Sonntag, 7. August 2016

Schwäne, ein Einhorn und ein Fischreiher am Scharmützelsee.

Heute haben Tjorvi und ich bis halb zehn geschlafen. O je, Frühstück und um halb elf schon im Schwimmbad sein! Wir frühstücken auf der Terrasse und sind pünktlich im Wasser. Der Innenpool ist ein wenig verbaut, der Außenpool schöner und in beiden könnte das Wasser ein paar Grad wärmer sein. Tjorvis neue Urlaubsfreundin kommt allerdings mit einer Stunde Verspätung, da sitzen wir zu Aufwärmen schon ballspielend im Kleinkindbecken. Leannes Mama passt ein bisschen auf und ich gehe mich in der Sauna schnell mal aufwärmen und den Badeanzug trocknen. Leannes Papa kommt in einer Speedo Badehose und ich wundere mich, dass die noch verkauft werden.
Auf jeden Fall ist es nett zu sehen, wie den Feen (von Schleich) Flöße gebaut werden.

Als Leannes Papa noch einmal vorbeischaut und seiner Tochter anbietet, jetzt mit ihr ins tiefe Wasser zu gehen, passe ich, einmal reicht. Wir gehen uns erst einmal richtig duschen und machen uns auf die Suche nach Armin. Der ist auf der Driving Range gewesen und als er wiederkommt, machen wir uns auf den Weg nach Bad Saarow. Und auf die Suche nach dem Ortskern. Den gibt es aber nicht.Es gibt ein Theater, eine Therme, eine Sparkasse, eine Apotheke, Deka und Netto nebeneinander, ein Café u.s.w., aber nicht etwa in einer Einkaufsstraße, sondern weit verstreut. In seiner Weite hat der Ort etwas Amerikanisches, in der Anlage etwas von der Waldsiedlung. Große Kiefern, sandiger Boden, Häuser mit großem Grundstücken, manche Häuser alt, manche extrem modernisiert oder restauriert. Und zwischen allem weite Wege und Straße, vielfach von Bäumen gesäumt. Schön und anders.

Wir gehen entlang des Kurparks über den Uferweg und stoßen auf zwei Schwäne und ihre 7 hässliche-Entlein-Kinder; Zeit zum Märchen erzählen.Bevor wir wieder am Parkplatz sind, finden wir noch ein Café, dass auch eine Eistheke hat....!Vorbei fahren zwei Tour de France Anhänger mit Trikots und Rennrädern. Der eine sagt zum andern im breiten Berlinerisch: "Aaaber jetzt´ma´Piano, wah?".

Wir umrunden den Scharmützelsee und kommen zum anderen Ende, an dem der Ort Wendig Rietz liegt. Zuerst kommt der Ortsteil Ausbau. Ich erinnere mich an die Dörfer in Meck-Pomm nahe Travemünde, da hiessen die Ortsteile auch häufig "Ausbau". Ich verkünde die Auffassung, dass dies DDR-Deutsch für Siedlung sein muss. Kann aber nicht sein, denn nach zwei weiteren Kilometern kommt der Ortsteil "Siedlung".

Zurück im Hotel müssen wir uns beeilen, der Rosini-Club Spaziergang zum See geht schon los. Ich liefere Tjorvi schnell ab, die auf einmal dann doch ganz zögerlich wird, aber die anderen Kinder überreden sie, mit zu kommen. Ich sage zu, dass ich gleich auch mitsamt ihrem Badeanzug an den See komme. Déja Vue: Bleischwere Tasche mit Ersatzstrumpfhose, Sonnenmilch, Bikini, Handtuch, Wasserflasche, Leibnitzkekse (Lemon Cheesecake Flavour, wir sind ja nicht mehr in den Nineties, Mr. Banks), vier Schleich-Pferde, Kindle und Co.

Es klappt wunderbar und ich komme zum Lesen in meinem neuen Liane Moriarty Buch. Von der Liege hinter mir höre ich Wortfetzen: "Mama, wie lange kann eine Muschel ohne Wasser leben?" (Was antwortet die Mutter jetzt bloß, ich halte es für ausgeschlossen, dass sie das weiss?!).S ie zieht sich aus der Affaire:(Angriff ist die beste Verteidigung):"Habt ihr etwa Muscheln aus dem See genommen, das geht nicht, die müssen in ihrem Lebensraum bleiben." Sohn 1 verhandelt: "Mammaaaa, nur ein bisschen". "Nein, sofort zurück". "OK Mama, nur 10". "Nein, sofort alle zurück!""Ok, dann nur 10". "Nein, sofort zurück". "OK dann nur zwei, abgemacht (Kind 1 rennt schon)." Mutter sagt nix mehr. Sohn 1 und 2 kommen zurück:"Wir haben vier!" (Jeder zwei).
Und wie lange dauert es jetzt, tatsächlich bis Muscheln eingehen?

Um viertel vor sechs brechen alle Kinder auf, Tjorvi geht mit, inzwischen ist auch Armin da und wir lesen weiter. Auf dem blitzblauen See ziehen weisse Segel entlang, wenn das Ausflugsboot kommt, plätschert es etwas mehr und die Spiegelungen der Riedgräsern verwackeln. Leise zieht ein Einhorn seine Bahnen in der Bucht.

Magisch, wie ein See im Sonnenlicht ist, das Einhorn ist aufgepustet und aus PVC, allerdings zwei Meter lang. und es sonnen sich Erwachsene darauf. Wir sehen zum zweiten Mal heute auch das Schiff, das aussieht wie ein Floß mit einem darauf gebauten Haus. Vermutlich ist es ein kleines bewegliches Hausboot, wie wir es auf den Spreekanälen auch schon gesehen haben.

Bleibt noch das Rätsel mit dem Fischreiher. Den haben wir nämlich nicht am See, sondern auf der Terrasse des Hotels gesehen. Während des Abendessens. Tjorvi allerdings nicht. Als sie aus dem Kinderkino abgeholt und wir wieder im Zimmer waren, erzählte sie am Telefon Stefan, dass ein Schauspieler im Hotel sei. Ich frage, woher sie das wisse, da wir nichts davon gesagt haben. Sie erklärt dass hätten andere Kinder erzählt. Ich erkläre auf Nachfrage von Stefan, wer das war. Später kam Juliane ans Telefon und erklärte, Stefan habe verstanden, da sei ein Fischreiher gewesen, was ja nicht wirklich fern liegt am Scharmützelsee.

Damit beschließe ich den Blog für diesen Tag: Wer war der Schauspieler "Fischreiher".....?
Leider haben das Iphone und das Macbook aufgrund des gerade lausigen Internets noch nicht alle Fotos synchronisiert, daher leider nur wenige Fotos vom früheren Nachmittag. Morgen mehr!

Frühstückszeit im Hotel

Uferweg Bad Saarow

Wie ein Bild von Monet

Der Schwan

...und die hässlichen Entlein


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