Mittwoch, 5. August 2015

St. Johann in Tirol, Der wilde Kaiser, Kössen , Kufstein und zurück.

Nach dem Frühstück geht es in Richtung St. Johann in Tirol, entlang einer Route, die mir Heinrich aufgeschrieben hat.
In der Innenstadt von St. Johann finden wir nicht (mehr?) sehr viel von der Lüftlmalerei, vielleicht ein Stück weg vom Zentrum? Jedenfalls gucken wir uns im Museum von St. Johann Trachten an, Kunsthandwerk, Geogeschichte und im ersten Stock eine sehr gute Kunstausstellung mit modernen Graphiken vom Wilden Kaiser. In einem der Räume steht ein ausgestopfter Höhlenbär, wenn man über eine Induktionsschleife oder Lichtschranke geht, fängt er an zu brummen, oder eher noch brüllen. Direkt daneben gibt es eine Dokumentation zum grünen Regenwurm, der nur im Wilden Kaiser lebt und Smaragdfarbe hat.

Weiter geht es in Richtung Kössen über eine sehr schöne kleine Landstraße mit tollen Blicken auf den Wilden Kaiser links und die Almenlandschaft auf der rechten Seite. Manche Bauernhöfe scheinen zu wetteifern, wer den Preis für die besten Petunien bekommt. Vor allem diese nämlich bilden ganze Blütenteppiche an den Fassaden.

Wir fahren nach links ab auf eine 5 km lange (Stich-)Mautstraße in das Naturschutzgebiet  Kaiserbach bis auf 1024 m Höhe. Neben der Straße fliesst der kleine Kaiserbach und links türmen sich die Felszacken nur so auf. Wir halten an einem Gasthof mit den -schon bekannten und beliebten- Almdudler ( die Texterkennung macht Allmutter daraus. Was soll das denn für eine Wortalternative sein???) -Doppelliegestühlen und ich bestelle eine Buttermilch , das macht man hier so. Leider gab es nur Buttermilch mit ohne Waldbeeren, das ist nämlich hier gerade beliebt.

Vom wunderbaren Naturschutzgebiet (siehe unten am Ende Näheres zu Flora und Fauna)
aus fahren wir weiter nach Kössen, einem kleinen, netten Ort unweit der Grenze zu Deutschland. Im Hotel zur Post mit schönem Biergarten kehren wir ein. Das Hotel mit (noch mehr) Malerei um die Ecke hat umfangreiche Anbauten in Zeltform und spielt bereits Volksmusik der Sorte " Wer a Muater hoat".

Inzwischen sind es 31 Grad und schwül ist es auch , trotz Klimaanlage (mit Sitzkühlung!) ist es schweisstreibend im Auto  und daher machen wir uns über Kufstein auf den Rückweg und verlängern die Rundfahrt nicht mehr.

Über das Brixental geht es zurück nach Kitzbühel. Im Hotel heisst es erst einmal ab ins Schwimmbad, aber zwei Projektmanagement-Arbeiten habe ich auch noch korrigiert.

Beim Abendessen auf der Außenterrasse zogen immer mehr schwarze Wolken auf und es blitz auch einige Male. Ein Junge am Nachbartisch spielt Gabel balancieren und ich denke, dass ein Blitz doch eher da hin gehen wird, als zu mir...! Aber die Köche am BBQ stehen relativ entspannt da.

Interessant im Hinblick auf ihre Interaktionen sind die arabischen Familien mit ihren asiatischen Nannies (die mit den Kindern separat essen) zu beobachten. Ansonsten gibt es Gäste aus allen möglichen Ländern und auch das Servicepersonal bedient sich des öfteren des Englischen, um gemeinsam kommunizieren zu können.

Amerikaner, wie in Bad Wörishofen (wo die Abendkarte nur in englischer Sprache war, wie uns erst mal gar nicht aufgefallen war) gibt es nicht, jedenfalls nicht in unserem Resort-Hotel.

