Mittwoch, 25. Juli 2018

Von Rimouski am großen Strom entlang in die Wildnis zurück!

Dienstag, 24.07.2018

Ein weiterer Reisetag. Mit gestern zusammen werden wir dann etwa 950 km in Richtung Süden gereist sein. Die heutige Etappe geht von Rimouski am linken Ufer des St. Lorenz Stroms hinauf bis Qébéc City und dann noch 40 km weiter in den Nationalpark Jaques Cartier, benannt nach dem den Park dominierenden gleichnamigen Fluss. Es ist 30 Grad heiss, das Wetter ist wechselhaft, strahlende Sonne wechselt mit schnell ziehenden Wolken und später am Abend Regen ab. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 100 %.

Wir nehmen bewusst nicht die jetzt parallel zum Strom gehende Autobahn, sonderm weiterhin die ebenfalls parallel gehende 132, auf der wir bereits etwa 2.000 schon fahren.

Es ist ja Zeit genug durch die kleinen Orte mit ihren Bullerbühäuschen zu fahren. Ich nenne so die, die einen Quergiebel haben, in dem sich über der hochgelegten Veranda auf Stelzen im Giebel noch eine Gaube befindet. Natürlich gibt es auch Ranch-Style Häuser und solche, die funktionale Bungalows sind. Aber es dominiert doch der verspieltere Baustil mit farbenfrohen Fassaden und Einfassungen von Fenster und Türen sowie Verandageländern.

Immer wieder ist die Landschaft geprägt von den hochaufragendenden Zigarrentürmen der Farmen. Milchwirtschaft dominiert und es gibt viele Käsereien.

Wir fahren durch etwas größere Marktorte mit schönen Namen wie Trois-Pistoles und Rivière de Loup. Die überwiegende Anzahl aller Orte und Dörfer ist nach dem gleichnamigen Fluss, der hindurch in den St. Lorenz Strom fließt, benannt. Und davon sind die meisten nach Heiligen benannt, so fahren wir zum Beispiel durch Saint Joseph, Notre-Dame-de-Portages, Notre-Dame-des-Neiges,  Saint Fabien, Saint Donat, Saint Valerien, Saint Eloi, um nur ein paar der Orte in einem 40 km Radius zu nennen. Um sich von den vielen anderen Orten mit demselbigen Heiligen im Namen zu unterscheiden, gibt es häufig Zusätze, die aus dem Städtenamen eon ganzes Kapitel werden lassen: Saint Fancois-de-la-Rivière-Du-Sud oder Saint-Charles-de-Bellechasse . Gut gefällt mir auch Saint-Schristoph-d` Arthabaska oder Saint-Georges-de-Windsor ( den kennt  Kates Gorge sicher noch nicht einmal). OK, ein letztes Beispiel: Notre-Dame-de-Auxiliatrice-de-Buckland.

In Kamouraska ( City, nicht etwa Saint Alexandre- oder Saint Joseph-de-Kamourska......) machen wir einen Boulangerie/Caféstop. Es ist einer dieser Orte, die Kunsthandwerk mit Kuchenhandwerk verbinden. Die Kunst ist überwiegend naiver Art, buntgemalte Häuser und Landschaften, Skulpturen aus Treibholz in Tierform, bunt bemalte Holzschiffchen und anderes Spielzeug.

Eine weitere Pause gibt es dann in Saint Jean Port Joli. Hier steht ein kleiner roter Leuchtturm an einer Marina und rundherum ist ein Park am Wasser entstanden, in großem Maße durch das Engagement von Paten. Zum Dank durften sie sich auf den Holzplaketten mittels einer Plakette mit Namen und optionaler Möglichkeit, einen Spruch hinzuzufügen, verewigen.

Das ganze ist ein gelungener Mix von Spazieren und Lernen und Spielen geworden. Es gibt Infotafeln zu Geografie und Geologie des Ortes. Bei Ebbe fallen aus Gras und Schlick bestehende Flächen frei. Im Restwasser spiegelt sich der Himmel. Zudem ist der Strom hier westwärts ausgerichtet und so ist hier bei Ebbe (laut Lonely Planet) einer der besten Plätze am Strom, um den Sonnenuntergang zu gucken. Dafür ist es aber zu früh, es ist erst knapp drei Uhr. Für Kinder gibt es Spielgeräte, darunter ein gutes Schiffsgerüst. Außerdem findet man hölzerne Hollywoodschaukeln, Bänke und Picknickplätze sowie einen Zugang um Wasser mit Aussichtsturm. Irgendjemand hatte die Idee, an verschiedenen Stellen bemalte Steinchen zu hinterlassen.

Wir überqueren den St. Lorenz Strom in Québéc und fahren im 90 Grad Winkel Richtung Westen in die laurentinischen Berge. In der Nähe von Stoneham-et-Tewkesbury befindet sich die Zufahrt zum Nationalpark Jaques Cartier, wo wir die nächsten 4 Nächte ohne WLAN, aber dafür jetzt mit (gemieteter) Bettwäsche verbringen werden. Der Park ist Teil eines riesigen Natur-Tierschutzgebietes, des Réserve Faunique des Laurentides.
Dieser teil hier besteht aus dem vom Fluss gegrabenen Tal und den Bergketten rundherum. Dichtes Grün auf beiden Seiten. Der Fluss hat spiegelglatte Zonen ebenso wie Wildwasser.

Wir checken im Centre d `Information ein , etwa bei km 10 der 30 km langen Nationalparkstraße gelegen. Wie inzwischen bekannt, ist auch hier der Service der SEPAQ Organisation perfekt. Man könnte sogar ein I Pad mit Wanderwegbeschreibungen, Kinder/Baby-Kiepen von Arteryx oder Off Road Buggys mit zwei 40 cm großen Rädern kostenlos ausleihen. Ebenso wie komplette Babyausstattungen oder Kindergeschirr.

Armin ist noch etwas skeptisch ob der zu erwartenden Cabin in der Wilderness. Aber dann ist auch er überzeugt. Selbst wenn, es ein bisschen logistischen Geschicks bedarf, alle Sachen unterzubringen. Im winzigen Bad ist kein Waschbecken, aber eine gute Dusche und natürlich ein WC. De Zahnbürsten stehen jetzt neben der Spüle. Es gibt eine Küchenzeile, einen Esstisc und zwei Betten sowie einen Kaminofen (jetzt 29  Grad draussen, immernoch, 19.00 Uhr). In der voll mit einem Mückenscreen versehenen Veranda stehen ein Elektrogrill, zwei Klappstühle, zwei Adirondackchairs. In einem Schrank befinden sich zusätzlich zwei Campingstühle zum Mitnehmen und eine Doppelhängematte für die Terrasse. Draußen sind  noch ein Feuertopf und ein Picknicktisch. Der Fluss ist 10 Meter entfernt und rauscht einschläfernd.....

 
Blick aus dem Hotelfenster in Rimouski

Landwirtschaftliche Nutzung

Korn und Raps, in der Vegetation etwas zurück

Häuser am Wegesrand

Häuser am Wegesrand

Häuser am Wegesrand

Häuser am Wegesrand

Häuser am Wegesrand

Häuser am Wegesrand

Die Farmsilos

Überall Silos

Farmhaus

Leuchtturm am Wegesrand

Blick auf das Charlevoix

St Jean Port Joli

St Jean Port Joli

St Jean Port Joli

St Jean Port Joli

St Jean Port Joli

St Jean Port Joli

St Jean Port Joli

Herz in St Jean Port Joli

Fuchs im Jaques Cartier Nationalpark

Unsere Cabin (mit Bettwäsche)





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