Donnerstag, 11. Oktober 2018

Regen, Sonne, Sturm und immer wieder das Meer

Nach der Sonne gestern gibt es heute morgen einen regenverhangenen Start in den Tag. Aus dem Landregen wird ein heftiger Niederschlag. Gestern hatten wir nur am anderen Ende des Dorfes noch einen Parkplatz bekommen. Daher heißt es Warten, bis der Starkregen nachlässt. Und als dies dann knapp eine halbe Stunde später der Fall ist, bricht auch gleichzeitig schon vom Süden her die Sonne durch die Wolkendecke und es zeigen sich die ersten Streifen Blau. Über Marazion hängen aber noch bleischwere Lila-Antrazithfarbene Wolkenberge.

Wir fahren erst einmal nach Truro, in den Läden ist es schließlich trocken. Aber schon bald stellen wir fest, dass es eigentlich blöd ist, in Läden herum zu laufen, wenn wir morgen schon nach Bath weiterfahren müssen, also weg vom Meer,  und draussen die Sonne sich dauerhaft zu etabliert haben scheint.

Also fahren wir los, erst einmal über St. Ives nach Zensor, um dort im bewährten Chapel Café Kaffee zu trinken und Carrot Cake und Sauerkitsch-Pistazien Kuchen zu essen. (http://www.zennorchapelguesthouse.com)

Weiter geht es entlang dieser außergewöhnlichen Fahrstrecke, bei der man immer wieder das Meer auf der einen Seite hat. Ein absolutes Muss für Cornwallurlauber und bei uns fast jedesmal auf dem Programm. Schon die Ortsnamen wie Nancherrow und Morvah klingen wie aus dem Buch Rebecca von Daphne du Maurier. Wir aber fahren weiter ,vorbei am Restaurant von gestern Abend, dem Gurnard´s Head (http://www.gurnardshead.co.uk)weiter bis Pendeen und biegen zur Levant Mine (https://www.nationaltrust.org.uk/levant-mine-and-beam-engine) ab. Diesmal gehen wir aber nicht in den Engine House -National Trust Besitz mit noch funktionierender Dampfmaschine (dazu findet sich unter dem Stichwort der Levant Mine ausführlich in einem älteren Blog etwas), sondern wir wandern Richtung Botallack entlang des Küstenpfades. Auch auf die Gefahr mich zu wiederholen, aber es gibt für mich kaum einen schöneren Platz auf der Welt als den Cornwall Küstenpfad bei Sonnenschein!

Das Meer ist knallblau und der Himmel auch und die Aussicht geht bis Land`s End in der einen Richtung und bis zum Pendeen Lichthouse , an dem wir Montag malen waren, auf der anderen Seite. Als ich zwischen den Schornsteinen der alten Mine herumlaufe und Richtung Geevor Mine (http://www.geevor.com) gucke, sehe ich, wie Kühe wieder zur Weide getrieben werden. Das Muhen wird allerdings immer lauter und sie kommen eindeutig näher, es sind vielleicht 40-50 Kühe. Als sie parallel zu mir sind, guckt mich eine Kuh ziemlich interessiert an. Ich suche das Weite und sehe, dass sie inzwischen mitten über den (unseren!) Parklatz auf eine Weide getrieben werden.  

Zurück in Mousehole müssen wir uns dem Wetterbericht mit der Sturmwarnung stellen. Die Kais sind gesperrt. Wir finden auf dem South Quay Parkplatz noch eine Lücke, die liegt allerdings direkt neben dem gesperrten Bereich. Da sonst aber alle da parken, bin ich nicht beunruhigt. Schließlich hat der Council den Parkplatz ja nicht gesperrt. Andererseits stehen vielleicht auch nur 4 Touristenautos auf den billigen Plätzen an der Mauer. Die Atmosphäre kurz vor dem Sonnenuntergang ist wettermäßig zunehmend bedrohlich. Noch ist der Himmel zartrosa. Aber die Wellen sind schon ziemlich zappelig geworden in der kurzen Zeit der Fahrt vom Meer bei Pendeen bis hier. Außerdem kreisen zahlreiche Möwen sehr niedrig und unruhig und allgemein Hitchcock - artig um den Kai herum. Sie merken vielleicht, dass ihr normaler Schlaffels da draussen die nächste Nacht ungemütlich werden könnte.

Armin umkreist den Jaguar nicht weniger unruhig und beschließt, ihn für alle Fälle über Nacht auf den größeren Parkplatz am Ortseingang zu fahren. Ein anderer Urlauber, Brite, ist sich auch nicht sicher, wie man es am besten machen sollte, meint allerdings, dass der Parkplatz am Ortseingang das Dreifache koste. Armin fährt dann schlussendlich doch noch dahin, parkt also um.
Nach seiner Rückkehr kann er berichten, dass er jetzt weiss, wer der reichste Mann in Cornwall -oder jedenfalls in Mousehole-ist. Natürlich der Parkplatzeigentümer! Als Armin den ( dreifachen) Betrag für den Parkautomat sucht, kommt der Halsabschneider mit seinem Tesla (!) angefahren und leert die Tageseinnahmen aus dem Automaten. Grrrr...!

Man hört die Wellen jetzt vom Wohnzimmer aus unten an die Kaimauer klatschen, aber so richtig soll es erst in der Nacht stürmen. Man rechnet damit, dass die Brecher über die Kaimauer schlagen. Ich bin gespannt. Es ist stockdunkel unten am Kai, jetzt kann man nichts sehen, aber vielleicht , wenn es wieder hell wird, je nach Gezeitenstand, denn die kann sich ja auch auf die Wellenintensität auswirken. Nehme ich zumindest an. Ahnung habe ich keine! Ich habe aber gerade mal nachgesehen, wenn meine Wetterapp  richtig liegt mit den Meilengeschwindigkeiten, dann wird es Windstärke 7-8. Callum heisst der Sturm. Ich bin gespannt!

Regen läuft die Fensterscheibe herunter

-und aus dem Riesengully ins Meer

Dahinten wird es hell

Gilt aber noch nicht für Marazion

Das wird eine schaukelige Fahrt auf der Scillonian

Fischereihafen Newlyn

Lavant Mine

Levant Mine

Trockenmauer, bewachsen

Ruine Engine House

Glitzernde Pfützen

Minen-Mauerwerk


Geevor Mine und Kühe

Tiefstehende Sonne

Wer findet hier im Bild Armin?

So sieht er aus!
Aus 50 Meter Höhe
Aufgereiht und
aufgeregt 

Wasser wird schon unruhig!



Pfütze auf dem Kai

Abendlicht




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