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Donnerstag, 10. Januar 2019

Von Woolacombe nach Christchurch

Ich habe gerade versucht, bei TripAdvisor Restauranttipps in Christchurch zu finden und wunderte mich, dass ein von mir in Erwägung gezogenes Restaurant auf Platz 8 von gut 800 war, bis mir auffiel, dass ich Vorschläge für Christchurch in Neuseeland bekommen habe. Das wäre etwas weit, denn wir sind in Christchurch, Dorset, gleich östlich von Bournemouth.

Jett haben wir einen Tisch im "Noisy Lobster" am Strand von Christchurch, Großbritannien (Platz 13 von (nur!) 131 und nur ein paar Hundert Meter vom Hotel entfernt. https://avon-beach.noisylobster.co.uk/noisy-lobster-avon-beach-food/

Aber der Reihe nah: Heute sind unsere 12 Nächte in der Wohnung/dem Hausteil in Woolacombe leider schon um und wir fahren ein Stück Richtung Dover durch Ostdevon und entlang der Küste von Dorset bis (s.o.) Christchurch bei Bournemouth, an der Grenze zur Grafschaft Hampshire. Es ist eine herrliche Fahrt, da die ganze Zeit die Sonne scheint.

Wir halten ein paar Meilen östlich von Lyme Regis, nur eine kleine Weile über die Grenze von Dorset in Burton Bradstock mit seinen vielen reetgedeckten Häusern. Eine kleine Stichstraße führt zu Hive Beach und einem National Trust Parkplatz am Küstenpfad. Der gesamte South West Coast Path, auf dem wir in Cornwall und Devon schon viele Kilometer gewandert sind, reicht von Minehead am Bristol Channel in Somerset einmal um den Westen von Großbritannien herum und -entgegen dem Uhrzeigersinn, entlang der Küste der  Grafschaften Somerset, Nord-Devon, Cornwall, Süd-Devon und Dorset. Der Pfad ist 1.014 km (630 Meilen) lang.

