierbare Variablen austauschen- ehrm. es ist immer-ja die Zeit geht weg- viel strenger typisiert ist- Syntax haben- kann man das Automatisierte übersetzen ehrm- das ist ein unheimliches Aufraeumfeld, frueher war- sagen wir mal so- ehrm, nicht so drauf geachtet. viele Stellen mit dem neuen Tool neu definieren, besser im Text einheitlich machen- ehrm richtig ausführen . Applikationen konvertieren wenn vo nicht so wirksam ist. " ( das hatte ich auf dem I Phone gestern im Zug mitinitiiert, ich schwöre es, dass war nur eine von 60 Minuten!

Zurüeck zu Sevilla:
Nach einem vorzeigbaren Hotelfrühstück ( Zuma de Naranja Natural) und notwendiger Selbstbeschränkung bei dem Buffetteil mit den Kuchen ( Armin: "Der Mandelteig ist aber ganz locker" , geradezu Diätessen....) machen wir uns auf den Weg zum Alkazar. Die Sonne steht noch nicht hoch genug , um die engen Gassen zu warmen und so kann man den Pullover NOCH brauchen. Vor dem Alkazar kommt erst noch der Platz mit der Kathedrale ( größte gotische Kathedrale der Welt, vormals Moschee). Gestern fand ich den Platz erstaunlich beschaulich. Heute nicht mehr! Gefühlte 100 Reisegruppen, von Kreuzfahrtschiffen , aus Reisebussen, vornehmlich grauhaarig oder etwa in der 10. Klasse. Mir schwant, dass der Alkazar nicht viel anders sein wird. Natürlich stehen wir dort in einer langen Schlange auf dem Vorplatz, eine Gasse, siehe oben, sondern viel Sonne, etwa 300 Meter lang.

Wenigstens hat an was zu gucken. Zum Beispiel wie der Kutscher die "unterdempferdehinternangebrachte " Art Schürze mit einem Schlauch abspult und dann dem Pferd weder unterbindet. Laufen den Kutschen Leute in den Weg klingeln sie mit einer unter dem Kutschbock angebrachten Fahrradklingel, in etwas größerem Format. Immer wieder kann man neue Menschen und ihre Kleider betrachten. Bei einer Reisegruppe tippe ich auf Deutsche, aber keiner hat einen Rucksack mit einer Pfote drauf. Entweder stimmt das Klschee von den Deutschen und ihrer Erkennbarkeit an Jack Wolfskin Kleidung nicht, oder es waren doch keine Deutschen. Touristen gleichen sich immer mehr an, kurze Hosen, TShirts, Sportschuhe. Die Einheimischen sind sehr gut und schick gekleidet. Die Männer mit Chino, Hemd und Jackett. Die Frauen mit allem möglichen, aber ebenfalls dezent und gut. Während wir warten fährt zweimal ein Polizeiwagen Streifenrunde. Mir kommt der Gedanke, dass das auch eine prima Terrorschlange wäre. Außer den Streifen sieht man allerdings keine Polizei. In den Alkazar kommt man nicht ohne Sicherheitskontrolle. Das erklärt auch noch mehr die Schlange.
Irgendwann kommen wir rein und begeben uns als erstes in den tollen Park, da wir für die nächste Stunde erst einmal genug von Menschen haben.
Es kreischen jetzt zumeist nur noch Pfaue und dann hört man noch die vielen Sittiche, die hier wie in der Flora in Köln herumfliegen. Hier ist es nur meistens wärmer.

Jedenfalls ist auch das Gebäude , besser sind die vielen Gebäude, sehr eindrucksvoll, ein Labyrinth von Höfen, Hallen, Säulengängen, Alles dekoriert mit Steinschnitzwerk im maurischen Stil oder original und Azulejos. Darunter zeigen einige Alfons IV, den Nachfolger des Viertelvorzwoelften.

So, jetzt gibt es ein paar Bilder vom bunten Sevilla und immerzu Carmen und Ol'e , aber ich muss jetzt Schluss machen, denn wir haben gleich Karten für Gitarre plus Flamenco.

