Freitag, 21. Juli 2017

Der goldene Kreis- das Revier der Reisebusse

Wir haben noch einen ganzen Tag zur Verfügung, denn morgen müssen wir zurückfliegen. Wir beschließen, nach einer Stunde Spaziergang durch die Stadt, lieber  noch einmal ins Grüne zu fahren. Die vielen bunten Häuser, Läden und Cafés machen zwar Freude, aber zu einem echten Einkaufsbummel ist man angesichts der Preise nicht wirklich motiviert. Tatsächlich lese ich in der "Grapevine", dem "Time Out" von Reykjavik, dass die Preise in der Stadt derzeit 30 % über denen von New York liegen. Man befürchte, dass bald für einen Supermarkteinkauf ein Bankkredit aufgenommenen werden müsse.

Wir versuchen bei allen Reisen normalerweise immer landestypisch essen zu gehen. Das ist das erste Mal, dass wir von 14 Tagen nur 4x essen waren, davon 2 x Burger 🍔, 1x Pizza und heute mexikanisch. Die drei Tacos haben pro Person umgerechnet 34 EUR gekostet und mein Bier (0,5 l) EUR 9. 

Unser Fährt führt uns auf den sog. "goldenen Kreis", einer von Reykjavik aus machbaren Rundfahrt, die im wesentlichen 3 Ziele einschließt, den Thingvellir Nationalpark ( Natur und alte Thing-Stätte, Weltkulturerbe), den Ort Geysir mit den .......ja, Geysiren; und schließlich noch den Gullfoss. Wer den Blog stets gelesen hat, hat bestimmt schon mitbekommen, dass ein Foss ein Wasserfall ist.

Zunächst kommen wir vorbei am Haus des isländischen Autors und Literaturnobelpreisträgers Halldor Laxness, heute ein Museum, vor dem Haus steht sein geliebter Jaguar ( weißes Morse Car).

Dann geht es durch prärieartige Tundra mit weiten Blicken , begrenzt durch ferne Berge zum Thingvellir Nationalpark. Wir machen eine längere Pause am Parkplatz zum Öxarárfoss. Zum Wasserfall führt der Wanderweg direkt durch eine Spalte des Grabenbruchs zwischen der europäischen und der amerikanischen Kontinentalplatte. Es sind 21 Grad! Rekord unserer Reise. ( Ulla: Heute keine Pudelmütze notwendig).
Der Weg ist schön, der Wasserfall auch und die Menschenmassen halten sich noch in Grenzen. Wegen der guten Erreichbarkeit von Reykjavik aus, gibt es unzählige Tagesausflugsbusse, nicht zu reden von den ganzen Rundreisebussen, PKW und Wohnmobilen. Icelandair bietet kostenfreien Stopover auf ihren Amerikastrecken an, viele Reiseveranstalter bieten nur 5 oder 7 Tagereisen nach Island an und bleiben im Großraum Reykjavik. Und alle, alle "machen" den goldenen Ring....!

Daher stoppen wir auch nicht in Geysir, nachdem der Parkplatz überfüllt aussieht. Ich dachte früher, in Island gäbe es Geysire ohne Ende, wie heiße Pickel überall im Land. Zwar gibt es  fast überall geothermische Phänomene, aber eben nicht Geysire.  Nach zwei Besuchen in Yellowstone, haben wir jedenfalls genügend gesehen. 

Wir fahren zum Gullfoss, der tatsächlich das Königswinter unter den Wasserfällen ist.
Der Canyon ist 70 Meter hoch, der wirklich toll gelegene, eindrucksvolle Wasserfall selbst 32 Meter auf zwei Stufen. Die Touristenmassen sehen mit ihren Outdoorjacken in allen Farben aus wie bunte Ameisenstraßen auf drei Ebenen. Leider ist die Sonne inzwischen weg und die Farben leuchten nicht , wie sie sollen.....

Zum Abschluss des Ausflugs halten wir noch am Schachmuseum ( leider seit 16 Uhr zu) in Selfoss, dass Bobby Fischer, der auch in Selfoss begraben ist, errichtet wurde. Gegenüber liegt ein schönes Antiquariat mit Espressobar.

Buntes Haus in Reykjavik

Detail Hausnummer, gesehen in Reykjavik

Mural/Graffiti in Reykjavik

Kleines Haus in Reykjavik

Grabenbruch der Kontinentalplatten am Öxarárfoss

Immer wieder Polster aus Islandmoos

Öxarárfoss

Detail Öxarárfoss

Weiterer Riss nahe des Öxarárfoss

Gullfoss

Gullfoss

Drei Reihen Publikum am Gullfoss

Smartphonemania

Islandpony

Schachzentrum in Selfoss

Kleines Buchladencafé in Selfoss

Tacos im El Santo in Reykjavik auf der Hverfiskgata



Von meinem iPad gesendet

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