Hier ein paar Infos aus Wikipedia mit erstaunlichen Zahlen:
"Da er bei jeder Flussmündung steigt und fällt, gilt er als eine vergleichsweise anstrengende Langstreckenwanderung. Die zu erklimmende Gesamthöhe wurde mit 35.031 m (114.931 ft) berechnet, fast das Vierfache der Höhe des Mount Everest. 
Der letzte Abschnitt des Weges wurde 1978 als National Trail anerkannt. Viele der Landschaften, die der South West Coast Path durchquert, haben einen Sonderstatus, entweder als Nationalpark oder als Heritage Coast. Der Weg führt durch zwei Unesco Weltkulturerbe-Stätten: Die Küste von Dorset und East Devon, die als Jurassic Coast bekannt ist, bekam im Jahr 2001 den UNESCO-Welterbe-Status, und die Bergbaulandschaft von Cornwall und West Devon im Jahr 2007.
In den 1990er Jahren hat man berechnet, dass der Weg jährlich jeweils 15.000.000 £ für die Region eingebracht hat.aber neuere Untersuchungen haben im Jahr 2003 darauf hingewiesen, dass insgesamt rund 300.000.000 £ pro Jahr erzeugt werden, was mehr als 7.500 Arbeitsplätze unterstützt.Diese Arbeit dokumentiert auch, dass 27,6 % der Besucher wegen dieses Weges in die Region kamen und 136.000.000 £ pro Jahr dort ausgaben. Die örtliche Bevölkerung hat 23 Millionen Spaziergänge auf dem Weg gemacht und gab weitere 116.000.000 £ aus, und andere Besucher trugen den Rest bei. Eine weitere Studie im Jahr 2005 schätzte, dass diese Zahl inzwischen auf rund 300.000.000 £ angestiegen sei. 
Der Weg wurde für die Coast Guard angelegt, um im Kampf gegen Schmuggler zu Fuß von Leuchtturm zu Leuchtturm zu patrouillieren. Die Küstenwächer mussten in der Lage sein, einen Blick nach unten in jede Bucht zu werfen. Als Ergebnis schmiegt sich der Weg eng an die Küste an und bietet eine hervorragende Aussicht, aber nur selten einen direkten Weg zwischen zwei Punkten. Der South West Coast Path wird von der Küstenwache nicht mehr zur Schmugglerabwehr verwendet, sondern hat sich in ein Angebot für Freizeit-Wanderer verwandelt.
Der Pfad wird durch ein öffentliches Wegerecht gedeckt, aktuell durch den Countryside and Rights of Way Act, das historische Wanderwege für die Öffentlichkeit zugänglich hält, auch wenn sie über Privateigentum führen. Abschnitte des Weges werden durch den National Trust gepflegt, der Teile der Küstengrundstücke besitzt." ( Quellehttps://de.wikipedia.org/wiki/South_West_Coast_Path)
In diesem Urlaub waren wir im Exmoor an der einen Startseite und jetzt sind wir am anderen Ende angelangt. Allerdings mit dem Auto....!
Hive Beach liegt an der sog. Jurassic Coast, (Unesco-Weltnaturerbe, http://whc.unesco.org/en/list/1029) an der deutlich sichtbar wird, dass hier zur Davonzeit eine Wüste  war. In den Klippen, von denen immer wieder Steinschlag herunterkommt, finden sich unzählige  Fossilien, vor allem Ammoniten. 
In der West Bay, an der neben der Stichstraße zum Meerzugang "West Bay" der Hive Beach liegt, haben die Klippen einen eindeutigen Ockerton, anders als weiter im Osten der Jurassic Coast in Ostdorset, wo sie weiss wie in Dover sind. In jedem Fall erodiert die gesamte Steilküste hier stark,  Steinschläge und Erdabbrüche sind häufig. Man wird gewarnt, nicht zu nah am Rand der Küstenpfades oder -am Fuss der Klippen-  nicht zu nah zur Steilwand zu laufen , 175 Millionen Jahre zurück liegt die Entstehung des Gesteins. Der Kieselstrand in Hive Beach gehört bereits zur berühmten Kieselbank Chesil-Beach, der größten der Erde. Bank deshalb, weil sich weitgehend eine Lagune hinter der Kieselbank befindet und sie so vom Festland abtrennt. Die Bank ist 18 Meilen lang und aufgrund von Erdbewegungen vor 20.000 Jahren entstanden.  Wer seinen Vorgarten mit Kieseln bedecken möchte, hätte es hier einfach: 
26 km Läge  x 200 m Breite und bis 15 m Höhe. Das sind eine Menge Schubkarren!
Der britische Schriftsteller John Fowles hat das Gefühl, dort zu stehen, so beschrieben:“It is above all an elemental place, made of sea, shingle and sky, its dominant sound always that of waves on moving stone: from the great surf and pounding … of sou’westers, to the delicate laps and back-gurgling of the rare dead calm….”
Der kleinkieselige (viele Kiesel nur 1-2 cm) Strand fällt, wie viele Pebble Beaches, in einer Art Stufe an der Flutkante relativ steil einen Meter ab. Die Sonne strahlt auf die ockerfarbigen Flecken, die jetzt nicht irgendwie schmutzig hellbraun aussehen, sondern in fast orangefarbenem Ton leuchten. 
Zwischen den kleinen ockerfarbenen Kieseln liegen immer wieder einmal größere in Schwarzblau oder auch in Grau. Bei manchen wünscht man sich, man hätte einen Hammer dabei und könnte sie durchschlagen, weil sie irgendwie verdächtig nach einem fossilen Innenleben aussehen. 
Stattdessen gehen wir in die berühmte Fischbar am Strand, eine Hütte mit Anbauten aus Planen, inkl. Kronleuchtern und Heizstrahlern. Das Essen hier ist legendär. Armin nimmt eine Fischsuppe, ich ein Stück Kuchen...! Inzwischen ist der Laden so bekannt, dass es einen kleinen Merchandising Shop gibt und in den Nachbarbuchten zwei Schwestercafés. Macht nichts, war trotzdem prima und außerdem direkt am Strand gelegen! Der Parkplatz ist für NT Mitglieder kostenfrei.
In Christchurch gibt es einen Quay und einen Beach, aber als wir eingecheckt haben, ist es schon dunkel. Das Christchurch Harbour Hotel ist sehr schön und gepflegt und gut gelegen. Ich hatte es vor allem ausgesucht, weil die Lage zum New Forest ungefähr stimmt, der Preis auch und die Meilenpunkte erst recht!
Das Hotel hat auch ein gutes Restaurant, das hat aber erst Morgen auf. Ich suche ein anderes und werde unmittelbar  am Strand Avon Beach , einen knappen Kilometer vom Hotel entfernt und östlich des Quay Gebietes, fündig. Wir essen im "The Noisy Lobster" (http://www.avon-beach.co.uk), das nächste Fischrestaurant des Tages.
Ich beschließe neben der Tagessuppe eines der  beiden veganen Gerichte zu nehmen und bin hochzufrieden: Teilpäckchen gefüllt mit einer Mischung aus Süßkartoffeln, Linsen und Spinat, dazu marinierte und gedünstete Birnenscheiben, Rucola und Cashewpüree. Super. Außerdem entdecke ich auf der Karte als Apéritiv etwas Besonderes, dass mir vor ein paar Tagen in der Times aufgefallen war: Einen alkoholfreien G&T! Tonic Wasser von Fever Tree und dazu statt "richtigem" Gin ein Kräuterdestillat mit Wacholder. Die Fa. lautet Seedlip und in der Times war als Bezugsquelle Selfridges angegeben, was nun nicht gerade um die Ecke herum liegt, wenn man nicht gerade in London ode Manchester wohnt. Es schmeckt gut jedenfalls"
(mit Link zum Onlineshop)
Das war also ein vielseitiger Urlaubstag!