P.S. Die Orangenmarmelade aus Sevilla gehört zu den Besten!

Mehr später oder erst morgen!

Donnerstag, 21. April 2016

Sevilla, Tapas und Pommes rot/wiess

Nach einem Erkältungstag, bei dem sich ein Infekt auf den Heuschnupfen draufgesattelt zu haben scheint, geht es heute nach Sevilla. Um 6 Uhr Taxi zum Kölner Hbf und dann mit dem Zug nach Frankfurt. Bei Kamps einen Kaffee und ein Croissant und dann im Zug ( Ansage ist wirklich wie in der WDR Comedy, die Stimme klingt exakt gleich ) ein Buch , an Schlafen ist nicht zu denken, dafür sorgt die Sägestimme eines IT.Spezialisten ( kariertes Hemd, grüner Pullover, Jeans, rostroter Windcheater) , den ich hiermit zum Langeweiler des Monats erkläre. Ich füge nochmal eine Textprobe ein ( irgendwann war das so absurd, dass ich mal mitgeschrieben habe), aber ich schreibe den Blog auf dem IPad und da kann ich den Text gerade nicht einfügen).

Dann aber doch Frankfurt und dann Sevilla. Unser Hotel,das Gran Melia Colon , ist zentral gelegen und die alte Innenstadt von Sevilla ist nicht klein, lässt sich aber prima erlaufen. Sevilla ist schön, viele alte Häuser, gepflegt, viel Grün und am Guadalquivir gelegen. Auffallend sind viel Geschäfte mit schicken Kleidern und schicken Schuhen, Herrenausstatter, Damenmode und ganz viele Läden mit Sachen für Kinder. Viele Tapasbars, dicke Schinken über der Theke. Auch Tourist Central rund um den Alkazar lässt sich aushalten. Wie sitzen auf den Stufen zu einem Denkmal und beobachten die Touristengruppen, wie gut, dass wir gerade nicht mit 30-40 Mann einem Guide hinterherlaufen müssen.
Nach vielen Schleifen durch teils enge Gassen und einer langen Bankpause im Park von Murillo bummeln wir zum Hotel zurück, kaufen ein paar Früchte und legen uns mit einem Buch auf die Dachterrasse. Dann noch in die schwarze Badewanne ( Bad ist in schwarz und rot gestylt) und gegen halb acht machen wir uns auf den Weg über die Brücke von Infantin Isabella zum Stadtviertel Triana. Es ist ein bürgerliches Wohnviertel und die Einwohner sitzen jetzt in Massen in den Cervezerias und schwatzen und trinken ein Bier oder einen Wein, essen ein paar Nüsse oder Tapas. Eine Schule ist um die Ecke und die Kinder haben jetzt erst Schule aus. Ich frage mich, wie Eltern den Tag koordinieren. Aber vielleicht war das ja eine Ausnahme. Wir entscheiden uns für die Bar Remesal ,gegründet 1958- also ein gutes Jahr-, Remesal muss irgendwie eine Schneckenart sein, denn die meisten Leute ( das Lokal wird immer voller, je länger wir da sind) bestellen kleine Schüsseln mit Minischnecken, die sie aus dem Gehaeuse saugen. Die Tapaskarte ist ausschließlich Spanisch und ich verstehe keine einzige Ueberschrift. Armin lässt mich bestellen und ich suche etwas, dass ich verstehe . Schließlich gibt es Kaese gebacken in Teig mit Honig, Chorizo, Salami, Käse, eingelegte Paprika, Pommes rot wiss ( das Rote ist Paprika), und Schinken. Inklusive drei kleinen Gläsern Rotwein für mich und Wasser 30 Euro. Das war schon mal ein Superfund. Schinken über der Theke, Fotos von Torrerokunden an der Wand und Blau-weiße Kacheln inklusive. Und auf dem Heimweg an einer Eisdiele noch ein Eis auf die Hand!