Dienstag, 11. Juli 2017

Gestern Feuer, heute Eis: Entlang der ( Südost- bzw.) Ostküste Islands


brechen bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein auf zu unserer längsten Etappe der ganzen Reise. Es geht von Skogar im Süden nach Reydafjördur an den Ostfjorden. Die ganze Strecke ist etwa 530 Km lang, aber am Abend stellen wir fest, dass es keine Minute langweilig war und uns gar nicht so weit vorkam. Tatsächlich erreichen wir unser Ziel etwa um 18.30 Uhr.

Von Skogar aus geht es erst einmal wieder bis Vik, da wo wir gestern Abend noch waren. Dann beginnt das Neuland! Erstes Zwischenziel ist Kirkjubaerklaustur, noch ist der Tank aber 1/4 voll und wir fahren weiter. Ein Gletscher folgt dem Nächsten, ebenso wie die Vulkane. Daher fahren wir in einer weiten wüstenähnlichen Ebene zu Fuß der Berge. Endloser schwarzer Sand oder Kieselwüste. Manchmal kilometerlang Steine wie 40 -80 cm große Kiesel, bedeckt von einer Decke aus Islandmoos. Dann an einigen Stellen wiederum kilometerlang blühende LupiWir nen auf beiden Seiten der Straße. Als Nächstes kleine Kegel, etwa 5 Meter hoch. Auf einem sitzen zwei Motorradfahrer, als wir vorbeikommen, winken sie uns zu. Auf einem anderen, ein paar Kilometer weiter steht ein rotlackierter Stuhl. Es ist eine Wüste voller Wasser, immer wieder fließt das Gletscherwasser in reißenden Bächen oder Flüssen zum Meer. Darüber führen dann einspurige Brücken, wer näher dran ist, hat Vorfahrt. Die Brücken heißen Einbreíd Brú!

Zwischen Vik und ...Klaustur bzw. Dem Skaftafell befinden sich die 135 Krater des Lakagigar, der 1784 den bisher schlimmsten Vulkanausbruch in Island verursacht hat: Es starben auf der gesamten Insel 190.000 Schafe, 11.500 Rinder, 28.000 Pferde und 10.000 Menschen. Grund waren u.a. 8 Mio. Tonnen Fluor, die der Vulkan ausgestoßen hatte und wodurch die Weiden vergiftet wurden. Die Menschen starben vor allem an Hunger und Kälte. Dunkel wurde es überall imNorden, nicht nur in Island. 120 Mio. t Schwefeldioxid wurden hochgepustet. ( Zahlen entnommen dem Island Reiseführer von Van de Perre, Bruckmann Verlag).

Am Gletscher des Bergs Skaftafell ist ein Tankstelle mit Laden und Café, Dreh- und Angelpunkt hier im "Outback". An mehreren Tischen sitzen Guides, die einen "Kaffi" vor der nächsten Gletschertour genießen und quatschen. Wir tanken, kaufen zwei Kaffee und eine Tüte "Holger" ( Zwiebackbrötchen).

Wir sind jetzt in der Region des Vatnajökull Gletschers, Riesengebiet mit mehreren Bergen, der zweitgrößte Nationalpark Europas. Seine 14.200 qkm bedecken 14 % der Landesfläche. Der Gletscher hat eine Durchschnittsdicke von 400 Metern und ist bis 1000 Meter dick. Er ist zuletzt 2011 ausgebrochen.

Der Star des Tages ist - mit Ansage- der dann folgende Gletschersee Jökullsarlon.
Unwirklich, kinoreif ( oft als Kulisse benutzt, alleine zweimal in Bond Filmen), großartig, spektakulär.

Der erst etwa 80 Jahre existierende See entspannt aus Gletscherschmelzwasser. In ihn kalbt der Breidamerkurjökull aus dem Vatnajökull Massiv , ein Outlet Gletscher .
Ein paar Jahre treiben die Eisberge im See und werden dann vom Fluss Jökulsá ins Meer gespült. Sehen kann man beides! Ganz, ganz tolle Farben! Als ich am Ufer sitze, bricht in meiner Nähe mit lautem Krachen und Platschen ein Eisberg auseinander und die Nachbarn ( Eisberge, ich saß alleine) geraten ins Schaukeln.

Nächstes Zwischenziel ist der kleine Hafen, der auch nur "Hafen", nämlich Höfn heißt. Vor und hinter Höfn sind unendliche Lagunen einen Haff vorgelagert, neben vielen Vogelarten findet man hier insbesondere viele Singschwäne. Die Berge hier sind älter und knorpelig. Im Hafenort kehren wir im seinerzeit als erstes bebauten Haus von Höfn ein, heute ein Bistro namens Nyhöfn sehr schön im Historischen Skandi Stil, allerdings kosten Carrot Cake und Kaffee etwa 30 EUR.

Hinter Höfn kommen 100 menschenleere Km ohne Tankstelle, mit Lagunen auf der einen und Bergen auf der anderen Seite. Ab Djupivogur kommen wir in die Region der Ostfjorde mit bis zu 1200 Meter hohen Bergen auf beiden Seiten. Wir können immer 20 Km lang auf der anderen Fjordseite erkennen, wie wir später weiterfahren werden....!

Schließlich sind wir in Reydafjördur im Taergesen Gasthaus in einem Basic Zimmer mit Bad für 195 Euro. Im Restaurant kostete in " richtiges" Fleisch- oder Fischgericht etwa 40 Euro. Ganz schön steil...! Aber Pizza und Burger gibt es für 12-16 Euro!

Zu denn Fotos ( Titeln gehen mit dem IPad ja nicht):

Erst eine Deko aus unserem ersten Ferienhaus, dann Bilder aus den Sanderbereichen, danach vom Gletschersee Jokülsarlon ( Größe Ausflugsboot und Eisberg vergleichen) von der Brücke unter der die immer kleiner gewordenen Berge schließlich zum Meer treiben und dann noch Bilder vom Eis am schwarzen Strand und auf dem Meer ( Bitte Tropfen ,der fällt ,suchen!). Schließlich noch was aus den Ostfjorden!


Deko im Ferienhaus The Garage
Lupinen zwischen Vii und Skaftafell

PS: Der Server hat nicht alle Fotos übertragen, daher in einem separaten Post die versprochenen Fotos.

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