Mittwoch, 30. November 2016

Unterwegs am Riff bei Ebbe und ein Spaziergang durch die Inselgeschichte

La Belle Tortue Guesthouse, Silhouette
La Belle Tortue Guesthouse, Silhouette
La Belle Tortue Guesthouse, Silhouette
Spinnenseestern
Graureiher
Rochen
Möränenkopf
Graureiher in der Marsch
Grand Kazz, ehemaliges Plantagenbesitzerhaus Dauban Familie
Grand Kazz, ehemaliges Plantagenbesitzerhaus Dauban Familie
Spazierweg zum alten Friedhof
Eigentlich ist diese Insel prädestiniert zum Nichtstun. Kein Ausflug mit dem Mietwagen möglich, kein Ausflug mit dem Fahrrad möglich und die richtigen Wanderungen mit einem Arthroseknie: Nicht möglich.

Ich mache nach dem Frühstück einen Spaziergang durch unsere trockengefallene Bucht. Man denkt, oh das Riff ist ja tot und, na klar, war ja einmal der Hafen der Plantage, also kein Wunder. Und dann tritt man fast auf einen Rochen oder es saust ein fast nicht sichtbarer weißer Fisch um die Knöchel und im nächsten Großen Tümpel kreist ein kleiner Riffhai. Die dicke Wurst unter der Koralle schlängelt sich heraus und wird zur Moräne! Ein Reiher steht vor der Flutgrenze und ich stehe Ewigkeiten mit dem Fotoapparat im Anschlag. Und er fliegt nicht! Immerhin gelang es mir vorher, einen im Schnappschuss zu erwischen. Luxusproblem.
Am Nachmittag gehen wir zum alten Herrenhaus der Plantage, heute ein Restaurant des Hilton. Im ersten Stock des schönen alten Pflanzerhauses der Familie Dauban ist ein kleines Museum. Wir knipsen in jedem Raum die Lichter an und lesen die Infotafeln durch. der letzte Dauban, Henri, hat in den 70er Jahren aufgegeben. Die Plantage ( Kopraerzeugung, Vanille, Zimt und Duftpflanzen ) war nicht mehr konkurrenzfähig.
Die Familiengeschichte liest sich wie Kolonialgeschichte, Besitztümer auf Mauritius, La Réunion und Den Seychellen, Kinder in Internaten in Frankreich, Heirat mit ordentlichen Französinnen, Mesalliancen, kreolische Mischungen, Grande Tour und wechselvolle Lebensgeschichten. Henri soll ein sehr gutes Buch darüber geschrieben haben, ich muss das mal suchen. Ian Fleming war auch bei Henri zu Gast.

Weitere Infos:

http://labelletortue.com/de/silhouette-de/
https://en.wikipedia.org/wiki/Silhouette_Island
http://www.faz.net/aktuell/reise/fern/seychellen-der-wahn-des-hauses-dauban-1209814.html

Der Reisebericht der FAZ ist noch aus der Zeit vor der Eröffnung des Hilton Hotels, das inzwischen das alte Plantagenhaus als Restaurant nutzt.


Später bin ich zum Pfad zum alten Friedhof gegangen und dann erstmal zurück um feste Schuhe anzuziehen, siehe Fotos von der kleinen Wanderung, leider kann das I Pad die Bilder nicht Untertiteln, oder ich kann das zumindest nicht!

Nach schweißtreibenden 20 -30 Minuten bin ich da. Interessant ist der Bereich auch wegen des schwarzen , vulkanischen Gesteins, da diese Insel kein Granit aus Gondwanazeiten ist, sondern erst nach dem Auseinander-Driften der Kontinente durch einen Vulkanausbruch entstanden ist. Silhouette war danach zunächst 3000 Meter hoch, heute sind es immerhin auch noch gut 700.

So, ich werde jetzt meinen Takamakarum mit Granatapfel und Orange eingelegt austrinken. Heute hatte den ganzen Tag das Internet nicht funktioniert und jetzt ist es schon spät.

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