Samstag, 2. August 2014

Heute ist Samstag. Gestern haben wir nach dem Morgen Drive den Tag zunächst auf der Terrasse verbracht. Lesen, gucken, Fotos verwalten. Eine kleine Herde Nyalas grast im Gebüsch direkt neben unserem Zimmer. Um 16 Uhr geht es zum Abendgamedrive mit zwei Schichten Kleidung weniger als am Morgen, aber auch am Abend wird es, sobald die Sonne untergegangen ist, bitterkalt. Gleich zu Beginn sehen wir die Löwen wieder, diesmal schauen wir bei der Paarung zu. Danach entdecken wir kaum noch Tiere, aber ich bin unglaublich beeindruckt, was so ein Toyoto Landcruser alles schafft. Wir fahren durch ein Flussbett (wie weicher Sandstrand) , gefühlte 75 Grad Böschungen hoch und runter, wie Achterbahn, nur ohne Sicherung. Irgendwann liegt ein kleiner Baumstamm auf dem Track, hier waren Elefanten am Werk! Auch da kommt mitsamt dem vielen Geäst der Wagen mühelos drüber! If we will not see anything- it is not for lack of trying, ist die allgemeine Meinung im Auto. Tiere gibt es immer, aber wann hat man schon einmal so eine krasse crosscountry Fahrt?! Mike unser Guide und Fahrer fährt trotz des schweren Wegstrecke mit links (buchstäblich) und hält (als es dunkel geworden ist) mit seiner Rechten Hand einen Suchscheinwerfer. Dabei quatscht er noch ohne Unterbrechung.

Mit uns im Auto ist seit dem Morgen neben den schon beschriebenen zwei Amerikanern noch ein weiteres Paar aus den USA, genauer aus Wasgington DC. Sie haben letzten Samstag geheiratet und sind jetzt auf ihrer Honeymoon-Reise. Ein paar Tage Lissabon (dort waren sie erste Mal zusammen hingereist, daher jetzt nochmal.), dann Krüger Area, Südafrika, dann Kapstadt und von dort aus auf die Malediven. Sie sind sehr nett.
Beim Abendessen stellt sich heraus, dass beide Männer Rechtsanwälte sind. Art aus Kalifornien stammt aus NYC und hat dort vor einer Woche Virginia einen Heiratsantrag auf Knien am Strand gemacht (Ich habe Fotos auf dem i Phone gesehen...). Der Ring von Virginia gehört nicht zu der Sorte, die zum Konzept: Wenn in Afrika, versuche es besser mit Downdressing- gehört...;). Die Sache mit dem großen Esstisch ist nett, es macht Spaß zu hören, wo die anderen herkommen und natürlich auch zu hören, was sie am Tag erlebt haben (jedenfalls die , die nicht im gleichen Auto saßen). Die Honeymoon Frau (ich weiß die Namen leider nicht) hat ihren mann online kennengelernt ( it is just what you do in Washington). Sie hat praktischerweise ein Geschäft für Brautmoden und hatte auch ein tolles Brautkleid (Photo auf deren I Phone gesehen).

Wir beschließen gestern abend , heute nicht auf die Game Drives zu gehen (kein Wecken um 05.30 Uhr), sondern mit unserem Wagen den Blyde River Canyon entlangzufahren.

Nach dem Frühstück geht es los, zunächst entlang der R 40  über Klaserie über Acornhoek bis Bushbuckridge. Dies ist eine große Nord-Süd-Verbindung, aber keine Autobahn. Am Straßenrand Afrika: Affen, als Roadkill oder lebendig, Ziegen, Kühe, Marktstände mit Obst und Orangen. Eine Blechbude mit dem Schild "haircuts", davor vier Frauen auf Plastikstühlen mit Sonnenschirm in der Hand beim Schwatzen.Ein paar Hundert Meter weiter eine Frau auf einem Stuhl, eine andere flicht ihr Zöpfchen. Mütter mit Baby auf dem Rücken und Wäsche auf dem Kopf. Vodaphone Kiosk, Coca Cola, immer wieder Orangen zum Verkauf. Kind und Kegel an der Bushaltestelle.

Hinter Bushbuckridge geht es ab Richtung Graskop. Auf dem Weg wird es bergig, es geht wieder hoch in das Highveld. Die kahlen ("schottischen") Berge sind hier mit Monokulturen von Eukalyptus und Kiefer bepflanzt. Am Straßenrand immer wieder geschälte schlanke Eukalyptusstämme. Weit geht der Blick über das Land. Ich frage  Tjorven immer, wenn sie mal unterwegs muss, ob sie mal Pipi Baum oder Pipi Bus machen möchte. Hier ist das Äquivalent Pipi-nicht-Schlange (oder Schlimmeres), frei nach dem Motto: Always watch your back!

Hinter Graskop fahre wir entlang des Höhenzugs. Kurz bevor der Blyde River an Drama zunimmt, entdecke ich auf ein Hinweisschild auf ein Café mit Viewpoint. Die "Potluck Boskombuis". Sie liegt direkt am Blyde River und hat eine schöne Terrasse. Gekocht wird auf dem Feuer (leider noch zu früh zum Essen, sonst hätte ich eine Boorewors probiert. Ein schöner Platz zum Rasten, Kinder anderer Gäste hüpfen von Stein zu Stein über den Fluss. Die Mutter macht Fotos und fängt auch an, von Stein zu Stein zu springen. Ein Ferienhaus hier und zwei Liegestühle und einen vollen Kindle, die Kinder sähe man nicht mehr. Für Krokodile ist es auch zu flach!

Weiter geht es zu Bourke´s Potholes. Hier fließen der Blyde River und der Treur River zusammen, die Erosion hat Töpfe in den Kalkstein ausgehöhlt.

Der nächste Viewpoint hat einen Blick auf die Canyonformationen bis zum Bushveld. Danach gibt es noch einen sensationellen Ausblick aud die 3 Rondavels. In einem netten Restaurant essen wir um hab vier endlich was zu Mittag, leckeres Bobotie (Nationalgericht).

So, jetzt -nach einem Amarula-on-the-rocks, gibt es gleich schon wieder etwas zu essen.
Nyala vor unserem Zimmer




Chamäleon








Korallenbaum






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