Ein ganzer Tag und viele Kilometer Bergen erwarten uns heute. Unser Zimmer im Hotel Admiral ( Standard oder Classic double) ist zwar viel billiger als die gleiche Kategorie des gleichen Zimmers hätten wir es über Hurtigruten gebucht . Aber es ist so oder so nicht die Variante, die den prima Blick auf das Wasser hat. Vielmehr ist das Zimmer verbaut, das Bad fast genauso groß (immerhin) und der Blick geht auf die Wände des Innenhofes. Ist aber nur eine Nacht und das Frühstück ist gut. Wir lassen das Gepäck im Hotel und machen uns auf, Bergen zu erkunden.
Bergen hat knapp 290 t Einwohner und ist die zweitgrößte Stadt Norwegens. Sie liegt auf dem 60. Breitengrad. Zunächst gehen wir in das Hanseviertel Brygge, Unesco Weltkulturerbe und bis zum Ende des zweiten Weltkrieges Tyskbryggen genannt, deutsche Brücken (wie Anlegestellen). Wir nähern uns in konzentrischen Kreisen und sehen dabei auch alle Straßen rundum mit ihrer Mischung von einigen langweiligen Mid Century Häusern und vielen überwiegend schönen Holz- oder Jugendstilhäusern.
Hinter dem Bryggengebiet gehen wir noch weiter den Kai entlang, wo nebeneinander die deutsche Fregatte Mecklenburg-Vorpommern und die dänische Fregatte Eisbär liegen. Armin fragt die deutschen Marinejungs, wie lange sie hier sein werden, nicht lange, nur bis Montag antworten sie. Ich muss später mal nachsehen, wohin sie weiter fahren werden. Jedenfalls sieht so eine Fregatte ziemlich groß aus, viel größer als von Wangerooge aus gesehen nach dem Auslaufen aus Wilhelmshafen. Auf der anderen Hafenseite liegt übrigens ein deutsches U-Boot.
Entsprechend dem Ingvill Plan machen wir uns danach auf, das Viertel rund um den kleinen See Lillelungegårdsvannet zu erkunden. Auf dem Weg dahin kommen wir in das Ausgeh- und insgesamt etwas rauhere Viertel hinter der Kreuzkirche mit vielen Graffitis und Murals um dann am Literaturhaus und -café in die mehr gentrifizierte Gegend zu kommen. Das Café ist großartig für eine Pause, nachdem wir schon ziemlich viel herumgelaufen sind. in ein paar Tagen fängt das Literaturfest an mit vielen Veranstaltungen genau hier. Deutsche Literatur wird schwerpunktmäßig auch vorgestellt. Im Veranstaltungsraum darüber ist offensichtlich gerade etwas für Kinder los. Eltern kommen und gehen und die Altersspanne ist 1-4.
Schicke Wollmäntel mit Bindegürtel sind das must have bei den Müttern, bei den Vätern irgendwie nur Wollbeanie-Mützen.
Wir gehen weiter durch kleine Gassen mit Holzhäusern und gelangen zum See an dessen gegenüberliegendem Ufer die 4 Kunstmuseen liefen, Kode 1,2,3,4. Wir gehen in die Rasmus Meyer Sammlung in Nr. 3, in der norwegische Kunst und Möbel vom Barock bis etwa 1940 gezeigt werden. Erstaunlich sind die vielen Verbindungen zur deutschen Kunstszene mit zwei Künstlern, die Professuren in Dresden und Düsseldorf hatten.
Es fängt ein bisschen an zu schneien. Wir gehen im Kreis zurück zum Torget und machen eine verspätete Mittagspause mit Zimtwecken und Kaffee. Gegen kurz nach vier sind wir zurück im Hotel. Bevor wir an der Rezeption nach den Koffern fragen können, hält draußen ein dicker Bus und eine ganze Reisegruppe checkt ein. Wir spielen Spellbee und warten. Währenddessen gucken wir nach dem besten Weg zu Fuß zum Hurtigruten Terminal. Hurtigruten hatte für den Transfer knapp 40 oder 50 Euro eingepreist, das hatten wir gleich streichen lassen. Es sind nur 1,2 km; der Haken ist allerdings, dass zwischen Hotel und Terminal ein Hügel liegt. Gleich in der Nähe des Hotels geht ein begrünter Zickzackweg hoch, den wir frei nach der Straße in San Francisco Lombard Street nennen. Armin zieht die zwei Koffer und ich trage die beiden Rucksäcke. Einmal oben geht es steil eine kleine Straße herunter und dann sind wir schon fast am Terminal!
Check in war ganz schnell, in einer Lounge muss man auf eine halbstündig wiederholte Sicherheitsunterweisung warten, aber es ist angenehm ruhig und Snacks und Drinks sind frei Haus. Dann dürfen wir aufs Schiff. Die Kabinen sind erst in einer Dreiviertelstunde bezugsbereit, wir lesen in der Nähe des Restaurants bus 18.09, gehen aber NICHT in die Kabine. In der Lounge der Abfertigung hatte mir ein Kellner verraten, dass wir direkt um 18.00 essen gehen sollten, denn danach werde es voll. Einer Durchsage nach ist um 18,00 Uhr zudem ein Willkommensvortrag mit Kapitän ( und upsales Versuchen) in deutscher Sprache. Die meisten Deutschen wären also schon mal nicht im Restaurant. Am Anreisetag gibt es ein Buffet, sonst abends ein serviertes Menu. Das Buffet ist richtig gut.
Dann ab in die Kabine und auspacken , ship shape , Bristol Fashion. Auf kleinem Raum muss alles sinnvoll weggeräumt sein. Mit der Ordnung hätten sie uns auch auf der Fregatte mitgenommen.
Um 20.30 Uhr legt das Schiff still und leise ab ( ohne Kreuzfahrthymne) und Bergen verschwindet und zeigt dabei noch einmal seinen Lichterglanz.
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Kabine Blick zum Bullauge |
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Festung und Fregatte |
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Arktische Königskrabben |
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Wandbild in Bergen |
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Hurtigruten Ausfahrt aus dem Hafenbecken |
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Haus in Bryggen |
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Literaturhaus und -café |
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Denkmal im Einkaufsviertel |
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Hauseingang mit Wappentier |
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Wandbild Bergen Affe |
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Bunte Holzhäuser |
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Im Museum |
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Hanse Häuser in Bryggen |
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Hanse Häuser in Bryggen |
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Blumengeschäft |
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Blick auf das Hanseviertel Bryggen |
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Unsere „Lombardstraße“ erstes Drittel |
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Mural in Bergen |
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Kunsthandel in Bryggen |
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Die Mecklenburg |
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Fischmarkt mit Stockfisch |
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Brückendurchfahrt |
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U-Boot Suchbild |
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Armin im Windschatten |
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Ladeneingang in Bryggen |
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Kabine 2, Blick zur Tür |
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