Freitag, 12. August 2016

Was Erdbeer-Schoko- und Vanilleeis mit unserem Ausflug nach Cottbus gemeinsam haben.

Fürst Pückler nennt man das Eis.

"Das Fürst-Pückler-Eis (frz. demi-glace à la Pückler) ist eine Eisspezialität aus drei verschiedenen Eissorten, welche gemeinsam gefroren werden. Es ist nach dem Parkgestalter und Reiseschriftsteller Hermann von Pückler-Muskau (1785–1871) benannt.
Das älteste bekannte Rezept für ein Eis dieses Namens stammt von dem Königlich-Preußischen Hofkoch Louis Ferdinand Jungius, der Pückler 1839 in seinem Kochbuch ein dreischichtiges Sahneeis widmete. Dessen Hauptbestandteile waren geschlagene Sahne, Zucker und frische Früchte oder im Winter Konfitüre, die in einer Form in Schichten angeordnet waren.[1][2] Wegen des hohen Fettgehalts der Sahne gefriert die Masse nur halb.

Daraus entwickelte sich später eine Zubereitung aus Schokoladen-, Erdbeer- oder Himbeereis und einer mit Maraschino aromatisierten hellen Makronen-Eis-Masse. Mittlerweile werden keine Makronen mehr verwendet. Die heute als Fürst-Pückler-Eis bezeichnete Spezialität ist in der Regel eine Kombination von Schokoladen- und Erdbeer- oder Himbeer- mit Vanilleeis. "

Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau (* 30. Oktober 1785 auf Schloss Muskau; † 4. Februar 1871 auf Schloss Branitz bei Cottbus) war Graf einer Freien Standesherrschaft, Generalleutnant, Landschaftsarchitekt, Schriftsteller und Weltreisender (sein Pseudonym als Autor und Reisender: „Der Verstorbene“ oder „Semilasso“) und seinerzeit ein bekanntes Mitglied der gehobenen Gesellschaft. "Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_von_Pückler-Muskau.

Pückler-Muskau hatte viele Facetten, in Cottbus geht es aber um die Landschaftsarchitektur und um eine Privatinsolvenz erster Güte.

Pückler-Muskau gilt als herausragender deutscher Gartenarchitekt neben Lenné in der Tradition der englischen Parkgestaltung, wie man sie von Capability Brown in Stourhead und anderswo kennt.

Die Kunst englischer Gartengestaltung liegt darin, dass Gärten nicht wie ein barocker französischer oder ein italienischer Garten angelegt aussahen, ja sogar symmetrisch angelegt waren. Vielmehr sollte der englische Park den Eindruck unbegrenzter Weite und Natur vermitteln, während tatsächlich viel fach in die Natur eingegriffen wurde, um die für den englischen Park so typischen Bildachseln, Wasserspiegelungen und Verweilpunkte für das Auge zu schaffen. Alles sollte aus jeder Blickrichtung spannend und anders aussehen.

Diese Art der Gartenanlage verlangt einen langen Atem, viel Geld und eine Vision , da viele neu gepflanzte Bäume erst hundert Jahre später oder noch mehr ihre ihnen zugewiesene Aufgabe perfekt erfüllen können. Insoweit boten sich die adligen Sitze  für die Gestaltung von Parkgärten geradezu an. Die Anwesen wurden von einer Generation der nächsten übergeben und so konnten sich die Nachfahren an der Pracht der vor vielen Jahren angelegten Vision erfreuen.

Pückler  hatte noch eine Leidenschaft und das waren Reisen, vor allem in den Orient. Deshalb ist er auf Portraits auch häufig mit einem Turban dargestellt.

Pückler hatte in erster Ehe eine Tochter des preußischen Ministers Hardenberg geheiratet, die Ehe hielt nicht lange, man blieb sich aber freundschaftlich verbunden. Pückler reiste nach England, um dort eine reiche Braut zu finden. Das hat zwar nicht geklappt, aber er hat ein vielbelesenes und noch heute verkauftes Buch über die englischen Gärten geschrieben. Zwischen 1825 und 1829 verbrachte er viele Wochen in England und er pries  den Lebensstil des britischen Landadels, wenn er auch die Vertreibung von Iren durch den dortigen Landadel verurteilte.

Er beschloss sodann, nach Nordamerika zu reisen, verpasste aber wegen eines Duells das Schiff und änderte seine Pläne und er reiste über  Algier nach Ägypten, wo seine Liebe zum Orient den Anfang nahm und ihm als Staatsgast Khediven Muhammad Ali Pascha eine Wohnung zur Verfügung stellte.
In Kairo kaufte er sich dann auf dem Sklavenmarkt 1837 eine nur 12-jährige afrikanische Mätresse,Machbuba. Er nahm sie mit nach Deutschland, wo sie jung verstarb.

Er begann zunächst in Muskau  mit der Anlage eines Landschaftsgartens. Die Anlage erforderte die Herbeischaffen riesiger Mengen Mutterbodens, was bei dem prinzipiell sandigen Boden nicht verwundert. Das war teuer, zu teuer, er hatte sich finanziell übernommen und musste den Wohnsitz in Moskau aufgeben.

"Er zog auf sein Erbschloss Branitz bei Cottbus. Den Erlös aus dem Verkauf von Muskau verwendete er, um das Schloss Branitz (unter starkem Einfluss von Gottfried Semper) umbauen zu lassen und um erneut einen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild, den heutigen Fürst-Pückler-Park, anzulegen.Fürst Pückler war über die Militärlaufbahn hinaus als tollkühn und rastlos bekannt – 1815 sein Aufstieg mit einem Freiballon von Reichard, 1837 seine Reise zu den Nilkatarakten.
Bis zu seinem Tod im Jahr 1871 widmete er sich der Schriftstellerei (er war der erste deutsche Schriftsteller, der Kohlepapier für Durchschläge benutzte).
Da eine Einäscherung Verstorbener damals aus religiösen Gründen verboten war, griff er zu einer provokanten List und verfügte, dass sein Herz in Schwefelsäure aufzulösen sei und der Körper in Ätznatron, Ätzkali und Ätzkalk gebettet werden solle. So wurde er am 9. Februar 1871 im Tumulus − einer Seepyramide im Parksee des Branitzer Schlossparks − beigesetzt. " (Quelle: s. zuvor)

Branitz ist ein Ortsteil von Cottbus und da das Wetter so la la war (und ich nicht wie am Morgen weiter am Strand Pferdchen springen spielen wollte) , machen wir uns auf den Weg zum dritten Ausflugsziel, dass wir ins Auge gefasst hatten. Eben zum Schloss Branitz. Danke an Audible für die Olchies Hörbücher auf meinem Iphone und an Juliane für den Einkauf von Kopfhörern.

Im Park laufen wir um das Schloss, dass Tjorven seit der Besichtigung und dem Ritterspiel in Carcassonne prinzipiell "toll" findet. Dabei haben wir den Stock mit und es gibt alle 400 Meter einen kleinen Sprungparcours. Springt das Pferd gut (Stange wird nicht gerissen), war es Rosenkristall, wird gerissen, ist es Schlimmi. Nach Befragung am Abend konnte sogar Armin diese beiden Pferde und ihre Eigenarten auseinanderhalten.

Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Hardenberg-Büste, Schloss Branitz, Cottbus

im Park von Schloss Branitz, Cottbus

Schloss Branitz, Cottbus

Torhaus Schloss Branitz, Cottbus

Prima Kletterbaum







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen