Montag, 29. Juli 2019

Yellowstone und die Welt ist bunt

Mit dem Blick auf die Tetons schreibe ich heute morgen den Blog vom gestrigen Tag, denn vorgestern hatten wir ja kein Netz und ich muss aufholen.

Gestern morgen hatten wir abgemacht, uns einander zu wecken, aber nicht vor 6.00 Uhr. Als ich um viertel nach 6 wach wurde habe ich leise geduscht, und dann laut klappernd eine Kanne Kaffee gekocht.

Um 07.19 Uhr brechen wir dann (inkl. Frühstück und Packen aller Koffer eine gute Zeit) , denn wir wollen vor den Menschenmassen unterwegs sein und die Chance auf Wildbeobachtung am frühen morgen nutzen. Nach dem Hagelsturm am Vorabend, sind alle Wiesen nass und die strahlende Sonne bringt die Feuchtigkeit zum Verdunsten. Überall Nebel und teilweise bilden sich Regenbogen fast ohne Farbe. Es ist so ein "Morgenstund hat Gold im Mund" Tagesbeginn.

General Store, Silvergate

Morgens um 7.20 Yellowstone

Frühnebel im Yellowstone

Kondensierungsbogen Yellowstone

Lamar Valley

Über den Lamarriver wechselt eine große Herde Büffel. Ein wahrlich archaischer Anblick. So haben sie es schon gemacht, als noch gar keine Menschen da waren. Herrscher der Prärie.
An einem Picknickplatz gibt es für Armin die Morgenpfeife, die bis 7.19 nicht auch noch drin war,
Ih wandere ein Stück die Anhöhe herauf und neben mir äst ein Reh (Mule Deer mit den großen Ohren), wir gucken uns erstaunt an und gehen unsere jeweiligen Vorhaben weiter nach. Ich komme auf der Anhöhe an und unterhalb öffnet sich der Canyon des Lamar River. Schwindelerregend und schön! Über mir krächzt ein riesiger Rabe in einem abgestorbenen Baum. Aber an diesem Morgen erwischt er weder mich noch das Reh, dass bei meinem Rückweg immer noch friedlich Grashalme rupft.
Pfeife with a view

Mule Deer

Rabe im Baum
Canyon Lamar River

Canyon Lamar River

Wir fahren weiter, Bisons über Bisons und auch einige Pronghorns Antelopes Gabelböcke. Gabelböcke sind übrigens werden Böcke noch Antilopen, sondern eine eigene Spezies, die nur in den Plains von Nordamerika lebt. Seitlich sehen sie aus wie die Antilopen Afrikas, ihre Hörner wie Zangen gebogen (engl. Prong) und schöne Augen haben sie auch. Pronghorns sind sehr schnell.

Canyon Lamar River

Canyon Lamar River

Canyon Lamar River

Canyon Lamar River

Je weiter wir fahren, um so voller wird es. Kein Bär in Sicht, weder schwarz noch grau. An einem Aussichtspunkt erzählen uns andere Reisende , dass sie vor 20 Minuten ( that direction) einen halbstarken Grizzly am Straßenrand haben grasen sehen. Als wie auch dort vorbeikommen, war er offenbar schon satt. Waren ja dann auch schon 40 Minuten! Außerdem wissen wir von den vorherigen Besuchen im Yellowstone, dass die Bärenhinweisschilder kein Marketinggag und nicht fake news sind. Es gibt sie, aber es ist kein Zoo und man braucht Glück zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle zu sein. Die Caldera des Yellowstone Nationalparks ist riesig und es gibt kaum Straßen. Besucher fahren die Loop Road, die wie eine Acht durch den Park führt. Daneben gibt es einige wenige kleine Dirtroads. Sonst nur Wildnis. Die natürlich auch nicht eingezäunt ist und nahtlos in die vielen Wilderness Areas darum herum übergeht. Darunter die Absarokas in Montana, den Shoshone National Forst, den Bridger Teton National Forest und den Rocky Mountains Teil in Idaho. Nachdem Abraham Lincoln das Yellowstone Plateau bereits zum State Park gemacht hatte, ernannte Grant ihn am 1.3.1872 zum ersten National Park der USA. Nicht dass der Kongress Veranlassung sah, den Park finanziell zu unterstützen. Die Abgeordneten meinten, dass der Park, sei erst einmal die Eisenbahn da, genug Geld mit den Touristen machen würde.Es ist erstaunlich, wie früh der Park etabliert wurde. Zu dieser Zeit war es gerade erst 30 Jahre her, fass die ersten Siedler sich auf den Weg in den Westen machten. Noch waren die Pelzhändler (Trapper und Mountain Man) die eigentlichen Kenner dieser Landschaft. Auch die Eisenbahn, die die ersten Touristen brachte, kam erst später.

