Dienstag, 5. Mai 2015

Buntgemischt: Ein Friedhof, ein Yachthafen, ein Garten, ein Einkaufsbummel in Truro und Sturm im Hafen von Porthleven

Strahlende Sonne beim Aufstehen , gefolgt von einem Frühstück auf dem Balkon.
Heute wollen wir einmal in den Enys Garten gehen, den wir letztes Mal vergeblich gesucht hatten und über den ich irgendwo gelesen hatte, er sei ein "hidden gem", also ein verstecktes Juwel. ich weiss aber nicht mehr, wo ich es gelesen hatte, nach unseren Erfahrungen heute, war es wahrscheinlich in einem Werbeprospekt des Gartens selbst....! Der Garten öffnet um elf und daher fahren wir noch 2 Meilen weiter bis Mylord Harbour. Mylord Harbour ist einer der zwei Yachthäfen von Mylor und zeichnet sich überdies dadurch aus, dass es einen verwunschenen, alten Friedhof gibt. Die Kirche stammt weitgehend aus normannischer Zeit. Am Eingang steht ein Schild, dass darauf hinweist, dass der heiliger Melorus aus der Bretagne hierhin gekommen sei. Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen Melorus und den Mönchen, die Mont St. Michel erbaut haben. Auf dem Friedhof befindet sich ein Denkmal zur Erinnerung an die 50 Jungen, die im 19. Jahrhundert auf dem im Hafen liegenden Schulschiff "Ganges" gestorben sind. Cholera, Masern, Selbstmord wegen der Boot Camp Atmosphäre , Ertrinken, alle etwa 15,16 Jahre alt.  Mehr zum Nachlesen unter: http://www.godfreydykes.info/gangeswebsite/www.hmsgangesassoc.org/node/218.html

Ich spaziere über den Friedhof, der wie viele alte Friedhöfe in Südcornwall viele, teils subtropische Pflanzen hat. Der Platz zwischen den Gräsern ist ungemäß, damit hier Wildblumen wachsen können und alles was im Frühling blüht, wächst hier auch. "Living cemetaries" heisst das Naturmanagement hier.
In the publication "Notes on the Parish of Myl" (1907) is the following reference to the saint: "This St Melior or Melioris is reputed to have been the son of Melianus, Duke of Cornwall, and is said to have been slain for embracing Christianity, August 28, A. D. 411, by his pagan brother-in-law Rinaldus, or Remigius, who first cut off Milor’s right hand, then his left leg, and finally his head.” Mehr unter: http://en.wikipedia.org/wiki/Melor

Im Hafen liegen hunderte Yachten und auch ein paar Fischerboote. Es ist Ebbe und aus dem Schlick ragt eine künstliche Plattform auf vier hohen Pfosten auf, auf der Hummerkörbe gestapelt sind. Diebstahlschutz? Wohl eher nicht. Vielleicht ein zentraler Platz, der allen
Fischerbooten des Dorfes zugänglich ist, unabhängig von Ankerplatz und Kaimauer.

Achter-Ruderboote liegen auf dem Bauch , mit einer Plane zugedeckt. Gestern Abend hatten wir noch einen Achter mit Steuermann im Hafen von Falmouth trainieren sehen. Rudern ist beliebt, jedes Dorf hat sein Team.

Eine interessante Maschine , die wie ein Doppelrahmen auf einem Gestell mit Rädern aussieht, darin hängen zwischen den Rahmen zwei Bänder. Man kann dasGestell auf dem Kai herumfahren, eine Yacht aufladen und sie auf den Bändern transportieren und dann darauf auch in das Wasser verbringen.

Vom Hafen aus geht es zum Garten, steile GBP 5 kostet der Eintritt/Parkgebühr. Star des Gartens ist die riesige Bluebell Wiese, die sich zwei Fußballfelder weit und lang erstreckt. Neben dem Star gibt es eigentlich aber nachts zu berichten. Eine Amerikanerin spricht mich an, weil sie völlig beeindruckt von dem Rhododendron ist. Ich schlage ihr vor, einmal in andere Gärten zu gehen. Es ist ein linker Rhododendron, vielleicht standen noch zwei, drei herum, aber die anderen 400 linken Rhododendren waren gerade alle abgeholzt worden, da es sich um eine pinke Rhododendron-Monokultur gehandelt hat. Jetzt ist überall Brachland, aussehend wie beim Brandrodungs-Wanderfeldbau ohne Brand, nur mit Axt. Da das Manor House ziemlich renovierungsbedürftig ist und weitgehend leerzustehend scheint, wundert mich nicht, dass die Brachland-Parkerlaubnis GBP 5,00 gekostet hat.
Enys Garten muss man sich nicht merken. Oder vielleicht in 75 Jahren wiederkommen, wenn alles nachgewachsen ist. Immerhin gab es süße kleine Kälbchen, schöne Aussichten auf Wiesen mit großen alten Bäumen und einen Wallet Garden, der auch nicht viel konnte, aber unerwartet viele Aconitum Stauden (Eisenhut)hatte. Gut,dass wir hier keinen Kuchen essen, obwohl der ganz gut aussah.