Nach einen Kaffee -  bevor es weitergeht

Fahrt durch das Exmoor

Steilküste an Hive Beach, West Bay

Hive Beach, West Bay


Chesil Beach mit Flutkante

Spuren im Kies

Sonnentag

Mosaik im Kies

Turmbau

Das Fischrestaurant

Blick auf die lange Kieselbank Chesil Beach

Der Noisy Lobster (Schere zugebunden)


Dienstag, 1. Januar 2019

Flucht aus dem Exmoor und eine kleine Wanderung in Mortehoe

Der Tag beginnt mit einem "Full English" , nach zwei Tagen normalem Frühstück ist Neujahr der richtige Tag, um in die Vollen zu gehen. Außerdem ist es gesund: Baked Beans (no added sugar) und eine große Schale Champignons sind schon 2 aus 5 gesunden Sachen. Im übrigen habe ich gerade einen BBC-Food Report gesehen, nach dem Schweinefett mehr günstige Ernährungseigenschaften hat als Grünkohl. Also ist der Bacon ein Muss, gleich gibt es zum Abendessen als Ausgleich schwarzen Grünkohl ( black kale).
Siehe Nrn.: 31 und 8 : "A good source of B vitamins and minerals. Pork fat is more unsaturated and healthier than lamb or beef fat." Na also!
http://www.bbc.com/future/story/20180126-the-100-most-nutritious-foods

Die Sonne kommt heraus und es ist warm für Dezember und windstill, alles was ein Neujahrsmorgen können soll. Gestern Abend haben wir vor Mitternacht noch die zweite Folge von Dynasty über den Lebenszirkel des Kaiserpinguins geguckt ( selbst das BBC Team, das hierfür einen Winter in der Arktis verbrachte, war zu Tränen gerührt) und nach Mitternacht das Feuerwerk des Woolacombe Bay Hotels. Wir hatten in der Tat  - wie vermutet- einen Panoramablick, mussten aber warten, bis die Gäste drinnen mit Sekt angestoßen haben, Auld Lang Syne gesungen und schlussendlich Mäntel über ihre vermutlich kurzärmelige und strumpflose Sylvester-Partykleidung gezogen haben UND dann mit Dudelsackmusik zum Gucken nach Draussen geleitet wurden. Unterdessen gab es hier und da ein paar kleine Raketen und ein paar beschwipste junge Leute unten auf der Esplanade, aber insgesamt ist es sehr ruhig und ich schöre, wir waren die einzigen Leute in ganz Woolacombe, die auf der Terrasse standen. Dabei war es sensationell, dass Rauschen der Wellen, die klingen wie LKWs auf einer 300 M entfernten  Autobahn, zu hören.

Beim Pinguingucken betrinkt man sich nicht und so gibt es keinen Grund für einen Katerspaziergang (blowing the cobwebs away nennt das der Brite). Dennoch wollen wir raus und fahren in Richtung Exmoor. Bevor wir zum NT Parkplatz am Haddon Mouth kommen, halten wir an einer exponierten Stelle oben auf den Klippen mit Blick auf The Hangman, die höchste Klippe in England. Das Licht ist überwältigend, da die Sonne gegen einen wolkigen Himmel scheint, der gelbe Stechginster leuchtet auf und der Hintergrund erscheint dunkler als er ist. Über allem schweben wieder die hier überall ansässigen Paraglider. (Kann der Schirm nicht kippen, die sind so hoch und so weit weg von ihrem Absprunghügel?). Armin sagt, sie sähen aus wie Ikarus!

