Montag, 12. Mai 2014

Wo die Zitronen blühen und Strelizien. Nicht Bananen!


Ein bisschen kühler startete der Tag, aber man konnte trotzdem auf der Terrasse frühstücken und die Sonne kam auch heraus!
Helga hat zu Recht geschrieben, es handele sich bei dem Bild im Blog von gestern nicht um eine Bananenblüte, sondern um eine Strelizie. Es sah mir zwar auch verdächtig nach Strelitzie aus, aber die Blätter der Pflanze sahen aus wie eine Bnanenstaude. Außerdem hatte ich neulich im Blumenladen zweimal Blumen gekauft, die sahen aus wie Strelizien, waren aber Bananenblüten. Wikipedia und meine Mutter haben mich zusammen aber überzeugt, nicht die Blüten sind zum verwechseln, sondern die Blätter! wenigstens einer liest den Blog aufmerksam:)!

Heute ging es mit dem Bus nach Ischia Porto. Buskarten vorher kaufen, am besten in einem Tabacchi. Im Tabacchi schickt man uns in den Zeitungsladen. Von Ischia Porto ( Danke,Anita für die Restauranthinweise, aber es war noch früh, erst 11 Uhr, also zu früh für´s Essen.

Von Iscchi Porto sind wir durch Ischia Stadt bis Ischia Ponte gelaufen, dort befindet sich die Aragoneserburg. Wir gehen durch eine kleine nebenstraße, Armin sagt. "Wie Italien früher". Der Touristenstrom kommt hier nicht durch, ein einziger gemüselden liegt am Weg. Kunstvoll hat der Inhaber seine Waren aufgetürmt. ich mache ein paar Fotos. Beim Blickkontakt zucke ich entschuldigend 8fürs Fotografieren ohne kaufen) die Achseln, weise auf die Arrangements  und sage:"che bella" in der Hoffnung dass er versteht was ich meine. Er lacht und schenkt mir eine dicke, fette Ischia Zitrone.
Irgendwo essen wir Bruschetta und Pasta und spazieren zurück nach Ischia Porto und nehmen dort den Bus DS (Sinistra, wie links die Insel entlang mit Blickrichtung Meer).

Zurück in Lacco Ameno geht Armin bei der deutschen Bank Geld ziehen. Ich warte auf der kaimauer und frage mich, warum das solange dauert. Armin erzählt, dass der Automat ihn gefragt hat, ob er eine Quittung wolle, da habe er "ja" gedrückt und das System habe ihn zehn Schritte weitergeleitet, um dann zu sagen, dass es keine Quittung geben könne...!
wir kaufen noch ein Eis und setzen uns auf eine Bank.

Zurück im Hotel waren wir dann noch im Pool. Die deutschen Krankenkassen (siehe nachfolgenden Artikel) verschreiben zwar nicht mehr - wie in den 70er Jahren Thermalkuren auf Ischia, gesund ist es aber bestimmt trotzdem! Wo hat wohl Angie hier Urlaub gemacht?












