Samstag, 27. Juli 2019

Von South Dakota nach Wyoming

Heute geht es weiter von South Dakota nach Wyoming. Wir nehmen die Strecke entlang der 385 North nach Deadwood und Lead. Diese beiden, fast nebeneinander gelegenen, Orte spielten eine bedeutende Rolle beim Goldrausch in den Black Hills und den nachfolgenden Auseinandersetzungen mit den Native Americans. Custer hatte bei der Erkundung der Region nicht nur seine Abteilung der Kavallerie dabei, sondern auch Prospekten und andere Sachverständige, die die wirtschaftliche Verwertungsmöglichkeit , aber auch die Landschaft unter biologischen und geographischen Gesichtspunkte einschätzen sollten. Sie fanden Gold.
Main Street von Deadwood

Main Street von Deadwood

 Im Jahr 1876 begann der Goldrausch auch in den beiden Orten im Norden der Black Hills. Deadwood entwickelte sich zu einem notorischen Ort, voller Goldsucher, Spieler, Prostituierter und jede Menge Gauner. Auf dem Friedhof von Deadwood sind Calamity Jane ind Bill Hickok begraben, die bekanntesten aller schrägen Figuren im Ort. Hickok und Calamity Jane lernten sich als Begleiter eines Siedlertreks kennen. Calamity Jane in Herrenkleidung, trinkfest und schusssicher und (wahrscheinlich erfolglos) in Bill verliebt. Bill ein notorischer Pokerspiele, der schließlich von hinten in einem Saloon, am Pokertisch sitzend von einem Mann, dem er das Geld aus der Tasche gezogen hatte, erschossen wurde.
Calamity Jane war unterdes als Reiterin auf dem Pony Express als Briefkurierin zwischen Cutters und Deadwood tätig. Sie starb an den Folgen ihres Alkoholabusus.
Deadwood ist als architektonisches Gesamtes im Register if Historic Places. Die letzten 4 Bordelle wurden erst Anfang der 1980 er geschlossen. Heute ist es ein Touristenmagnet, weil in der Stadt das Spielen erlaubt wurde und das Einkommen aus den Casinos viele Renovierungen ermöglichte.

Weniger glamourös und zügellos ging es unterdes in Lead zu (sprich Lead wie read und nicht Lead wie bread= Hat nichts mit Blei zu tun, sondern mit einer Landschaftsform).
Lotus Up Café in Lead

Tasse im Lotus Up Café in Lead


Die dortige Mine wurde 1879 von der Hearst Familie gekauft, deren Sohn William Randolph Hearst die MIne nicht übernehmen wollte und stattdessen zum San Francisco Chronicle ging und später der  bekannte Pressemogul wurde, dessen Castle wir 2004 in Kalifornien besichtigt haben.

Nachdem Tod des Vaters übernahm also die Witwe die Zügel und leitete das Unternehmen. Sie hat die Homestake Mine unter Achtung vieler sozialer Aspekte geleitet. Unter anderem liess sie ein Freizeitzentrum mit Oper bauen und eine stellte den Mitarbeitern eine Bibliothek mit 8.000 Büchern zur Verfügung. In den meisten Gegenden hielt der Goldboom nur weniger Jahre an. Die Homestake Mine wurde aber erst 2002 geschlossen. Die Mine ist unglaubliche 2.600 m tief und damit die tiefste Mine zumindest der  westlichen Welt.

Die Homestake Mining Company war eines der größten Bergwerksunternehmen, das Gold förderte. Gegründet wurde das US-amerikanische Unternehmen 1877 und war im Goldabbau vom 19. – bis zum 21. Jahrhundert bedeutend. 2002 wurde es von der kanadischen Barrick Gold Corporation übernommen. 1879 wurde Aktien des Unternehmens herausgegeben und es wurde zum Unternehmen, das am längsten an der New York Stock Exchange gelistet war.
Die Mine produzierte 1,240,000kg Gold.

Es gibt noch eine unglaubliche wissenschaftliche Nutzung der Mine:
The Barrick Gold Corporation (which had merged with the Homestake Mining Company in mid-2001) agreed in early 2002 to keep dewatering the mine while owners were negotiating with the National Science Foundation over the mine as a potential site for a new deep underground laboratory (DUSEL). But progress was slow and maintaining the pumps and ventilation was costing $250,000 per month. The owners switched the equipment off on June 10, 2003 and closed the mine completely.