Wir fahren weiter über die kleinen Straßen, und drehen, als diese immer kleiner werden und mäandrieren durch das Netz der Wege zwischen hohen Hecken, Heidekraut und Weiden. Vor dem Parkplatz von Haddon Mouth (voll, kein Platz frei), liegt in der Mitte von Nirgendwo das überraschend riesige Gasthaus Hunter´s Inn (kein Platz frei) und wir kehren um, viel zu überlaufen heute. Ich habe die schlechte Idee, es mit Lynmouth zu versuchen , bin mir sicher, dass wir da ein Café finden. Nach gefühlten 30 Kurven sind wir dort, es gibt Cafés, ja, aber es ist vor allem erst einmal einen Busparkplatz mit etwa 8 Bussen zu sehen , gefolgt von einer verstopften Zufahrt zum Autoparkplatz entlang (vor 100 Jahren einmal idyllischer) Cottages an einem Minihafen an der Flussmündung. Fudge-Läden , Souvenirs, Postkarten, Tea-Rooms, ein Alptraum der Königswinter-Art. Wir mögen ja Filme über Pinguine und Schimpansen gucken, aber für Lynmouth sind wir entscheidend zu jung. Nichts wie weg. Ich mache noch nicht einmal ein Foto. Es ist ein bisschen wie Clovelly, nur eben.

Frustriert geben wir auf, heute ist kein guter Tag für einen Kaffee in einem (angeblich) idyllischen Exmoor-Ort. Zuhause  in der Ferienwohnung gibt es dagegen ein Gratis-Panorama, einen Parkplatz 5 Meter von der Cafétière und Kuchen, Porridge, Früchte, was man so will.

Trotzdem müssen wir uns dann doch noch bewegen und so fahren wir gegen 3 Uhr zum 2 Km entfernten Mortehoe (aber steile Straße), parken dort (jetzt ist zumindest hier etwas frei) und wandern einen guten Kilometer oneway , aber auf und ab bis zum Morte Point, dem Ende der Landzunge. kein Königswinter, kaum Wanderer, ein paar Familien und Paare nur,  Heidekraut, Meeresrauschen und jede Menge Landschaft.

Im Dorf gibt es einen Pub, der nicht ohne Grund "Ship Aground" heisst, eine Bucht, die Grunta Beach heisst ( wegen des hier gestrandeten Schiffs voller Schweine) und den bestgelegenen Friedhof, den ich je gesehen habe. Wenigstens die Angehörigen, die die Blumen giessen kommen, haben etwas davon.

Es ist mild und ich schwitze ganz ordentlich durch die Höhenunterschiede. Armin meint, man könne hier prima einen Golfplatz anlegen, aber ich hoffe, der National Trust hat was dagegen. Dem gehört das Land nämlich. Armin ist einverstanden.

Happy New Year!

Full English am Neujahrsmorgen

Sonne!

Blick nach draussen

Stop im Exmoor

Blühender Stechginster (Gorse)

