Samstag, 6. Oktober 2018

Malen bei Windstärke 5-6

Heute beginnt mein Malkurs mit dem Thema "Coast", geleitet von Imogen Bone (http://www.imogen-bone.co.uk) an der Newlyn School of Arts (https://www.newlynartschool.co.uk). Herhabe ich schon zwei Mal einen Kurs gemacht und auch zwei Walk-In -Abende mit Malerei mit Modell.
Auch diesmal ist es wieder eine nette, interessante Runde von Kursteilnehmern, 9 Frauen und ein Mann, Alter ca. 30-70. Sie kommen aus allen Gegenden des UK, heißen Gregory, Rachel, Janet, Pam, Caroline, Catherine und so weiter. Nur mein Name wirft Probleme auf: Einer kommt auf die Lösung: Aussprechen wir to hike (wandern), nur hinten wird das e gesprochen, aber nicht wie bei Nike. Alles klar?
Diesmal sind -soweit ich das richtig mitbekommen habe, einige haben bei der Vorstellungsrunde sehr leiste gesprochen-, keine Pros dabei, aber viele mit A-Level in Kunst und das Wort "dabbling" benutzen einige, um ihren Zugang zur Malerei zu beschreiben, ich auch. Aber wir sind eine enthusiastischer Truppe und nach ein paar kleinen Übungen am Morgen (Regen) und einem frühen Lunch im Atelier (wieder trocken) geht es in einen gemieteten Minibus (gefahren von "the lovery Ann) zum Cape Cornwall, wo uns beim Aussteigen bereits die ersten Utensilien davon fliegen. Windstärke 5-6 an einem ziemlich exponierten Ort, der schließlich Cape heißt und ein Kap ist (Zusammenfluss des Bristol Channels und des Ärmelkanals in den Atlantik).

Alles muss mit Steinen, von denen hier genug herumliegen, gesichert werden. Wasser im Behälter on the Rocks, Papier mit Klammern an die Bretter befestigt, dicke Steine auf den Paletten. Ich habe ein kleines Klappkissen zum Sitzen auf den Steinen. Jedes Mal , wenn ich aufstehe, fliegt es davon, jedes Mal, wenn ich wieder aufstehe, habe ich nämlich nicht mehr daran gedacht...! Einer Mitmalerin fliegt ihr Bild sogar in die Wellen.

Durch die vielen Kumuluswolken wechselt das Licht alle 10 Sekunden, ganz schön schwer. Und wir haben nur eine begrenzte Palette bekommen: Preussisch Blau, gelb, sienabraun und weiss. Zwischendurch müssen wir , die wir uns auf der Suche nach flachen Steinbrüchen in der Gegend verteilt haben, zusammenfinden und kleine Aufgaben lösen. Das Übliche: Mit links oder mit geschlossenen Augen malen.

Schnell ist es halb vier und wir müssen schon wieder aufbrechen. Armin spielt den Chauffeur und wartet schon, als wir zurückkommen. Morgen werden wir unsere Skizzen gemeinsam ansehen. Und dann geht es wieder auf den Küstenpfad.

Imogen erzählt mir im Bus noch, wie schwer es im Hochsommer für sie war, den Kurs abzuhalten, der insgesamt 5 x stattgefunden hat, jetzt ist das letzte Mal für dieses Jahr. Es war auch in Cornwall ein phantastischer Sommer, die Küste überfüllt; manche Buchten fielen allein deshalb im Programm weg, weil das Staufahren dorthin zu viel Zeit gekostet hätte. Auch war es nicht immer so toll, wenn die Kursteilnehmer irgendwo saßen und malten und dann alle mögliche Urlauber ihnen ständig über die Schulter guckten. Ist ja schon nicht immer einfach, wenn das die anderen Kursteilnehmer tun.
Jetzt ist es viel leerer in Cornwall, man findet, wie bereits geschrieben, sogar  einen Parkplatz, auch wenn es ziemlich viel Rangierarbeit ist. Vor allem mit einem Jaguar. der passt zwar nur knapp, aber jedenfalls noch in die Dorfstraßen. Wer eine Busrundreise Cornwall bucht, kommt hier nicht hin. Und das ist ja auch ganz in Ordnung. Eine Busladung in Mousehole ist wie die Urlauber des  Kreuzfahrtschiff in Santorini. Viel, laut und voll. Muss ja nicht sein.

Jetzt ist es draussen dunkel geworden. Man sieht ab und zu Leute auf der Kaimauer, oder besser gesagt, den schwankenden Kegel einer Taschenlampe. Ansonsten verlässlich immer wieder die Leute mit Hund! Armin hat auch schon seine Lieblingsbank zum Pfeiferauchen gefunden.

Nasser Start in den Tag mit Tropfen auf der Scheibe

... und einem guten Frühstück

Dahinten wird es heller!
Wie eine Farbkarte von Farrow & Ball
Atelierübung 2: Wasserlösliche Ölkreiden

Imogen malt ein Beispiel in Priest Cove, Cape Cornwall

Cape Cornwall

Wechselndes Licht am Cape Cornwall


Die Malgruppe

Viel Gischt!

Mit geschlossenen Augen, dann koloriert

Steine als Sitzplätze , Boote und Meer

Cape Cornwall Richtung Botallack


Kaimauern in Mousehole, Sonne und wilde Wolken

Sturmböen möglich

Blick aus dem Fenster mit Abendrot 




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