Reise Blog Heike: Monarchie zum Anfassen und ein einsamer Strand

Montag, 13. September 2021

Monarchie zum Anfassen und ein einsamer Strand

Nach Süden oder nach Norden? Schloss Gottorf hat montags zu, also nach Norden! Wieder einmal eine Tagesreise in das Ausland. Immerhin! Am Grenzübergang nach Dänemark in Krusø wird zunächst der Personalausweis kontrolliert. Meiner ist im Portemonnaie im Rucksack im Kofferraum. Also rechts ran fahren und kramen. Dann noch die App suchen und den Impfnachweis finden und wir sind von der deutschen in die dänische Provinz durchgelassen.

Wir nehmen die Straße entlang der Flensburger Förde über Kollund. Da sehen wir die Fördestraße auf der anderen Seite, auf der wir von Glücksburg nach Flensburg gefahren waren.

In Sønderhav gibt es angeblich die besten Hotdogs, aber es ist erst etwa 11 Uhr und daher fahren wir an Annies Kiosk vorbei weiter bis zum Schloss Gråsten, der Sommerresidenz der dänischen Königin. ( Schloss Gravensteins).

Irgendwo in Gråsten steht neben einem Schilfrohr Sumpf an der Straße ein P-Schild und ein Hinweis Schloss „Gade“. Die Karte auf dem Parkplatz zeigt die halbe süddänische Inselwelt, die hilft auch nicht weiter. Weit und breit ist kein Tor zu sehen, keine Zufahrt, keine Kasse, keine Ankündigung oder Infos jeder Art. Ich frage Passanten, wie man zum Schlosspark kommt. Die Antwort: Da drüben, ist alles offen ! Er zeigt auf eine offene Tür in einer weißen Mauer. Die Tür hat die Standardgröße einer Eingangstür in ein kleines Reihenhaus und sie steht auf. Sofortbild man im Schlosspark und nach 100 m am Schloss. Klar, die Königin ist in der Regel nur im Juli und August da. Aber wo auf der Welt kann man einfach in einem ( benutzten!) Schlosspark herumspazieren ohne Restriktionen,

Es ist erwartungsgemäß ein schöner Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens mit vielen alten Eichen und sehr viel Wasser. In Hausnähe dazu noch wunderschöne Staudenbeete und über die Straße ein riesiger Küchengarten!

Das Schloss wurde nach einem Brand im 17. Jahrhundert wieder aufgebaut. Es ist in schlichter weißer Symnetrie gehalten. Swimmingpool und Tennisplätze liegen unweit der Terrasse.

Der Besuch hat sich voll gelohnt und neben dem Gartenerlebnis Einblicke gegeben, wie Monarchie entspannt bürgernah sein kann!

https://english.slks.dk/

Von Gråsten aus geht es über das Schlachtfele von 1864, der Düppeler Schanze, weiter nach Sønderborg, wo wir über die Hafenpromenade schlendern. Zwei Kunstwerke mit Fisch sind dort zu finden. Ein gedeckter Bronzetisch und ein Arm plus Hand mit Butt. Letzteres Kunstwerk („Butt im Griff) eine Skulptur von Günter Grass nach seinem Roman „Der Butt“.

Von Sønderborg aus fahren wir weiter auf die Insel Als, immer auf der Suche nach einem netten Restaurant , das nicht kommt. Heute bitte nicht schon wieder Kuchen! Leider finden wir keins , dafür aber in Skovby eine Bäckerei mit Café, hyggelig ist die auch noch und so gibt es statt Suppe Mohngebäck und Zimtschnecke!

Ein kleines Stück hinter Skovby führt ein Damm kleineren Insel Kegnæs. Direkt hinter dem Deich liegt erhöht auf einem Stück Steilküste ein Leuchtturm.

Wikipedia schreibt zu seiner Geschichte:

„Ein erster Leuchtturm auf Kegnæs wurde 1845 errichtet. 1896 wurde dieser Leuchtturm durch den größeren, heutigen Leuchtturm ersetzt.^[2]Der Leuchtturm von Kegnæs war zu dieser Zeit der einzige Leuchtturm im Flensburger Raum. Als zum Ende des 19. Jahrhunderts vermehrt Marineeinheiten nach Flensburg verlegt und schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts die Marinestationen in Flensburg-Mürwik und Sonderborg aufgebaut wurden, wurden zeitgleich mehrere Leuchttürme entlang der Flensburger Förde errichtet. Der militärische Ausbau könnte also bei der Entscheidung die Leuchttürme zu errichten eine Rolle gespielt haben.

Nach der Volksabstimmung in Schleswig im Jahr 1920, wurde der Leuchtturm der dänischen Verwaltung übergeben. Während des Zweiten Weltkrieges, seit dem Jahr 1940 bis zum Kriegsende, waren beim Leuchtturm deutsche Soldaten stationiert.“ https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kegnæs_Fyr

Weiter geht es entlang des kleinen Belt bis zum Ort Østerby , dort folgen wir auf gut Glück dem Schild zum Strand und finden unverhofft ein kleines Ostseejuwel. Einsam, langgezogen mit weitem Blick Richtung Kappeln. Feiner weißer Sand und am Wassersaum viele bunte Steine . Wolken, Sonne, weiße Segel, herrliche Lichtspiele! Was für ein Fund, bitte nicht weiter erzählen…!