Blick zum Hangman

Straßen durch das Exmoor

Strahlkraft des Stechginsters

Kirche und Pub in Mortehoe

Schafe

...in Bewegung

Blick nach Woolacombe

Wanderung zum Morte Point

alte Trockenmauer

Blick zum Bull Point Lighthouse

Blick nach Mortehoe



Donnerstag, 11. Mai 2017

Ein Ausflug nach St.Ives

Wetterbericht unklar, mindestens bedeckt, ab nachmittags Regen. ein Blick aus dem Fenster sagt: Tiefhängende Wolken, Pier nass, es regnet aber nicht (mehr?). Wir Knicken den Plan mit der Fähre nach St.Mawes und beschließen statt dessen lieber nach St.Ives zu fahren. Armin schlägt am Morgen noch ein paar Bälle und ich kritzelzeichne etwas und gegen halb eins machen wir uns auf den Weg. Mit viel Glück und 10 Minuten Warten ergattern wir einen Parkplatz am Porthmeor Beach. Sonst wäre es schwierig geworden mit dem Parken, die großen Plätze liefen oben auf dem (gefühlten) Berg. Gleichzeitig bricht die Wolkendecke auf und dem Wetterbericht zum Trotz wird es sonnig und relativ warm. Der Strand liegt weiß vor uns und das Wasser hat Karibik-türkise Farbe! Wir bummeln entlang des Hafens und durch den Ort, der immer voller wird. Rundum dass Hafenbecken muten Läden, Gastronomie und Publikum an, als sei man in Königswinter, sozusagen jedenfalls. Auf dem engen Bürgersteig , der nur eine Person breit ist, kommt uns als Prozession ohne Lücke ein deutsches  Reisebuspassagierkontingent entgegen. Jemineh, müssen die alle hintereinander gehen? Wir zeigen Bernd und Gertrud den Weg zum Barbara Hepworth Studio, wo wir im Winter bereits waren und sind dann endlich aus dem Rummel raus. Im Café der Tate trinken wir Cappuccinono und essen Kuchen als verspäteten Mittagessenersatz. Danach lege ich mich am Strand auf den Sand...🌞😀! Gegen viertel vor 5 fahren wir an Zennor vorbei zum Pendeen Lighthouse, von dem aus man einen tollen Blick auf die Zinnminen von Botallack hat. Ich sage nur : Poldark! ( wurde dort gedreht). 
Um sechs haben wir einen Tisch im Gurnard' s Head bestellt, einem Gasthaus mit Foodie- Gastro- Pub in the middle of nowhere. Wir haben nachgeguckt: Ein Gurnard ist ein Knurrhahn. Gurnard' Head heißt die Vorgelagerte Landzunge und nach der heißt der Pub.
Der Gurnard, der zur Familie der Barschartigen gehört, früher aber nicht geschätzt und daher ins Meer zurückgeworfen wurde erlebt gerade sein Comeback: 

Pub und die 6 Gästezimmer sind sehr gemütlich, man sieht das Gasthaus schon vom Weiten  aufgrund seines auffälligen Anstrichs in Indischgelb. Das Essen war wieder super, nur Knurrhahn gab es nicht. Dafür Rochen und Makrele! 
Und zum Nachtisch hatte ich Kokosnuss Panacotta mit Steckginster, Apfel und Streuseln.......

Porthmeor Beach, St. Ives

St. Ives, Blick zu Godrevy Point

St. Ives, Blick zu Godrevy Point

St. Ives Harbour

Surfladen in St. Ives

St. Ives 

St. Ives am Smeaton´s Pier

Wechselnde Wasserfarben

Pendeen Lighthouse

Blick von Pendeln Lighthouse zur Levant Mine

Pendeen Lighthouse

South West Coast Path nahe der Levant Mine

Wildblumen am South West Coast Path

Sea Thrift, Grasnelken am South West Coast Path
 

The Gurnard´s Head Pub

The Gurnard´s Head Pub

The Gurnard´s Head Pub

The Gurnard´s Head Pub
Von meinem iPad gesendet

Sonntag, 1. Januar 2017

Das Sylvesteressen und die Neujahrswanderung auf dem Küstenpfad

Gestern sind wir zum Sylvesteressen in das Restaurant Kota (http://kotarestaurant.co.uk) gegangen. Das Restaurant bietet britisch-asiatische Fusion-Küche, der Chef ist halb Maori und halb malaysischer Chinese, Kota ist ein Maoriwort und heisst auf deutsch "Meeresfrüchte".

Das Kota New Year’s Eve Menu 2016 war so angelegt: (Weine Vorschläge bzw. mitbuchbar als Wine Flight)

Kota’s special Trevethan Gin & Tonic
Canapés/Amuse Bouche

Roast butternut squash soup
 Pancetta, quail egg, truffle, parmesan
2015 Viognier, Baron de Baussac, Languedoc, France

Falmouth Bay scallops & Porthleven crab
Mango, curry spice, avocado, ginger yuzu dressing
2015 Albarino, Veiga da Princessa, Rias-Baixas, Spain

Beef & Onions
Beef fillet, miso braised oxtail ragout, dauphinoise, onions, horseradish
2013 Zinfandel, Purple Paradise, Pasa Robles, California, USA

Cropwell Bishop Ice cream
Red wine poached pear, candied walnuts, digestive crumbs
Penfolds Father Grand Tawny Port

Rhubarb jelly, parfait & poached, Granny Smith apple sorbet,
lemon ginger curd, cinnamon beignet
2013 Sauternes Clos L’Abeilly