Basaltstein

Wir schauen uns noch einmal die Ausblicke am North Rim des Yellowstone River Canyons mit dem Upper und Lower Fall an. Es gibt ja nicht nur Tiere in Yellowstone, sondern auch eine beeindruckend schöne und diverse Landschaft. Yellowstone gilt als der geologisch faszinierendste Ort der Erde.

Lower Falls Yellowstone River

Yellowstone River Canyon

Yellowstone River Canyon

Yellowstone River Canyon

Yellowstone River Canyon

Yellowstone River Canyon

Yellowstone sitzt auf einem Pulverfass von Vulkan. Statistisch gesehen wäre die nächste Eruption bald fällig. Aber bei 200.000 Jahren kommt es auf 10 oder 200 nicht an. Ich denke, wir sind sicher!


Zeugnis der geothermischen und vulkanischen Vergangenheit gibt es in Yellowstone bekanntlich im Überfluss. Alle paar Kilometer raucht oder blubbert es irgendwo. Ganz zentriert sind die Gebiete im Westen. Ich war bislang noch nicht an der "Grand Prismatic Spring" und so fahren wir in die Bereiche der Upper, Middle und Lower Geyser Basins. Wir müssen in die Mitte und kommen zunächst am Lower Basin vorbei. Es ist etwa 13.30h und an der Hauptstraße entlang gibt es bereits "Overflow" Parking. Das ist nicht beruhigend. Das gleiche Bild am Middle Basin. Wir überlegen, dass um diese Zeit doch auch wieder Leute abfahren müssen und fahren an der Ketten von Autos entlang des Straßenrandes vorbei und zum Hauptparkplatz. Nach einer Viertelstunde Anstehen sind wir drauf und finden auch sofort einen Platz, an dem jemand anders herausfährt. Der Parkplatz ist auch relativ klein. Als wir eine Stunde später abfahren, gibt es nur noch Riesenschlangen von allen Seiten. Glück gehabt!

Firehole River

Middle Geysir Basin

Middle Geysir Basin

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Excelsior Spring/Geysie

Excelsior Spring/Geysir

Middle Geysir Basin

Middle Geysir Basin

Die Grand Prismatic Spring ist mit 370 Fuß Durchmesser ( etwa 123 m) die größte heiße Quelle in Yellowstone , sie ist eingebettet in ein Netzwerk heißer Quellen, die sich in den Firehole River ergiessen. Die rote Farbe am Rand entsteht durch Bakterien, die 179 Grad F tolerieren können. Der benachbarte Excelsior Geysir pumpt 4.000 Gallonen (!) heißes Wasser pro Minute in den Fluss. Alle vier Springs sind durch schmale Rinnsale miteinander verbunden, über die auch die Bakterien ihren Weg nehmen. Ich habe noch nie ein so farbenfrohes ruhiges Spektakel gesehen, wie das, das die kleinen Bakterien verursachen. Einfach grandios!

Grand Prismatic Spring

Grand Prismatic Spring

Grand Prismatic Spring

Grand Prismatic Spring

Middle Basin

Middle Basin

Middle Basin

Dabei vergisst man auch schnell die vielen anderen Besucher, die teils nett und teils meganervig sind. Als eine größere Gruppe Chinesen Selfie machend im Weg steht, bin ich so deutsch- ich-weiss-was-doof ihnen mitzuteilen, dass sie gern Anstalten machen, den  Boardwalk in der falschen Richtung zu gehen, er ist One-Way for a reason. Zum Beispiel mich nicht zu nerven! Das habe ich ihnen aber nicht gesagt.
Middle Basin

Ich möchte nicht wissen, wie voll es jetzt am Old Faithful aussieht. ich war ja schon zweimal da.

Der Yellowstone und der Grand Tetons National Park gehen über den F.D.Rockefeller Memorial Highway fast nahtlos ineinander über. Wir finden einen dritten schönen Picknickplatz an diesem Tag am Ufer des Jackson Lake. Und dann geht es weiter nach Jackson durch das Jackson Hole mit seiner offenen Sagebrush Prärie. Um den Jenny River herum stehen die Autos ein paar hundert Meter auf jeder Seite auf Overflow Parkplätzen. Wir waren immer im Mai oder September hier, dass Besucherchaos ist unglaublich! Wir werden jetzt gut planen, wann wir wo sein wollen. Am Jenny Lake sicher nicht vor 18.00 Uhr!
Und dann sind wir wieder in der Aspen Subdivision in der Wilson/Teton Village Ecke auf der anderen Seite des Snake River von Jackson aus. Diese Neighbourhood liegt an der Moose-Teton Road und führt direkt in den Nationalpark. Wir haben eine etwas einfachere Wohnung als sonst, denn jetzt sind Hauptsaisonpreise angesagt. Dafür hat sie eine Terrasse direkt mit Blick auf die Berge und das Buschwerk um den Fluss.

Kaffeetrinkerin Jackson Lake 

Angler, Jackson lake

Pfeifenraucher Jackson Lake

Wichtiger Begleiter in der Wildnis: Plumpsklo
Tetons in Sicht
Blick von der Terrasse



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