http://www.sueddeutsche.de/reisefuehrer/ischia/auftak

Was für eine Insel

Was gibt es Schöneres, als die Sonne aufgehen zu sehen hinter der Silhouette des Aragoneser Kastells auf dem steilen Burgfelsen im Meer vor dem Ort Ischia Ponte oder den Anblick der Burg im goldenen Abendlicht? Weniger dramatisch, dafür umso poetischer heben sich die leicht geschwungenen Umrisse des mediterran-weißen Kirchleins Santa Maria del Soccorso vom glühenden Abendmeer ab, wenn auf der Westseite der Insel bei Forio die Sonne untergeht.
Oder man sitzt beim Campari mit Orangensaft in einem der Cafés, die sich einladend auf der Piazzetta von Sant'Angelo ausbreiten, dem ehemaligen Fischerdorf aus verwinkelten, pastellfarbenen Häuserwürfeln, von Klematis und Bougainvillea violett und orangerot umrankt. Auch hier liegt ein Felsinselchen malerisch vorgelagert. Man schaut dem Treiben der Fischer zu, wie sie ihre Netze flicken und sich an ihren Booten zu schaffen machen. Mit denselben Booten fahren sie auch Touristen aufs Meer hinaus, zum Fischen, zu den nächsten Badestränden oder zu Bootsausflügen um die Insel.
Gegenüber der bewaldeten Nordküste Ischias, die flacher abfällt und damit auch dichter besiedelt ist, zeigt die steilere Südküste ein aufregendes Relief mit Grotten, versteckten Badebuchten, Schluchten, auf den Höhen hier und da die hellen Häuser einer kleinen Siedlung. Und manchmal entdeckt man wie Adlernester in den Fels geschlagene Wohnungen. Die Farben der Felsen - von Ockergelb über Tuffgrün bis Trachytgrau - und ihre von dicht gepressten Linien gemusterte Struktur erzählen von der vulkanischen Entstehungsgeschichte. Ischia wurde vor Millionen von Jahren von einem Vulkanausbruch tief im Meer über den Meeresspiegel hinausgehoben. Bei einer Bootsfahrt um die Insel sieht man denn auch, wie bergig sie ist, mit hohen, steilen Hängen, deren höchster, der Monte Epomeo, immerhin 787 m misst.
Seither ist die Vulkantätigkeit beendet, nicht aber das Wirken der kochenden Kräfte tief unter der Erde. Ihnen verdankt Ischia seinen Reichtum, die zahllosen heißen Thermalquellen, und damit Heilwässer und Dampfbäder, Sand- und Fangopackungen - kurz: eine bedeutende europäische Kurindustrie. Schon in der Antike kannte man die Heilkraft der Quellen. So gut die Thermalwasser auch gegen Knochen- und Muskelschmerzen wirken, hat der Name Ischia dennoch nicht das Geringste mit dem Ischiasnerv zu tun. Vielmehr geht der heutige Name der Insel (früher „Iscla“) auf das lateinische Wort insula (Insel) zurück. Man spricht es „Iskia“ aus bzw. „iskitano“ (ischitano). Etwa 60000„Iskitaner“ bewohnen das ca. 46 km² kleine Eiland, und weit über die Hälfte der Erwerbstätigen arbeitet in der Tourismus- und Kurbranche. Kaum eine Familie, die nicht eines der vielen kleinen Hotels oder eine Trattoria besäße. Das heißt natürlich auch, dass in den letzten Jahrzehnten viel gebaut worden ist, jedoch keine großen Kästen, sondern eher im aufgelockerten, niedrigen mediterranen Stil, der sich gut in die Vegetation einfügt. Die Berge der Insel zwingen die Menschen, eng zusammenzurücken, und das Verkehrschaos vor allem im Juli und August, wenn die Italiener Ferien machen, ist vorprogrammiert.
Viele Urlauber kommen immer wieder. Vor allem deutschsprachige Gäste lieben die Insel, sodass sich der eine oder andere Stammgast im Lauf der Jahre ein halbwegs kommunikationstüchtiges Italienisch angeeignet hat. Darin parliert er dann auf seinen Wanderungen durch die Berge mit dem Kaninchenzüchter, dessen Tierchen irgendwann als coniglio alla ischitana im Kochtopf landen. Früher waren es Wildkaninchen, aber davon gibt es kaum noch welche, wenn nicht auf dem naturgeschützten, zu Procida gehörenden Inselchen Vivara. Auf den Hängen treffen Sie auch wieder auf Weinbauern, denn in den letzten Jahren hat der traditionelle Weinanbau zum Glück wieder stark zugenommen.
Oder aber Sie lassen sich unten in den Häfen, in Ischia Ponte etwa oder in Sant' Angelo, von den alten, wettergegerbten Fischern von den goldenen Jahren Ischias vorschwärmen. Das waren die 50er-, 60er-Jahre des 20. Jhs., als Ischia hoch im Kurs stand bei Engländern und Amerikanern, bei den Glamourgrößen aus dem Filmgeschäft, das Ischia als Kulisse entdeckte, bei Intellektuellen und Künstlern. Man baute schöne Villen an herrlich exponierten Stellen und legte duftende Gärten an. Ischia mauserte sich damals von der armen Bauern- und Fischerinsel zum Reisemekka, das in den 1960er- und -70er-Jahren zu boomen begann, diesmal mit den Kurgästen aus Deutschland, die von den Krankenkassen in die Thermalanlagen geschickt wurden. So ist Deutsch die zweite Sprache auf Ischia, die Kinder lernen sie schon in der Vorschule, und über 500 Deutsche sind mit Ischitanern verheiratet.
Obwohl die Krankenkassen heute so einen Kururlaub nicht mehr finanzieren, reißt der Urlauberstrom aus dem Norden nicht ab. Man kommt zum Ausspannen, um sich zu pflegen. Die Hotels haben ihre Kureinrichtungen längst mit Schönheitsbehandlungen, Fitnessräumen, Entspannungstherapien auf diesen Trend eingestellt. Im Einklang mit dem modernen Körperbewusstsein zieht das auch immer mehr junge Leute an. Und unter Taucherfreunden haben sich die aufregenden Meeresgründe voller Unterwasserfauna und -flora auf der Südseite der Insel längst herumgesprochen. Weite Bereiche des Meeres um Ischia sind unter Naturschutz gestellt.
Überhaupt wird die Natur zunehmend als Kapital erkannt. Denn die warmen Dämpfe und Wasserläufe, der vulkanische Boden, all das begünstigt eine betörende und überaus artenreiche Vegetation, die Ischia den Namen Isola verde, „grüne Insel“, eingetragen hat. Die griechischen Siedler von der Insel Euböa beschenkten Ischia einst mit Weinbau und Oliven; die spanischen Herren führten Johannisbrotbaum und Feigenkaktus ein. Wichtig für die Ökologie der Insel ist aber vor allem der reiche Waldbestand: dichte Wälder aus Kastanien, Steineichen, Buchen, dazu weite Pinienhaine - ein Kontrastprogramm zu den quirligen Ortszentren von Ischia, Forio und Casamicciola, zu den heißen, schönen Stränden, zur geordneten Natur der Thermalgärten. Kurz, Ischia ist ein Kontinent für sich.

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