Coffee and petit fours
Dark chocolate truffle, Milk chocolate fudge,
Blood orange pate de fruit, white chocolate & mint macaroon

Es waren ca. 50 Gäste insgesamt im Lokal, überwiegend festlich angezogen, ein Achtertisch mit jüngeren Leuten in Black Tie und Cocktailkleidern. Mein persönlicher Favorit war ein Mann am Nachbartisch. Dazu muss man wissen, dass es einen Kota Ableger gibt, Kota Kai, und da fand gestern unter dem Motto "Titanic" eine Silvesterparty statt, zu der auch alle Kota-Restaurantgäste wechseln durften. Also, zurück zum Nachbartisch: zwei Paare zwischen etwa 60 und 75, die Männer ebenfalls im Smoking (black tie). Einer der Männer, mein Favorit, war ca. 70 Jahre und hatte ein rundes Gesicht mit Bart, was ihn ein bisschen Weihnachtsmann ähnlich machte. Er kam in das Restaurant mit einer orangen Schwimmweste über dem Smoking, auf der standen mit schwarzem Edding gemalt die Worte MS Titanic. Gefiel mir gut! Auch ein einfacher Verkleidungstip für Karneval...!

Nach einer Weile musste ich zur Toilette und es gibt nur eine Herren- und eine Damentoilette, die beide besetzt waren. Einer der jüngeren Smokingträger und ich standen deshalb im kleinen Vorraum gemeinsam an. Ich machte eine Bemerkung, er machte eine und dann fragte er "Enjoying your dinner, are you?", ich bestätigte das und wies darauf hin, dass wir ja gerade erst nach dem ersten Gang seien, aber wir schon hier gegessen hätten und das super gewesen sei. Der Mann hatte  Haare wie Hugh Grant in Notting Hill und sprach auch mit dessen typischem Stocken. Er erwiderte mir in genau diesem Grant-Tonfall: "Never disappoints, Kota". Herrlich!

Tatsächlich haben uns auch die anderen 5 Gänge nicht enttäuscht und wir finden, dass das eine gute Wahl für Sylvester war! Nach 4 Stunden auf nicht allzu bequemen Holzstühlen und in einem wenig schallgedämmtem Raum, waren wir uns einig, dass wir um Mitternacht zuhause sein wollten und nicht schnell noch in die Bar von Kota Kai wechseln. Ich baute auf unserer Terrasse meine Kamera mit Stativ auf und stellte fest, dass die Weihnachtsbeleuchtung auf der Stirnseite des Hafens ausgegangen war und dachte, dass ist bestimmt, damit man besser Feuerwerk sieht. Immerhin hat sich in den letzten Jahren auch in England das Feuerwerken durchgesetzt- ish. 
Um es kurz zu machen, nach 10 Minuten im kalten Wind und vier Raketen im Anstand von 2 Minuten in vier verschiedenen Ecken von Porthleven sind wie wieder reingegangen und haben das Feuerwerk am London Eye auf BBC geguckt, wenn nicht gerade Robbie Williams seine haarige Brust in den Vordergrund gebracht hat, aber singen kann der Mann!

Heute morgen regnete es zunächst, Armin hatte beim Scrabble gewonnen, sich also das Ausflugsziel wünschen dürfen und er wollte irgendwo in der Nähe spazieren, also schlage ich Rinsey Head vor, zwischen Porthleven und Praa Sands, einem Stück Küstenpfad mit vielen Minenruinen. Eine kleine Straße auf der anderen Seite des Hafens führt hoch auf die Klippen und parallel zum Meer in die richtige Richtung. Wir biegen in die Stichstraße Rinsey Lane ab und Armin will nach ein paar Hundert Metern aufgeben, da die Straße sehr schmal und der Jaguar sehr breit ist, ich bekomme ihn aber zum Weiterfahren überredet, da glücklicherweise gerade der Wegweiser zum  National Trust Parkplatz auftaucht.

Wir gehen den 1 Kilometer Küstenpfad (einfache Strecke) von Rinsey Head bis Trewavas Head und etwas oberhalb zurück und brauchen dafür tatsächlich zwei Stunden! Zuerst fällt der Blick auf das kleine Herrenhaus, das direkt hochloben auf der Klippe steht und schon häufig als Filmkulisse gedient hat. Dann geht der Küstenpfad vorbei an dem Maschinenhaus der Zinn- und Kupfermine Wheal Prosper. Die Küste besteht hier wieder überwiegend aus Granit und Granit bedeutet Bodenschätze und Minen. An Trewavas Head finden sich eitere Zinn- und Kupferminen. Granit und Schiefer wechseln sich hier ab. (Siehe zu den cornischen Minen auch meinen Blog vom Mai 2015: Leland Mine).

