Samstag, 5. Januar 2019

Im Valley of Rocks und an einem Kieselstrand

Heute mache ich es einmal kurz, denn es ist schon spät geworden. Da der Housekeeper heute sauber machen will und Wäsche wechseln, verlassen wir schon um kurz vor 11 das Haus und fahren noch einmal in Richtung Exmoor. Heute ist es bei weitem nicht mehr so voll wie am Neujahrstag und deshalb trauen wir uns nach Lynton, der oberhalb des "Königswinter"-Ortes Lynmouth liegt und mit letzterem durch die Lenton Cliff Railway verbunden ist. Die Bahnlinie öffnete bereits 1890 und ist die steilste Wasser angetriebene Berg-Eisenbahn (Funicular)  der Welt. Ich weiß natürlich nicht, ob es nicht zufällig auch die Einzige ist. (Näheres unter www.cliffrailwaylynton.co.uk) Aber Neujahr war sie jedenfalls unter Dampf! Jetzt ist sie, wie ganz viel geschlossen. Seit dem 2.1. bis Anfang Februar haben viele Attraktionen, Cafés, Restaurants  und Hotels zu , renovieren oder machen Betriebsferien. Lynton ist ein netter Ort mit vielen viktorianischen Bauten.

Wir verlassen aber Lynton erstmal in Richtung Westen und fahren zum Valley of the Rocks Parkplatz. Hier waren wir vor 24,5  Jahren schon einmal mit den Kindern. Das Tal verläuft parallel zur Küste und wurde in der Eiszeit geformt. Geologen mögen die freigelegten "Lynton Beds", ein alter Stein aus dem Devon mit vielen Fossilien. Kinder mögen die Herde wilder Ziegen und alle die herrlichen Ausblicke. Wir laufen ein Stück den Küstenpfad und gehen beide am äußersten Rand des Weges zur vom Meer abgelegenen Seite hin. Es ist sehr hoch und sehr steil. Aber atemberaubend schön. der Himmel ist hellgrau und die Farben alle etwas gedämpft. Grell leuchten aber wieder die vielen Blüten des Stechginsters.

Nach dem Spaziergang fahren wir die kleine Single Track Road weiter, die jetzt maulpflichtig ( 2 GBP) durch das Gelände der Lynton Abbey führt und schlussendlich über Lee Bay auf die öffentliche, auch  kleine Straße nach Woody Bay tritt, von wo aus wir wieder nach Lynton kommen. In einem Tea Room ( der Einzige , der auf hat) gibt es Cappuccino und Kuchen/bzw Suppe und im Londis Supermarkt die Samstagszeitung. Vom Kirchhof aus hat man einen Panoramablick auf das Meer und die grauen Kieselstrände. Ein alter Grabstein berichtet vom Tod zweier Kinder im Alter von 14-16  in den Jahren 1855 und 1857, beide gestorben an "consumption", der galoppierenden Schwindsucht.

Weiter geht es die A 39 entlang in Richtung Porlock, bei Porlock Hill befindet sich die größte Steigung einer A ( entspricht unserer Bundesstraße) - Straße in Großbritannien. Es werden 400 Höhenmeter in weniger als 2 Meilen mittels vieler Kurven und Serpentinen überwunden, die Steigung geht bis 25 %. Um diese Steigung zu vermeiden, kann man alternativ eine Mautstraße nehmen.

Porlock Weir ist ein beliebtes, jetzt aber leeres Ziel, ein kleiner Hafen mit einem Wehr, der schon um 1000 a.d. und früher genutzt wurde. Die Cottages rundum stammen überwiegend aus dem 17. Jahrhundert, viele sind reedgedeckt , wie auch der weißgetünchte Pub, das Ship Inn. Auch hier dreht sich alles um die Lachsfischerei. Porlock Weir hat einen tideabhängigen Hafen, eine lange Kiesbank mit überwiegend rosaroten Steinen und es schließt sich eine Art Marschland an, dass die Bucht ausfüllt und an die Steilküste grenzt. Ein Hotel ist zu pachten, falls jemand Lust haben sollte!

Wir fahren zurück durch das Hinterland des Exmoor, sehen wieder Pferde und viele Schafe und sehr viele selbstmörderische Fasanenhähne, natürlich nur da, wo Weiden sind, mit Heidekraut geben sie sich nicht ab.

Das Valley of the Rocks

Armin liebt Bänke

Heike auch

Wegkreuzung am Coast Path

Stechginster

Der schmale Weg

Armin steht links

Blick zur Lee Bay

Die Abbey

Schafsweide

Die Mautstraße

Andenkenladen in Lynton

Exmoorlandschaft

Porlock Weir

Der Pub und die Gig (Ruderboot) in Porlock Weir

Das Wehr

Jederzeit bremsbereit sein!


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