Donnerstag, 14. September 2023

Hafen, Meer, Tee und ein Wasserfall

 Porto Formoso  - Großartiger ( famoser) Hafen ist gar nicht weit von Ribeira Grande entfernt und wir wollen mal gucken, ob der Ort seinen Namen zu Recht trägt! 

Die Lage der Stadt am Hang und mit einem hufeisenförmigen Hafen ist sehr schön. Schwierig ist es allerdings, wenn man Gehbehinderungen hat oder einen Kinderwagen schieben muss…! In der geschäftigen Ortsdurchfahrt ist viel los, ein Reiter hat sein Pferd mit Milchkannen beladen, kleine Lastwagen und die Müllabfuhr versuchen voran zu kommen. Es gibt im gut 1000 Einwohnerort zwar Läden, aber manchmal sind die kaum zu erkennen, weil sie, was auf englisch „hole in the wall“ heißt, keine Schaufenster haben. Es ist dann nur ein Haus mit offener Tür und kleinem Schild. Metzgereien sieht man öfters mal, Bäckereien, geschweige den Konditoreien,  sind nicht existent. Zumindest nicht für unsere Augen. Ich habe gelesen, dass in Ribeira Grande eine Konditorei ist, die seit langem ein bestimmtes Gebäck herstellt. Nur ein Gebäck. Punkt. Einen Espresso könnte man im „Café” immer bekommen, dabei handelt es sich aber in aller Regel um eine dunkle Bar voller alter Männer. Wir haben später im Ort Maia ebenfalls keine Bäckerei gefunden, aber eine Art Café mit italienischer Kaffeemaschine und noch etwa 15 Stücken Kuchen ( Stücke, nicht Sorten. Zum Ausgleich hätte man im Café 30 verschiedene Sorten Lottoscheine abgegeben können. 

Zurück zum Hafen. Für die Einwohnerzahl gibt es sehr viele Boote und nette knallbunte Fischerschuppen als Zugabe für Gern-Fotografierer. Dort wo ein Bach in das Hafenbecken mündet. gründelt ein schwarzer Schwan. 

Zwei Fischer versuchen ein Boot mittels Hänger und Stahlseil an Land zu bekommen. Zwei Fischer räumen das Zerlegehäuschen auf, einer räumt eine Kiste mit Resteis weg. An anderer Stelle angelt jemand. Ein Fischer flickt ein Netz und ein anderer bosselt auf seinem Boot herum.

Auf den Azoren erfolgen 60 % des Fischfangs in Kleinbooten unter 9 Metern. Fischfang im industriellen Stil gibt es gar nicht. Der gesamtwirtschaftliche Anteil der Fischerei beträgt nur 3,8 %. Der Walfang wurde in den 1990er Jahren eingestellt. Heute geht man gerne auf Thunfisch, der traditionell mit langen Stangen , an denen ein großer Haken ( ohne Widerhaken) befestigt ist, mit dem der Thunfisch ans Boot gezogen wird. Ebenfalls verbreitet ist das Leinenfischen. 

Fazit: Der schönste Hafen, der uns bislang hier begegnet ist. Porto Formoso eben. Ebenfalls zu Porto Formoso gehört die gleichnamige Teefabrik, die eigentlich schon geschlossen war, aber um 2000 mit Hilfe der EU eingeschränkt weitermachen konnte. Wir besuchen sie und nicht die viel bedeutendere und auch in der Nähe gelegene Plantaçao Chà Gorriana, da es dort immer voll, sehr voll, ist. Der Teeanbau hat eine lange Tradition auf den Azoren   heute wird nur noch für den Inselbedarf produziert:

“Vor ziemlich genau einhundert Jahren, in den 1920ern, gab es auf São Miguel 62 Teeplantagen und insgesamt zehn große Teefabriken, die die Ernte verarbeiteten und die Delikatesse ins Ausland verkauften. Doch bereits weniger Jahrzehnte später änderte sich die Nachfrage drastisch. Die Folgen des zweiten Weltkriegs waren deutlich zu spüren und die Globalisierung der Wirtschaft auf dem Vormarsch, weshalb die preisgünstigere Konkurrenz aus anderen Ländern die Azorentee vom Markt vertrieben. Heute findet man nur noch die Plantage und Fabrik von Chá Gorreana am Rande der Hauptstraße im Nordosten der Insel ( 32 ha, 34 t Ertrag). Unweit entfernt steht außerdem noch die Fabrik Porto Formoso, die allerdings immer wieder für längere Zeit geschlossen wird und leider auch nicht die gleichen beeindruckenden Teeplantagen auf angrenzenden Hügeln aufweisen kann, aber dennoch einen Besuch wert ist, vor allem wenn man sich gerne abseits der gängigen Touristenwege aufhalten möchte.” ( So wie wir…) https://azoren.eu/themen/die-letzten-teeplantagen-europas-auf-sao-miguel/amp/

Weiter geht es zum touristischen Hotspot Ribeira dos Caldeirões beim Ort Achadinha. Im Mittelpunkt steht ein sehr schöner Wasserfall, um den herum eine parkähnliche Anlage mit Wanderwegen entstanden ist. Ein junger Mann lässt dich von seiner Freundin davor nackt fotografieren?!? Tarzan…

Dann geht es weiter nach Maia ( siehe oben Café mit Wettannahmestelle) wo dich neben einem Miradouro  die örtliche Badestelle befindet. Sie ist sehr gepflegt, mit  Umkleideräumen oben auf der Klippe, einer langen, bunt gestrichenen Treppe hinunter zum Meeresniveau, und strategisch a den Klippen und an einer kleinen  Lavasteinhalbinsel angebrachten Schwimmbadleitern zum Einstieg ins Wasser. Sehr bequem zum Sonnenbaden sehen die Felsen nicht aus. Aber diese Naturschwimmbecken werden auf den Azoren viel genutzt. Zwischen der “ Halbinsel” und den Uferfelsen kann man geschützt vor dem wilden Atlantik schwimmen gehen. 

Milchkannentransport per Pferd 

Straße in Porto Formoso 

Porto Formoso 

Fischerhütten Porto Formoso 

Porto Formoso

Fischverarbeitung Porto Formoso

Fischerhütten Detail

Stangen zum Fischen 

Blau: Boot und Hortensien 

Boot mit selbst gemachten Rudern

Zubehör, Porto Formoso

Porto Formoso

Porto Formoso

Typisch São Miguel: Herzen vom Belgier Yves

Azulejos 

Wasserstelle

Detail Azulejos Wasserstelle 

Teeblüte mit Biene 

Tee Porto Formoso

Tee und Papyros

Tee und Armin 

Tee und Hortensien 

Tee Teppich 

Tee Kanne 

Ribeira de Caldeirões

Am Wasserfall 

Wasserfall 

Levada - Wasserkanal 

Hortensien an einer Bogenbrücke 

Hortensienstrauch  

Maia

Schwimmbad in Maia

Strand am Hotel bei drohenden Gewitter 


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