Montag, 20. Mai 2024

Von Inishowen nach Cruit Island

 Heute verlassen wir unser Cottage auf der im Osten Donegals gelegenen Halbinsel Inishowen und machen uns auf den Weg zur ganz im Westen gelegenen Insel Cruit Island ( ausgesprochen critsch). Das sind nur etwa 120  km, aber in Donegal gibt es keine schnellen Wege. Wir müssen erst einmal bis Letterkenny, eine schnell wachsende Mittelstadt mit guter Infrastruktur, einigen  Behörden und vielen Geschäften. Vor Letterkenny steht ein Warndreieck mit der Aufschrift „ Feuerwehreinsatz“. Die Straße ist vollgesperrt, alle biegen links in eine einspurige Straße ein. Nach etwa 250 m geht gar nichts mehr. Die Schlange steht. Warum ist völlig unklar, der Verlauf der Straße nicht einsehbar. Ein paar Leute weiter  vorne steigen aus. Unter ihnen ein Mann, der auch an uns vorbei und bis zur Hauptstraße zurück läuft. Er kommt nach kurzer Zeit zurück und weist alle hinter uns und nach vorne weiter, rückwärts zu fahren. Inzwischen konnte nämlich ein Schafstransport LKW umgeleitet werden und nun können wir auf die große Straße zurück, müssen aber gleich alle wieder abbiegen, diesmal auf eine Straße auf der anderen Seite der Hauptstraße und da geht es dann zügiger voran. Nur die, die uns entgegenkommen, brauchen viel Geduld, da keine zwei Autos aneinander vorbei passen. Hauptsache, es geht den Unfallbeteiligten gut. Alles andere ist unwichtig.

Wir fahren weiter zu Glebe House. 

„Originally known as St Columb’s, the 1828 Regency-style house is decorated with William Morris textiles, and collections of Islamic and Japanese art, as well as 300 works by leading twentieth-century artists such as Picasso and Kokoshka“

https://www.glebegallery.ie/

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Derek_Hill_(painter)

Glebe House ( Glebe Gallery ) macht erst Ende Mai auf, so dass wir uns mit einem Spaziergang im parkähnlichen Garten begnügen müssen. Dieser ist sehr schön angelegt und grenzt an einen See. Im Haus wohnte der angloirische Maler Derek Hill, der seine Karriere in den 1930er Jahren als Theatermaler in Leningrad  begann und als Portraitmaler des amerikanischen Kunsthistorikers McIlhenny zu dessen Wohnsitz Glenveagh Castle erstmals nach Donegal kam. später kaufte er Glebe House und wurde sein Nachbar. In den 1970er Jahren besuchte Greta Garbo Derek Hill. In Glenveagh Castle  wohnte sie auch, vielleicht besuchte sie Hill von dort. Hill gründete auf Tory Island vor der Küste Donegals eine Malerschule, einige der Fischer begannen so sogar eine neue Karriere. 

Hill porträtierte auch viele bekannte Leute, darunter den Prince of Wales, jetzt König. 

Weiter geht’s zur St. Columba Abbey. Auf den großen Heiligen Irlands komme ich in einem späteren Blog noch zurück.

Nächstes Ziel ist der nahegelegene Glenveagh National Park mit seinem bekannten Castle und dessen weitläufigen Gärten. Das Castle liegt zwischen zwei Bergzügen geschützt im Tal, der See friert nicht zu, also ist das Klima durchaus auch für empfindliche Pflanzen geeignet. 

Das Castle liegt 4 km vom Parkplatz entfernt, daher gibt es einen  praktischen Shuttle Bus. 

„Der Glenveagh Nationalpark ist eine der ganz großen Attraktionen im County Donegal im Nordwesten der Republik Irland, nicht nur der Ausdehnung nach. Gut 16.500 Hektar misst das idyllische Gebiet aus Seen und Moorland, größer ist unter Irlands sechs Nationalparks nur der Wicklow Nationalpark. 100 Hektar sind mit dichten Wäldern bedeckt, sein größter ist Mullangore Wood. Eichen und Birken überwiegen hier neben Eschen, Eiben und Espen, über Ilex und Haselnuss. Der Park ist Teil der Derryveagh Mountains. Zu ihnen gehören die höchsten Berge der Grafschaft: Slieve Snacht (683m) und Muckish Mountain (666m), ein sehr charakteristischer Tafelberg, überragt nur von Mount Errigal (751m), der nicht zum Park gehört. Mittendrin steht das majestätische Gleneveagh Castle, das auch für Besichtigungen zugänglich ist.

Zwischen 1857 und 1859 erwarb der Immobilienmagnat John George Adair die Ländereien an Lough Veagh. Im April 1861 zwang er die ansässigen Pächter zu gehen; 244 Familien wurden entwurzelt. 1870 erbaute er Glenveagh Castle im neogotischen Stil. Nach seinem Tod 1885 ließ seine Frau die Gärten anlegen und verbrachte bis 1916 ihre Sommer auf dem Schloss. Nach ihrem Tod 1921 verfiel das Anwesen. Professor Arthur Kingsley Porter, ein Historiker der Harvard Universität kaufte es 1929. Nach erneutem Leerstand infolge seines Todes ging es 1937 in den Besitz von Henry McIlhenny aus Philadelphia (USA) und wurde ein repräsentativer Landsitz. Yehudi Menuhin und Greta Garbo waren hier zu Gast. McIlhenny ließ 1940 den Garten neu gestalten. 1975 verkaufte er die Ländereien an den irischen Staat. Das „Office of Public Works“ übernahm deren Pflege, um daraus 1984 den Nationalpark zu gründen. 1981 hatte McIlhenny dem Staat zusätzlich das Schloss mitsamt der Gärten geschenkt. Es kann mitsamt seiner komplett erhaltenen Einrichtung seit 1986 besichtigt werden.“

https://media.ireland.com/de-de/story-ideas/local/german/2021/e-zine-march-2021/national-park-glenveagh

Nach diesen Zwischenstopps geht es dann aber geradewegs zu unserer neuen Unterkunft. Mehr dazu morgen. Soviel schon jetzt: Superfreundliche Landlady und großartiger Blick. Schöne Unterkunft! Wie ich gerade feststelle, ist das Internet langsamer als gestern und die Netzabdeckung ist auch schlecht in Donegal. Mal sehen , was überhaupt klappt..! 

Abschied vom Atlantic Bay Cottage 

Zum Trocknen aufgehängter Seetang 

Umleitung 

See am Glebe House 


Glebe House, Derek Hill 

Zugemauert

Goldregen 

Glebe Gallery Garden 

Uraltes Kreuz

an der St. Columba Abbey 

Bittstellung und Dankesgaben 

An der St Columba Abbey 

Auswandererschicksale 

Muckish Mountain ( Schweinerücken) 

Glenveagh NT 

Glenveagh Castle und Garten 







Greta Garbo Raum 

mount Errigal (752 m)

Blicke von der neuen Unterkunft  



Tee und Kaffee Ecke im Wohnraum

Mount Errigal 




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