Reise Blog Heike: Deutschland ganz oben

Sonntag, 12. September 2021

Deutschland ganz oben

Wir sind wieder unterwegs….., in…Deutschland. Die weite Welt will uns immer noch nicht und deshalb bleiben wir bei der Agenda Deutschland kennen zu lernen!

Zunächst geht es in den hohen Norden von Schleswig Holstein und zwar in die äußerste Nordostecke . 14 km östlich von Flensburg liegt Glücksburg an der Förde. Auf der anderen Seite des Sundes ist Dänemark und dort die sogenannte Dänische Südsee mit ihren vielen großen und kleinen Inseln, die viele Segler anlockt.

Wir wohnen in einer Remise des Schlosses, einem Renaissance Wasserschloss.

Bei Neumünster verlassen wir am Samstag mittag die Autobahn. Armins Familie väterlicherseits stammt von hier und er war als Kind dort, seine Tante besuchen und in einem Café Kuchen essen. Das ist etwa 60 Jahre her. Vor ungefähr 45 Jahren war er dann auf dem Rückweg von Bornholm mit Reinold noch einmal dort , um Crèmeschnittchen à la Herrentorte zu essen. Das war damals ein Umweg von 25 km, vermutlich einfache Strecke. Diesmal sind es von der Autobahnausfahrt nur rund 3 km. Wir essen Kuchen im Oldehus Café, das das von damals sein oder nicht sein kann.

Nächster Halt ist Rendsburg, mein Wunsch, da ich mir den Nordostseekanal ansehen will.

Länge: 98,6 Kilometer
Eröffnung: 21.6.1895
Brücken: 10
Wasserbreite: 162 Meter, stellenweise 102,5 Meter

Acht Stunden dauert es, ihn als Schiff von Kiel bis Brunsbüttel zu befahren.

Er gilt als die meistbefahrene Wasserstraße der Welt.

Ebenfalls interessant ist die alte Eisenbahnbrücke mit integrierter Autofähre: „Die imposanteste Kanalbrücke ist aber wohl 2,2 Kilometer lange Eisenbahn-Hochbrücke in Rendsburg: Die 42 Meter hohe Stahl-Konstruktion wurde von 1911 bis 1913 erbaut und gilt noch heute als eine der bedeutendsten und größten Brücken Europas“

Wer mer nachlesen möchte, kann dies direkt in meiner Quelle machen: https://www.ndr.de/ratgeber/reise/binnenland_elbe/Nord-Ostsee-Kanal-Schiffe-und-Schleusen-zum-Greifen-nah,nordostseekanal143.html

Leider sehen wir nur noch das Heck eines Frachters und 3 Segelyachten. Dafür ist an unserer Beobachtungsstelle die vermutlich geschäftigste Eisdiele von Rendsburg, Ausblick inklusive. Viele Einheimische! https://www.eisstuebchen-rendsburg.de/eistorten/

Und dann geht es weiter nach Glücksburg, wo wir zuletzt 1991 von unserem Urlaub auf dem Bauernhof bei Kappeln an der Schlei aus einen Tagesausflug hingemacht hatten.

Die Wohnung in der Remise in groß, fast alles von Ikea und es riecht ein bisschen nach Altbau. Aber alles gut!

Wir sind auf der Insel, auf der sich auch das Schloss befindet, neben unserem Haus geht eine kleine Fußgängerbrücke direkt in den baumbestandenen Park. Gegen neugierige Schlossbesucher helfen Ziehharmonika Rollos am Fenster, aber am Spätnachmittag kehrt wieder Ruhe ein.

Die Anreise war gestern. Heute fahren wir zur Halbinsel Holnis, das müßte der nördlichste Punkt Deutschlands sein. Hm, List auf Sylt ist noch nördlicher.

Jedenfalls ist Holnis eine 6 km in die Flensburger Förde hineinragende Halbinsel mit Steilküste , Biotopen und Weiden sowie mehreren Stränden. Ursprünglich eine eine Insel, wurde sie zunächst durch einen Damm mit dem Festland verbunden und später mittels Trockenlegen von Land fest verbunden.

Es ist sonnig uns Sonntag und die Parkplätze vor allem von Tagesausflüglern aus dem Umland belegt. Viele Kite- und Windsurfer sind am Holnis Strand auf der Westseite. Von hier aus gehe ich etwa 2,5 km zur Spitze, also dem Aussichtspunkt am äußersten Ende der Halbinsel. Dabei passiere ich eine kleine Ansiedlung mit alten Bilderbuchhäusern, darunter eines mit nett aussehendem Café mit Tischen und Stühlen unter alten Bäumen. Eine kleine Sehenswürdigkeit am Wegesrand ist das Grab des dänischen Quartiermeisters Nils Bœrgesen, der an dieser Stelle 1848 bei einem Seegefecht von einer Kanone getroffen wurde.

An Holnis Spitze ist ein kleiner Strand, ein paar Wildrosen blühen noch , ein weiteres Bilderbuchcottage, reetgedeckt, ist dahinter versteckt. Man hat einen weiten Blick auf die Küste und über die Förde nach Dänemark. Dicke Steinbrocken, u.a. aus Granit laden zum Sitzen ein Viele Steinmännchen unterbrechen den Blick und bilden einen neuen Fokus. Ich finde sie nett!