Die meisten Gäste sind um die 40, aber die Bandbreite liegt bei etwa Ende 20 bis Ende 70, darunter viele Golfer, Familien, Wanderer mit Edelausrüstung, querbeet, auch was die Kleidung angeht.

Die Bar ist am Abend nicht ganz voll, anders als in Travemünde, wo man um halb 10 kaum einen Platz bekam. Andererseits hat Kitzbühel natürlich auch viel mehr Alternativen zum Ausgehen.
Ich finde die Barpreise relativ teuer. Eine Kanne Tee kostet EUR 6,50, der billigste Wein 0,1 l EUR 7,00. Eben hatte ich statt Aperol Spritz einen sehr leckeren Rhabarber Spritz für "nur" EUR 7,00, aber dann doch leckerer als Tee...!

Aussicht vom Frühstückstisch

Souvenirladen in St. Johann i.T.

Morgens um 7...

Einkehr im Kaiserbachtal

Kaiserbachtal

Kaiser 1

Kaiser 2

Kaiser 3 mit Kapelle zur Erinnerung an die Bergtoten

Der Kaiserbach

Hotel zur Post in Kössen

Haus in Kössen

Lüftlmalerei im Halbschatten

...und als Fensterrahmen


Flora und Fauna:

Zu erwähnen ist das reichliche Vorkommen von diversen heimischen Orchideenarten wie z.B. Gelber Frauenschuh, Weißes und Rotes Waldvögelein, div. Knabenkrautarten, Waldhyazinthe und Sumpf-Stendelwurz, um nur einige zu nennen.
Weiters sind üppige Bestände der Christrose (Schneerose) und Aurikel (Platenigl) vorzufinden.
Durch den Gesteinswechsel und die geringe eiszeitliche Vergletscherung ist das Gebiet besonders reich an seltenen Pflanzen, z.B. Zwerg-Alpenrose oder Bursers Steinbrech.
Eine Besonderheit unter den wirbellosen Tieren ist der Smaragdgrüne Regenwurm (Allolobophora smaragdina), welcher im Kaisergebirge seine westliche Verbreitungsgrenze erreicht. Es handelt sich um eine Art, die während ihrer Entwicklung einen Farbwechsel durchläuft von rosarot zu violett bis hin zu einer bunten Übergangsfärbung. Erst im adulten Zustand nach ca. 2-3 Jahren bildet sich die charakteristische smaragdgrüne Färbung aus. Der Regenwurm ernährt sich von Totholz und kann auch in diesem Habitat bestaunt werden z.B. im Gebiet rund um das Hans-Berger-Haus und Anton-Karg-Haus.
Bei den Amphibien ist bemerkenswert, dass sowohl der Feuersalamander als auch der Alpensalamander parallel im Kaisergebirge vorkommen. 
Des Öfteren werden auch Schlangen angetroffen. Hierbei handelt es sich entweder um die wärmeliebende Schlingnatter oder Kreuzotter, welche leicht verwechselt werden können. Kreuzottern kommen zusätzlich noch in den Farbvarianten schwarz (Höllenotter) und kupferrot (Kupferotter) vor. 
Das Kaisergebirge ist auch ein Rückzugsgebiet für Säugetiere aller Art, wie z.B. Rötelmaus, Siebenschläfer, Hermelin, Schneehase, Gämse, Reh und Hirsch. Greifvögel wie der Uhu, Sperlingskauz, Raufußkauz, Sperber, Habicht und der König unter ihnen, der Steinadler, haben hier noch einen Lebensraum. In anderen Gebieten des Kaisers kann man die Balzrufe von Birk- und Auerhähnen hören. Über der Waldgrenze sind Schneehühner zuhause, auch Steinhühner kommen wieder vor. Stark gefährdete Arten wie der Wanderfalke und Gartenbaumläufer wurden auch nachgewiesen. 
Quelle: http://www.tiroler-schutzgebiete.at/schutzgebiete/naturschutzgebiete-in-tirol/kaisergebirge.html 

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