The Homestake Mine was selected in 2007 by NSF for the Deep Underground Science and Engineering Laboratory (DUSEL). In June 2009, researchers at University of California Berkeley announced that Homestake would be reopened for scientific research on neutrinos and dark matter particles using DUSEL and Large Underground Xenon experiment.
The Barrick Gold Corporation (which had merged with the Homestake Mining Company in mid-2001) agreed in early 2002 to keep dewatering the mine while owners were negotiating with the National Science Foundation over the mine as a potential site for a new deep underground laboratory (DUSEL). But progress was slow and maintaining the pumps and ventilation was costing $250,000 per month.The owners switched the equipment off on June 10, 2003 and closed the mine completely.Research into enhanced geothermal systems is also being prepared in the mine.

Sinn des Labors war es, Experimente ohne kosmische Strahlung durchführen zu können.

Forschungszentrum in Lead, dahinter der offene Minenteil

In der Quelle Wikipedia zur Homestead Mine finden sich noch viele weitere Infos, auch zum Goldabbau und den nicht immer feinen Methoden des Zukaufs von Claims.
Spearfish Canyon

Weiter geht es durch den landschaftlich großartigen Spearfish-Canyon und dann weiter auf dem Interstate 90 nach Westen bis Sundance . Hier wurde Sundance Kid wegen Pferdediebstahls zu 18 Monaten Haft verurteilt. Danach schloss er sich mit Butch Cassidy zusammen und sie gründeten eine Bande, die unter dem Namen "The Wild Bunch" bekannt wurde.
Sundance

Etwa 50 m später kommen wir zum Devil´s Tower National Monument, einem etwa 260 m hohen Berg/Turm aus Basalt , der eigentlich ein vulkanischer Schlot war, bevor die weicheren Erdschichten drumherum erodierten. Nach der Indianerlegende ist es ein kleiner Fels gewesen, auf den sich 7 junge Frauen vor einem Bären geflüchtet hatten. Nachdem sie um Rettung gefleht hatte begann der Fels zu wachsen und er wurde sehr sehr hoch, so dass sie in Sicherheit waren. Die Streifen am Berg sind die Krallenabdrücke des Bären, der mit seinen Tatzen abgerutscht ist.

Devil´s Tower

Landschaft am Devil´s Tower

Devil´s Tower

Devil´s Tower

Devil´s Tower

Indianischer Gebetstücher überall

Devil´s Tower

Block vom Towerweg in das Rauchland

Im Hollywoodfilm der Begegnung der dritten Art landeten (Drehort) hieraus fie Aliens.

Von dort geht es weiter über den heute unbedeutenden Flecken Moorcroft, der aber in den 1880ern und 1890ern ein bedeutender Umschlagplatz für Vieh war, welches hierhin getrieben und mit der Eisenbahn weitertransportiert wurde.
Noch immer fahren lange Züge durch Moordrift (Hintergrund)

Ziel für heute ist Buffalo am Rande der Bighorn Mountains. Eine sehr nette kleine Stadt mit knapp 5.000 Einwohnern, zu der es auch wieder viele Geschichten gibt. Aber die erzähle ich morgen!

Gegessen haben wir heute Abend im Traditionshotel (denkmalgeschützt und auch im nationalen Register historischer Orte): The Historic Occidental Hotel mit seinem Restaurant "The Virginian". Sehr nett und lecker. Als Demo standen übrigens neben unserem Tisch drei Luftbefeuchtern aus diesem bakelitähnlichen Material, wie sie bei uns zuhause früher an der Heizung hingen. Darauf gedruckte Zeichnungen alter Kostüme mit deutscher Bezeichnung. (z.B. Pariser Mode 1880). Und der Maitre, wenn man ihn so bezeichnen will, hatte eine weisse Serviette aus der Gesäßtasche hängen. Alle sehr vornehm, wie es sich gehört für das Traditionshotel von Buffalo.

Occidental Hotel, Buffalo

Occidental Hotel, Buffalo

Occidental Hotel, Buffalo, Virginian

Occidental Hotel, Buffalo, Virginian 

Occidental Hotel, Buffalo


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen