Donnerstag, 7. August 2014

Rhinotag und der Löwe, Abschied von Kirkmans

Gestern abend sind wir beim Gamedrive erst einmal wieder zum Leoparden im Baum gefahren. Inzwischen hängt der tote Bushbuck nur noch mit einer Schulter am Ast, der Leopard wird es vermutlich noch in der Nacht an Hyänen verlieren. Er liegt wieder auf dem Stamm von vorgestern und wir haben Glück, im Abendlicht steht es auf, guckt uns an und klettert auf einen anderen Ast.
Während wir dann weiterfahren , sehen wir schon wieder Rhinos, gestern war wirklich Rhino Day und es wird auch nicht das letzte Mal an diesem Tag bleiben. Der Sundowner soll am Flussufer mit Sekt eingenommen werden, endlich mal einen Sonnenuntergang am Fluss sehen! Sonst sind wir immer erst nach dem Sonnenuntergang zum Stopp gekommen, da so viel zu sehen war. Natürlich klappt es wieder nicht;)! Per Funk hören wir das Zauberwort Ningala (oder so ähnlich geschrieben): Löwen! Drei Löwinnen liegen unweit einer Beobachtungs-Hide an einem Wasserloch im benachbarten Bereich der Lodge Lion Sands. Um den Verkehr gering zu halten (auch für die Exklusivsightings der eigenen Gäste) fährt man nicht über die Grenzen der Lodgebereiche. Da es nirgendwo, auch nicht zum Krügerpark Zäune gibt, halten sich die Tiere natürlich glücklicherweise nicht an die Bereiche. Lion Sands Gäste durften deshalb bei uns Leopard im Baum gucken und wir dürfen in Sabi Sands Löwen gucken. Der Boden ist hier weniger sandig, die Vegetation ist etwas dichter und daher leben hier im Dickicht Black Rhinos, die extrem vom Aussterben betroffen sind.
Die Regel ist aber, dass immer nur gleichzeitig zwei Autos der Nachbarlodge kommen dürfen und die müssen auch einzeln vorfahren. Der andere Wagen ist auf Standby, neue dürfen erst kommen, wenn sichergestellt ist, dass maximal zwei fremde Fahrzeuge da sind. Während der Wartezeit fahren wir durch Sabi sands und unser Tracker Elvis erklärt uns Bäume und erzählt Geschichten dazu. Er zeigt uns wilde Baumwolle und Vogelnester und den Zahnputzbaum. Dann sind auch wir dran mit dem Löwengucken. Es sind drei Löwinnen, die aber noch ziemlich verpennt herumliegen! Trotzdem, Löwen sind immer etwas Besonderes im Bushveld.
Auf dem Rückweg fotografiere ich Giraffen gegen den dunkelroten Himmel. Dann entdecken wir tatsächlich noch ein Black Rhino. Rhino Day vom feinsten! Im Stockdunkelen wird dann der längst überfällige Sundowner getrunken, mit Blick auf das Kreuz des Südens!
Abendessen gibt es wieder in der Boma und wie letztes Mal schon, kommen vor dem Dessert alle Angestellten und singen und tanzen. Heute holen sie die heftig protestierenden Guides dazu und das ist ziemlich lustig, die Sänger haben sehr viel Spaß
Heute morgen gab es einen letzten Gamedrive in Sabie Sands. Wir beschließen zum Flussufer zu fahren , dort könnten Giraffen sein. Schon nach einem halben Kilometer treffen wir auf eine Handvoll Elefanten, darunter eine Mutter mit Baby. Wir parken auf dem Track und die Elefanten rupfen ungerührt Zweige und Blätter vom Baum. 1.500 Muskel hat der Rüssel, der so ein vielseitigen Werkzeug all-in-one ist. Plötzlich  und unvermittelt, ohne erkennbaren Grund,  dreht sich die Elefantenkuh um und kommt mit weitaufgefalteten Ohren und hochgestelltem Rüssel drohend auf uns zu. Wir vergrößern rückwärtsfahren den Abstand und drehen und geben der kleinen Herde Platz. Das war eine eindrucksvolle Demonstration.
Wir sehen noch Büffel, weitere Antilopen, eindrucksvolle Kudus und u.a. einen der seltenen Southern Ground Hornbills, von denen es nur noch 2.000 gibt!
Während wir auf dem Weg zum Flussufer sind, kommt per Funk die Meldung, dass der Löwe Spuren im Sand Richtung Flussufer hinterlassen hat. Da wir fast sowieso am Ufer sind, haben wir das Glück den Löwen als erste zu entdecken. Das ist gar nicht so einfach im mannshohen Riedgras. Er kommt auf uns zu, geht an uns ein paar Meter entfernt vorbei und geht vor uns her , um sich dann ein Stück später hinzusetzen. Sehr eindrucksvoll.
Später sehen wir am Ufer noch einen Leoparden, verlieren den dann aber im Riedgras. Alle Big Five bis auf Rhino bei einem Morgengamedrive. Aber Rhinos hatten wir gestern dauernd! Auf dem Weg zum Kaffeestop (alle müssen mal dringend in den Busch nach der langen Löwenbeobachtung) kommen wir noch an Krokodilen und Hippos vorbei. Ein riesiger Reiher (Goliath Heron) (Spannweite 140) läuft ohne Bedenken um ein Krokodil herum. 

Mit Bedauern, weil es so schön war, verabschieden wir uns von der Lodge und machen uns auf den Weg zum nächsten Stop. Jetzt sind wir auf einer Rosen- und Macadamia- sowie Lycheeplantage. Die Lodge besteht aus Zelten auf Stelzen. Holzstehe führen zu den Zelten, die alle direkt oberhalb des Flusses Sabie liegen. Felsen bewirken kleine Stromschnellen und das Wasser rauscht ganz laut. Das Zelt ist geschlossen, auf dem Bett ist unter dem Laken eine Heizdecke. Ich bin einmal gespannt, wie das diese Nacht wird. Das Bad ist nämlich vollkommen im freien, wenn auch überdacht!




Sonnenaufgang um 06.15 etwa, vor dem Morgen Gamedrive

Safariwagen vor der Lodge

Celebration am Abend zuvor, links der Guide Sean

Not a happy bunny

Junge Hyäne am frühen Morgen

Der seltene Hornbill



Reiher und Krok

Zum Frühstück Meelie Pap und Boerewors

Der Wurstbaum/Sausage Tree

Zelt in der Summerfields Lodge

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