Vor den Minen findet man skurril geformte Felsen, einer, der an ein Erdmännchen erinnert, heisst The Bishop. In zwei andere horizontale Felsen haben Menschen mit Steinen Zähne und ein Auge hineingebastelt. Ich taufe das Kunstwerk Crocodile Rock.

Das Haus auf Rinsey Head kann man als Ferienhaus mieten: https://www.homeaway.co.uk/p827287 (auch andere Anbieter).
Ich habe zu Armin gesagt, dass dies eine perfekte Kulisse für Rosamunde Pilcher Filme sei und siehe da, was ich in einem Artikel des "Cornishman" lesen konnte:

A recent feature in The Cornishman about a German film company using the spectacular clifftop house Rinsey Head as a setting for its adaptation of a Rosamunde Pilcher story has brought the memories flooding back for 94-year-old Jean Mitchell.

The daughter of GA Gibb, the London stockbroker who built the house in the late 1920s, Mrs Mitchell lays claim to being the “only person above ground who witnessed the construction of the building”.Having bought the land, just east of Praa Sands, from a local farmer called Mr Bucket, her father’s desire to build a holiday home in the Arts and Crafts style close to the cliff edge was greeted with scepticism by many, not least by the architect, Mr Drewitt Jnr, of Clarence Place, Penzance, while a man in a Porthleven pub bet Mr Gibb 10 shillings that the house would not survive its first winter.However Mrs Mitchell said that her father came from a long line of Scottish civil engineers with great experience of building canals, lighthouses and harbours around the coastline north of the border – one relative had been an engineer working on the Cape Wrath lighthouse and another helped to build the naval dockyard at Rosyth.
“I think all this family background and experience of building in exposed coastal positions were a powerful influence in my father’s determination to build where he did,” she said.

In the end, the house took four years to complete with the foundations having to be blasted into the rock, stone having to be transported from a nearby quarry by horse and cart and the constant threat of materials being blown away in the strong winds swirling around the site.
At one point, it was discovered that the emerging building was out of kilter by 90 degrees but the problem was rectified and the house finally completed in the early 1930s and retained by the family until it was sold in 1966 due to the advancing years of Mrs Mitchell’s parents.
“The loss of Rinsey Head was a sad wrench for all the family,” she said.

“The cliffs had been our playground – I felt I knew every crack in the rocks of Rinsey and Trewarvas."...

Read more at http://www.legacycornishman.co.uk/94-year-old-remembers-construction-spectacular/story-24535267-detail/story.html#2SFtWujfAtKgwl2d.99

Eine sehr schöne Wanderung an diesem leicht regnerischen Neujahrstag, die auch Lust darauf macht, endlich die zweite Staffel von Poldark (https://www.youtube.com/watch?v=7A0U6kQNCN0) weiter zu sehen!
Aus der ersten ein Highlight: https://www.youtube.com/watch?v=ZUT0qBwCXuo

Der Protagonist der Serie ist der Frauenschwarm in England: Aidan Turner und seine Frau Demelza wird von Eleanor Tomlinson gespielt. Großes historischen und auch Taschentuchdrama. 

Wheal Prosper, Rinsey Head

Blühender Stechginster

Rinsey Beach (bei Ebbe)

Rechts oben Rinsey Head House mit seiner grandiosen Lage

Ruine Wheal Prosper Engine House

Neujahrsspaziergang

Ponies halten das Gras kurz

Blick noch einmal auf Rinsey Head House
Rinsey Pool-natürliches Schwimmbecken

Küstenpfad nach Trewavas Head

Der Elektrozaun um die Pferde, gesichert für Menschen

Der Bischof (mein Erdmännchen)

Schornstein Trewavas Mine

Einfuhrschacht Trewavas Mine

Der Bischof von der anderen Seite



Wheal Prosper

Minengebäude Trewavas Mine

Crocodile Rock



Praa Sands

Cottage bei Rinsey Head

Kleine Zufahrtsstraße

Wheal Prosper

Morgenspaziergänger im Regen in Porthleven