Mittwoch, 7. September 2022

Vor 44 Jahren….

Wie schon geschrieben, war ich das erste mal 1978 in Connemara. Es muss zur gleichen Zeit im Jahr gewesen sein, denn zuvor war ich im Juni noch zwei Wochen mit meinen Eltern auf den Faröern und in den Schulferien drei Wochen als Betreuerin in einem steam mit einer Jugendgruppe im Allgäu.

1978 hatte Irland eine politische Aktualität wegen der Troubles und auch in meinem Bücherregal stand seit ein paar Jahren eine Ausgabe des Buchs “Irland: Religionskrieg oder Klassenkampf “von Bernadette Devlin. Mehr zu Devlin und den Troubles:https://en.m.wikipedia.org/wiki/Bernadette_Devlin_McAliskey

1978 hatte Irland aber auch den “Pull” ( touristisch betriebswirtschaftlich für Anziehungskraft) des Romantischen und es stand für naturnahes Leben und den “Craic”, das Savoir Vivre der Iren, gemeint ist die gesellige Lebensart mit einem Pint in der Hand  im Pub oder beim ceilidh der geselligen Tanzveranstaltung. Iren waren und sind bekannt für ihre Musik und ihre Erzählkunst. Damals zog es Aussteiger nach Irland, die versuchten ihr Glück als Silberschmiede und Kunstgewerbler zu machen.

Großen Anteil am Interesse für Irland hatte auch Heinrich Böll mit seinem irischen Tagebuch, dass damals viel gelesen wurde.

“Irisches Tagebuch ist der Titel eines halbdokumentarischen Reiseberichts von Heinrich Böll aus dem Jahr 1957. Das Buch basiert in weiten Teilen auf „Irland-Impressionen“, die Böll zuvor in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht hatte.

In einer Besprechung des Buches in der Stuttgarter Zeitung hieß es, sein Geheimnis sei, „daß kaum ein Wort über die verzwickte Ökonomie und die noch verzwicktere Geschichte des kleinen Staates gesagt wird und daß dennoch das ganze Irland in diesem Tagebuch eingefangen zu sein scheint“.

Es gibt immer wieder das Gerücht, Heinrich Böll habe nach Irland auswandern wollen; für ihn trifft das allerdings nicht zu. Andere deutsche Autoren haben jedoch während der 1950er Jahre verschiedentlich die Auswanderung nach Irland erwogen.

Carl Zuckmayer schrieb 1968 über das Irische Tagebuch: „Ich halte dieses Buch für eines der schönsten und wertvollsten, die in den letzten fünfzig Jahren geschrieben worden sind.“ Zuckmayer schätzte an Böll vor allem „die Einfachheit, Klarheit, Genauigkeit seiner Sprache“.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Irisches_Tagebuch

Heinrich Böll hatte sich zuvor 9 Monate in Irland aufgehalten, insbesondere auf der Insel Achill in Mayo. 

Ich fuhr mit meinem damaligen Freund drei Wochen mit meinem alten Käfer kreuz und quer über die Insel. In Dublin holten wir uns bei Freunden einer Schulfreundin Infos zu einem Cottage in Ballyconneely ( 13 km von Roundstone, wo wir jetzt sind) , dass wir auf ihre Vermittlung für 50 irische Pfund  eine Woche vom Kleinbauern John mieten konnten. 

Ich habe schon darüber geschrieben. Gaslicht, Torfkamin, keine Müllabfuhr, Hühner auf der Schwelle.

Vor ein paar Jahren  hatte ich alte Dias digitalisieren lassen. Hier folgen ein paar Eindrücke von damals. Das Cottage ist natürlich sehr simpel, aber die Bilder findet man auch heute noch wieder in Connemara. Von mir habe ich kein Foto, ich hatte ja fotografiert und auch nur meine eigenes Dias behalten. Aber ich füge ein Fotos aus den Faröern ein, das etwa 2 Monate früher entstanden war. 20 Jahre war ich akt! 😉

Landschaft in Ballyconneely 

Die Cottageküche

Landschaft bei Ballyconneely 

Torfkamin und typischer Holzsessel 

Torf und Wäsche zum Bleichen ausgelegt 

Connemara Farben der Strände 

Das Cottage 


Laden und Tankstelle 

Landschaft mit Stechginster 

Strand, vermutlich Mannins Bay

Blick aus dem Fenster 

Fuchsien 

Nochmal Blick nach draußen 

Mein Käfer 

Mein erstes Auto 

Connemara 

Cottage mit Kuh

John füttert ein Kalb 

Schafalarm 



Dünen bei Ballyconneely 

Meer, immer unverändert 

Socken trocknen am Feuer 



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