Reise Blog Heike: Ein Castle und ein Cottage

Heute ist am Himmel ein großes Wolkendrama. Alle 5 Minuten wechselt das Wetter.

Wir fahren erst einmal zum Ballinahinch Castle, einem der besten Traditionshotels in der Nähe. Dort soll man gut essen können. Außerdem liegt das Castle in der Nähe einer schon lange stillgelegten Bahnstrecke, die heute ein guter Wanderweg ist ( Wandern fällt aus.) Im Hotel findet man weder für morgen noch für übermorgen Abend im Restaurant einen Tisch, morgen sei aber noch im Pub des Hauses ein Tisch frei. Nachdem dieser gebucht ist und uns dies einen wackeligen Anspruch gibt, das Gelände zu erkunden, gehen wir zum Walled Garden. Dies sind die bei Herrenhäusern üblichen , vor Wind geschützten , Stauden- und Gemüsegärten. Hier ist ein sehr großes Areal, wunderschön bepflanzt, auch ein kleines Café gehört dazu.

Die Geschichte des Hauses fängt im Mittelalter an und ist so schicksalhaft und mit den wechselvollen Geschicken von Westirland verwoben, dass es zu weit führte, dies an dieser Stelle auszuführen.

Viele Jahrhunderte lang war der Clan der O’Flahertys bestimmend für die Geschicke des Hauses. Die immer noch sehr berühmte Grace O’Malley heiratete 1546 in die Familie ein. Sie war eine couragierte Frau, die , obwohl sie einen Bruder hatte, die Seegeschäfte der Familie übernahm und sogar bei Königin Elisabeth I vorsprach.

Schnell vorgespielt in die etwas nähere Gegenwart :

“ After the Berridge family the Castle passed into the hands of His Highness the Maharaja Jam Sahib of Nawanager, better known as Ranjitsinhji, or Ranji Prince of Cricketers. Ranji had come to know Ballynahinch through its famous fisheries and in 1924 he purchased the property from the Berridge family. He had fallen in love with the beautiful and rugged scenery of Connemara, and wished to own part of it. It was Ranji who was responsible for most of the landscaping of the gardens and woods, plus the erection of the fishing piers and huts along the river. He was a fabulously wealthy man, having property in England, and, of course, his many palaces in India. He is best known as a world class cricketer and is regarded as second only to the legendary W.G. Grace, of whom Ranji was a team mate. He still holds many cricket records, and has two mentions in The Guinness Book of Records, which have yet to be broken. “

1946 übernahm das Tourist Board vom Erbe Ranjis das Haus und öffnete es für die Öffentlichkeit. Bekannte Persönlichkeiten, wie der Schriftsteller Liam O’Flaherty, waren Gast.

1978 wurde das Haus nach dem Altersruhestand des 89-jährigen Managers unter der Leitung seines von ihm bestimmten Nachfolgers umfangreich renoviert.

In 1981 the former President of America, Mr. Gerald Ford, and his wife Betty were guests of the Masons at Ballynahinch, as was former British Prime Minister James Callaghan. Ballynahinch has seen many changes since the days of “the ferocious O’Flahertys” over 700 years ago. It has been the home to many great and generous people. It has seen hardship – during the Great Famine of 1847 it was shelter for many starving people; it has seen great opulence and lavish parties; but, no matter what was placed in front of it, it lived on, and today the Castle takes a well-deserved rest as a leisurely retreat for the fisherman and a relaxing Hotel which caters for its Guests in a way that is personal, professional, and with the friendly Connemara touch.

https://www.ballynahinch-castle.com/en/about-us/history

Zimmer gibt es ab Euro 280.

Argentinische Verbene

Hummelleben

Armin hat eine Bank gefunden

Gräser

Ballinahinch Castle

Ballinahinch Garten

Ballinahinch Lodge

Wir fahren durch das Tor auf der anderen Parkseite hinaus und die Straße führt uns in Richtung Cliften, wo wir eine Pause in Walsh’s Café einlegen.

Walsh’s Café mit Kuchen für Armin

Danach erkunden wir die Ballinboy Halbinsel zwischen der von Cliften und der von von Ballyconneely gelegen ist. Auf der Anhöhe befindet sich dort das 1957 in Form deines Seitenleitwerks erbaute Denkmal zu Ehren der ersten Nonstop Atlantiküberquerung durch Alcock und Brown im Jahr 1919 ( Neufundland bis hier).

Wir stehen 6 Meter vom Auto, dessen Türen offen sind, weg und werden trotzdem richtig nass, so, als seien wir in eine Autowaschanlage spaziert.

Es ist schon nach halb vier, aber wir beschließen, trotzdem noch eine der nur drei Haupt-Stichstraßen auf der Ballyconneely Halbinsel entlang zu fahren, vielleicht entdecke ich ja doch noch das Cottage von 1978 aus meinem Blog von heute Morgen. Am äußersten Ende der mittleren Straße, der Doonloughan Road, parken wir, um etwas Tee zu trinken, Armin will eine Pfeife rauchen und ich etwas herumlaufen. Ein jüngerer Mann schwimmt im Wasser. Nach einer Weile kommt er raus und sagt , dass er joggen gewesen sei und da habe er Lust bekommen, dich beim Schwimmen abzukühlen. Im Laufe unserer sich anschließenden Unterhaltung erzähle ich, dass ich nur so aus Spaß gucken würde, wo ich vor 44 Jahren in einem Cottage gewesen sei. Die Gegend sei irgendwie richtig. Der Eigentümer habe John geheißen. Er fragte, ob ich ein Foto des Cottages habe, da er einen alten Mann, John, kenne. Er sei erst vor einem Monat gestorben.

Als ich ihm das Foto in der Datei zeige und auch das von John, sagt er aufgeregt, dass das der John sei, der ihr Nachbar war und der ihnen das benachbarte Kand verkauft habe, wo seine Familie seit 1998 nun selbst ein Ferienhaus als Eigentum bewohne. Er zeigt es mir aus der Entfernung und fragt, ob wir sofort weg müssten. Sonst könne er nach Hause joggen und es uns dann später zeigen. Wir fahren dann etwa eine Viertelstunde später die Stichstraße zum angegebenen Cottage. Alles passt, nur ist das alte Cottage vor ein paar Jahren verkauft worden und man hat heftig angebaut und ausgebaut. Der Schornstein ist aber an der falschen Seite. Da fällt mir ein, dass beim Digitalisieren des alten Dias vermutlich spiegelverkehrt gescannt wurde. Ich drehe das Foto und es passt. Alistair ( der junge Mann) kommt mit drei Hunden im Schlepptau und fragt, ob wir nicht in sein Haus kommen wollten , auf einen Drink, seine Mutter würde sich freuen auch meine alten Fotos zu sehen. Wir freuen uns über die Gastfreundschaft und nehmen diese gerne an. Ich habe ihnen die Fotos auf ihren Wunsch eben noch geschickt. Gemeinsam haben wir Den Aufnahmeort vieler Fotos gefunden. Darunter meine Aufnahme von Mannions Hardwarestore und Tankstelle , heute Mannions Fahrradladen , Bikehire, Oil & Gas.

Nach einer auch sonst netten Unterhaltung machen wir uns dann auf den Weg zurück. Das war dank des Zufalls eine im Ergebnis gute Detektivarbeit!