Weiter geht es nach Truro und dort esse ich im Marks & Spencer Café einen ganz und gar köstlichen Lemon Drizzle Cake. Das Schild an der Wand, dass mit einem Foto und einem Spruch Lust auf Kaffee machen sollte lautete etwa: Freshly ground, organic, fairtrade, handpicked beans, roasIted to perfection with love, finished with expertise... und so weiter. Den genauen Text habe ich mir merken wollen und natürlich vergessen. ich hole das nach und schreibe es das nächste Mal auf. Ich liebe britische Essen- und Trinken- Beschreibungen. (@Nana: "Our own succulent homegrown peas, fresh from the garden with just a hint of thyme", weisst Du noch wo das war?)

Dann zwei Stunden Einkaufsbummel: Monsoon, nichts gefunden, Laura Ashley nichts gefunden, Next: Badeanzug und Tshirt, Seasalt: Gummistiefel und Jeanskleid. Und schon ist die Zeit um....!

Von Truro aus fahren wir nach Porthleven. Ich hatte Armin vorgeschlagen, dass wir im Restaurant Kotadiese Woche  essen gehen könnten und er schlägt vor, dass wir doch einfach noch nach Porthleven fahren könnten und mal einen Blick auf die Speisekarte werfen und vielleicht einen Tisch für morgen bestellten könnten. Eine weise Entscheidung, aber nicht wegen des Restaurants (hat nur Mittwoch bis Samstag auf und wir werden versuchen einen Tisch zu bekommen), sondern wegen des Meeres:

Es waren heute Böen bis 95 Stundenkilometer gemeldet, einmal hat mich in Truro ein Windstoß fast umgepustet, aber sonst konnte man wenig merken und auch in Falmouth war das Wasser ruhig. Allerdings ist Falmouth (angeblich) der größte natürliche Hafen weltweit, da dauert das ein bisschen, bis Wellen ankämen. Jedenfalls war das Naturschauspiel in Porthleven GRANDIOS, ganz großes Kino!  Porthleven ist ein kleiner Fischerort, es gibt einen inneren Hafen und einen äußeren, der mit einer meterdicken Mauer von ersterem abgetrennt ist. Natürlich gibt es aber eine Lücke für Schiffe zum Durchfahren und in der Lücke ein hochstellbares Schott. Das war hoch, dadurch lagen die Boote im inneren Hafen vergleichsweise ruhig. Davor aber tobte das Meer. Riesige Brecher rollten unablässig in den äußeren Hafen und spritzen meterhoch am Kai hoch. Überall sah es aus, als kochte die Gischt. Entlang der Einfahrt zum äußeren Hafen ist eine Mole/Pier mit einer Laterne am Ende. Wenn der rote Ball an der Laterne hängt, ist der Pier geschlossen, da lebensgefährlich. Roter Ball war oben, Pier closed. Da die Sonne genau von vorne kam, also Gegenlicht war, sehen die Fotos silbergrau aus. Ich dachte, ich hätte versehentlich den Schwarz/weiss Modus eingeschaltet, aber dann entdeckte ich als einzigen Farbfleck den roten Ball. Mehr erzähle ich nicht, das sollen die Fotos erledigen!

Friedhofstörchen an der Marina

Grabmal eines Seemanns

Ruderboot

Bluebell-Wiese 1

Bluebellwiese 2

Enys House

Porthleven, Schott zwischen den Becken

Das äußere Hafenbecken

Das Warnschild

Wildes Meer mit mehrere Meter hohen Wellen

Passendes Pappschild, vom Sturm bewegt

Nasser Bürgersteig

Größenvergleich mit Menschen beachten!

Größenvergleich mit entfernt liegendem Wohnhaus beachten

Grüntürkis und dunkelblau und ganz viel weiss

Anbrandende Wellen

Der kleine Pier und der rote Warnballon

Nochmals die meterhohe Brandung





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