Freitag, 21. Februar 2020

Ein Leuchtturm, Wellen und Kegelrobben

An diesem Wochenende gehen in den meisten Schule die Half-Term-Ferien zu Ende, aber heute sind noch einmal sehr viele Familien mit Kindern unterwegs. Geringelte Pudelmützen, Hunter Boots, bunte Strumpfhosen. Wir haben auf dem Wanderweg am Godrevy Point allerdings auch junge Frauen in Ballerinas ohne Strümpfe gesehen. Es sind 8 Grad, es ist bedeckt, aber trocken, eine dünne Sonne lässt sich manchmal blicken, der Wind bläst beständig.

Heute wechseln wir das Quartier und ziehen von Falmouth nach Porthleven um. Daher müssen wir um 10.00 Uhr aus dem haus sein und wir können erst um 16.00 Uhr in das neue Haus. Beim Einladen des Gepäcks treffe ich einen Nachbarn. Bretonischer Pullover, Wollmütze, vielleicht Anfang 40. Er wohnt derzeit nebenan, aber die Wohnung gehört seinem Bruder. Er spielt Akkordeon und kommt hierhin zum Üben, da sein Hund das Akkordion nicht ausstehen kann.

Von Falmouth nach Porthleven
Bucht von Falmouth
Also machen wir einen Ausflug über Redruth zur Nordküste und fangen dort mit Portreath an. Der Ort ist bekannt wegen seines Stormwatching geeigneten Kais, unverkennbar mit dem Stummelturm, der Rest ist Opfer der Wellen geworden. Portreath ist nicht gerade eine Bilderbuchort, aber man kann schön Wellen gucken und dann wir finden auch noch ein gutes Café mit gutem Kaffee und leckeren kleinen und großen Kuchen Das Café ist unter neuer Leitung und modern und maritim eingerichtet. Der Kaminofen heizt zudem ein und verbreitet Gemütlichkeit. Sehr empfehlenswert. https://www.facebook.com/TheHubPortreath/ 

Weiter geht es entlang der Küstenstraße zum National Trust Parkplatz zwischen Godrevy Beach und Godrevy Point unweit von den Dünen bei Gwithian und auch nicht weit von Hayle. Auf der anderen Seite der Bucht liegt St. Ives.

Der Parkplatz ist gut gefüllt, in alle Richtungen sind Leute unterwegs. Star Nr. 1 der Wanderung um die Landzunge ist der viele Meilen langen Sandstrand, heute mit einem Kitesurfer und drei Surfern am anderen Ende des ersten Strandes , getrennt durch Felsen vom ganz langen Strand.

Star Nr. 2 ist der Leuchtturm auf einer vorgelagerten Insel. Als am 30. November 1852 das eiserne Dampfschiff "Nile" in der Bucht auf die Klippen auflief und zerschellte, wurde der Bau des Leuchtturms in Aussicht genommen. Der 26 m hohe Turm wurde 1858 errichtet, 1934 automatisiert, 1995 modernisiert und auf Solarenergiebetrieb umgestellt. Seit 2012 steht das eigentliche Leuchtfeuer  (LED, Reichweite 8 nautische Meilen) auf einer Stahlstruktur neben dem Turm. Der Leuchtturm wird, wie viel im UK vom Trinity House in Warwick, Essex aus kontrolliert und gesteuert.

Star Nr. 3 sind die Seehunde in der nahegelegenen Mutton Cove. Godrevy Point und Umgebung sind bekannt für die Tierbeobachtungsmöglichkeiten. Im Sommer ziehen Delphine, Walhaie (Baskisch Sharks) und Mondfische (Oceanic Sunfish) hier vorbei, auch lassen sich gut Seevögel beobachten. Sehr verlässlich suchen Kegelrobben (Grey Seals)  die geschützte kleine Mutton Cove auf, die beste Zeit sind die Monate Januar und Februar mit 100 oder mehr Tieren.  Es ist ein großartiger Anblick, die Robben auf dem Sand, teilweise auch im ziemlich wilden Wasser zu beobachten und meiner Meinung nach sind es deutlich mehr als 100 Tiere.

Armin auf dem Coast Path
Godrevy Lighthouse
Hinweis an Mutton Cove
Mutton Cove
Kegelrobbem

Steilküste an der Mutton Cove


Mutton Cove

Ich habe gerade bei Wikipedia gelernt, dass Kegelrobben KEINE Seehunde sind:
"Die Kegelrobbe (Halichoerus grypus) ist neben dem Seehund die zweite an deutschen Küsten verbreitete Robbenart und daneben das größte in Deutschland freilebend vorkommende Raubtier (bis zu 300 kg schwer und 2,5 Meter groß). Der Name leitet sich von den kegelförmigen Zähnen und der Kopfform der Robbe ab. Mit einer Größe von 230 Zentimetern und einem Gewicht von 220 Kilogramm ist eine männliche Kegelrobbe deutlich größer als ein Seehund, aber auch als eine weibliche Kegelrobbe (180 cm, 150 kg).  Jungtiere kommen mit einem weißen Embryonalhaar (Lanugo) zur Welt, das nach etwa fünf Wochen durch normales Fell ersetzt wird.Männchen haben außerdem eine größere Nase als Weibchen. Der Geschlechtsdimorphismus ist nur bei wenigen Hundsrobben so ausgeprägt." 40 Prozent des weltweiten Kegelrobben-Bestands leben an den Küsten Großbritanniens.https://de.wikipedia.org/wiki/Kegelrobbe


Von Godrevy Point fahren wir weiter in Richtung Porthleven. da es noch etwas zu für früh für den Bezug des Ferienhauses ist, halten wir in Perranuthnoe, wo es ein Café direkt an der Klippe gibt.
https://thecabinbeachcafe.co.uk

Cabin Beach Café
Auch hier ist viel los, aber das freundliche Team hat alles gut im Griff. Es gibt überwiegend Sandwiches, kalt und warm, aber auch Suppe und Kuchen und Kaffe und Tee. Zwei Mütter mit mehreren kleinen Kindern bleiben gleich draussen an einem Picknicktisch, die Mütter trinken Kaffee, die Kinder lutschen Eis am Stil!

Ein Blick auf die Wellen, es ist Flut, der lange und tiefe Strand, an dem ich 2018 noch so schön gemalt habe, ist völlig verschwunden.

Dann geht es nach Porthleven und das Haus ist auch um viertel nach drei schon fertig und noch genauso schön wie Sylvester 2016/2017, als wir hier eine Woche waren. Prothesen ist , wie vor ein paar Tagen schon geschrieben, einer der Stormwatching Hotspots und hat verlässlich hohe Wellen. Ich verbringe eine halbe Stunde mindestens an der Kaimauer, fasziniert vom Wellengang und der Gischt, die wie dicke Schneeflocken umherfliegt. Wieder drinnen merke ich erst, wie ausgekühlt ich bin und ich mache mir Kakao und ein dickes fettes Feuer im  Kaminofen!

Gischt am Breakwater in Porthleven

Porthleven
... im Spotlight
Kakao und Feuer
Lieblingsplatz

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