Freitag, 14. Februar 2020

Wieder in Cornwall!

Nach einem ordentlichen Frühstück (vegetarisches full English breakfast für mich) geht es weiter nach Westen, von Hampshire über Wiltshire , vorbei an Stonehenge, durch einen Zipfel von  Somerset nach Devon und schließlich nach Cornwall.
Unser Inn war gut und der dazugehörige Ort St. Mary Bourne, ist "pretty as a picture", voller reetgedeckter Cottages oder solcher, deren Mauern aus Feuerstein gebaut sind. Alle Autos werden gebeten zurückzufahren, ein Lieferwagen kommt nicht durch, typischer Verkehrsstau in einem typischen Dorf mit schmalen Straßen und Autos, die mal eben schnell vor dem Newsagent parken, weil jemand die Zeitung kauft, dann wird es zu schmal und es ist nur noch Platz zum Manövrieren für ein Fahrzeug.
Die Gegend ist Jaguar und Range Rover Country, eine Weile fährt ein Jaguar vor und einer hinter uns. Wer sich traditionelle und nicht ganz billige alte Häuser hat, fährt  vielleicht eher keinen BMW.
Verkehrsstau in St. Mary Bourne

Bourne Valley Inn

Straße von St Mary Bourne nach Andover

Stonehenge, Blick von der A 303
Unser Plan heute ist, quer durch das Dartmoor zu fahren und uns dann in Plymouth noch einmal die Viertel Barbican und Plymouth Hoe anzusehen. Wir fahren im Sonnenschein los , das erste Mal kein Stau entlang der Landstraße mit Blick auf Stonehenge. In Devon zieht es sich zu und im Dartmoor fällt Nieselregen und es wird, je höher wir sind, immer nebliger, denn die Wolken hängen ganz tief!

Uralte Steinmauern sind so dick mit Moos bewachsen, dass sie aussehen wie von einem grünen Teppich bedeckte Objekte, Farbe kommt auch durch den hellbraunen Farn, durch Farbtupfer auf Schafen und durch Flechten auf alten Granitblöcken. Wir sehen viele Dartmoor Ponies. Im Nebel fehlt nur der Hound of the Baskervilles. In Dartmeet fotografiere ich eine alte Steinbrücke mit Bögen. Gleich davor befinden sich die Reste einer der Vielen Clapper Bridges im Dartmoor. Uralte Packpferd wegen über die Bäche und Flüsse , erbaut aus großen Steinplatten und Felsbrocken.
Hier ist die Story:
"There is a standard road bridge and a clapper bridge, the road bridge was built in 1792 with the clapper bridge being constructed before that. No one knows the actual date but the Postbridge Clapper was built in the 13th century so would have thought it was around that time as well. The clapper is broken now as it was washed away in the 1820s, rebuilt and then washed away again in 1888, leaving it as it currently stands. (https://treksandtors.co/not-the-tors/bridges/dartmeet-bridge-and-clapper-bridge/)"

Dartmoor

Clapper Bridge und Steinbrücke in Dartmeet

Brücke über den Tamar , Schilder Grenze nach  Cornwall 
Dartmeet, der Ort an dem der West- und Ostdart als Zuflüsse des Flusses Dart zusammenkommen, ist im Sommer eine "Touristenfalle",  heute  aber völlig leer und verlassen.
Auf der Einfallstraße nach Plymouth staut es sich ohne Ende, es ist Freitag nachmittag und bei Google Maps sind viele Straßen rot, also entscheiden wir uns, die Seafront in Plymouth zu streichen ( und damit auch Carrot Cake und Kaffee) und statt dessen lieber direkt über die Tamarbrücke nach Cornwall zu fahren.

Es nieselt nun dauerhaft, die Wolken sind Vorboten des angekündigten Sturms Dennis, der im Bereich Falmouth morgen und übermorgen Windgeschwindigkeiten von 35-40 Meilen in der Stunde haben wird, aber Orkanböen von 60 Meilen/Stunde. Armin hatte vor der Reise eine neue Taschenlampe gekauft (die alte ist ja auf dem Flug nach Madeira aus dem Koffer verschwunden) und hat sie vorsichtshalber mal zusammengebaut. Sie kann SOS Signale. Er richtet sie auf das Fenster. Wahrscheinlich kommt gleich die Wasserpolizei um uns zu retten...!

Wir sind in einer Wohnung im gleichen Gebäudekomplex, in dem wir schon mehrfach waren , dem Packet Quays Bereich in Falmouth, wo früher in Falmouth die Royal Mail Verladestation nach England war. Diesmal sind wir nicht hoch oben über , sondern unmittelbar am Wasser. Die Wohnung hat ein Panoramafenster mit einem sog. Window Seat von 80 cm Breite und 2 Meter Länge, ein wunderbarer Aussichtsplatz. Der zur Wohnung gehörige Parkplatz ist allerdings nur durch rückwärts Einparken zu beparken und dann eigentlich auch nur, wenn man ein Auto hat, das etwa 50 cm schmaler als der Jaguar ist. Armin klingelt den Fahrer des Wagens der Nachbarbucht heraus und bittet ihn, 20 cm weiter versetzt zu parken. Trotzdem ist es Millimeterarbeit. Wir beschliessen, so zu planen, dass wir die Aktion nur einmal am Tag machen müssen und gehen heute erst einmal zu Fuß einkaufen. Es ist nicht weit bis zum Tesco Metro Supermarkt, abgesehen davon, dass man zu Fuß erst einmal 50 Stufen hoch muss und dann wieder den Berg herunter...! Ärgerlicherweise hat  Marks & Spencer den Standort in Falmouth aufgegeben, die kleine Foodhall nur um die Ecke wird uns fehlen. ( Für Helga: Der Nächste in Truro ist  auch nicht weit. )

Nun sind wir einmal gespannt auf das Wetter morgen und ob es so ungemütlich wird, wie die  Wetterwarnung vermuten lässt. Aber mit einer Tasse Tee auf dem Window Seat lässt sich dasWetter gelassen beobachten!

Der Fenstersitzplatz

Ebbe unter dem Fenster

Blaue Stunde

Lichter der Docks am Pendennis Castle




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