Samstag, 3. Oktober 2020

Großer Rohölhafen und ein Marine Museum

Hochnebel am Himmel und das Meer hat die Farbe, die im Englischen "gunmetal grey" genannt wrd. Das wiederum passt zu unserem ersten Ziel heute, dem Marinemuseum in Wilhelmshaven. Hafen mit f, wie alle westlich von Hamburg. Da dort gerade eine Schlange ist, fahren wir noch etwas weiter entlang dem Südstrand, eigentlich vor allem ein Deich mit Meer dahinter, unterbrochenvon weiteren Hafenanlagen, die Straße endet schließlich an einem Zaun:Militärisches Sperrgebiet. Wilhelmshafens Ursprünge gehen bereits auf eine militärische Marinehafengründung zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Was auch den Namen erklärt: Es war ein Projekt des preussischen Königs und späteren deutschen Kaisers Wilhelm I. Nach der Reichsgründung wurde der Ausbau des identitätsstiftenden Marinestützpunktes ausgebaut. Wir dürfen nicht weiterfahren, aber man kann viele Schiffe der dezeitigen grauen Militärflotte von Weitem sehen. Im Militärstützpunkt Heppenser Groden liegen Fregatten mehrerer Klassen, Versorgungsschiffe und weitere Hilfsschiffe. Inzwischen ist auch die Schlange am Museum etwas kürzer geworden. In der Dauerausstellung geht es um die Geschichte der deutschen Marine inklusive den schon vor der Reichsgründung bestehenden bescheideneren Anfängen.Die aktuelle Sondeausstellung setzt sich mit der Frage auseinander, wann eigentlich der 2. Weltkrieg zu Ende war. Diese Frage berücksichtigt nicht nur die Entwicklung im Pazifik, sondern auch den fliessenden Übergang im Mai und die Frage der Schuld derer, die noch in den letzten Kriegstagen verheerende Befehle gaben, obwohl generell klar war, dass in vielen Regionen Deutschland schon besiegt war. Wir haben schon einige Kriegsschiffe besichtigt und deshalb heute darauf verzichtet, den 45- minütigen Rundgang durch den Zerstörer Mölders, der 2003 außer Dienst gestellt wurde. Abkürzungen sind coronabedingt nicht möglich. Wir waren aber wenigstens auf dem Schnellboot der Klasse Gepard. Ganz, ganz sicher wäre das nichts für mich. Es muss noch nicht einmal ein U-Boot sein, auch dieses Kampschiff kann bei mir schon - und das in einem sicheren Museumshafen- Klaustrophobie hervorrufen.
Wilhelmshafen hat den Marketing SLOGAN " Urban.Kantig.Echt". Urban, klar, die einzige halbwegs große Stadt ( 76 T Einwohner) weit und breit. Kantig und echt bedeutet: Industriehafen (größte Wassertiefe in Deutschland, 72 % des Rohölumschlags in D), die Innenstadt wurde im 2. Weltkrieg zerstört, heute Strukturschwächen, aber ein vergleichsweise schönes Umland mit hohem Freizeitwert. Wir fahren weiter nach Hooksiel in den alten Hafen am Siel und zum neuen Hafen an der Einmündung des Siels in die Nordsee. Ein Siel ist übrigens ein der passiven Entwässerung dienender Durchlass durch einen Deich. Dieser Durchlass kann Tide-und sturmabhängig kontrolliert werden. Hooksiel im ruhigen Wangerland ist mein Tipp für einen Ostfrieslandurlaub diesseits der Inseln. Vergleichsweise ruhig und idyllisch, keine Appartementburgen, nicht zu viele Tshirt Läden und viele Spazierwege sowie ein gutes Sportangebot und dazu sogar noch etwas Sandstrand. Auf dem Rückweg nach Esens fahren wir noch durch das Dorf Tettens/Wangerland, in dem wir nach meiner Erinnerung, wie gestern geschrieben, vor 31 Jahren waren. Den Hof Janssen kann ich aber nicht finden. Dafür textete mir Juliane eben, dass sie mit Stefan und Tjorven vor 4 Jahren im Wangerland auf einem Hof Janssen war. Bei weiterer Prüfung liegt der aber näher an Horumersiel. Hier der LINK: ferienhof-janssen.de. Bei den nachfolgenden Fotos ist ein rotes Backsteinhaus bei. Das war das Hotel Rodenbäck von vor rund 50 Jahren.

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