Sonntag, 10. Mai 2015

Cape Cornwall und "The Modern Lens" in der Tate in St. Ives

Kultur anybody?

Heute ist der letzte Tag der Ausstellung "The Modern Lens" in der Tate St. Ives ( 1997 von Prince Charles eröffnet, also die Tate hier, nicht die Ausstellung) , danach ist die Tate zwei Wochen geschlossen, während eine neue Sonderausstellung aufgebaut wird. "The Modern Lens" bringt Fotografie in den Kontext zur Kunstgeschichte und zeigt, wie die Strömungen der Malerei des 20. Jahrhunderts sich in der Fotografie widerspiegeln.

Erst aber einmal nehmen wir die kleine Küstenstraße in Richtung Nordwesten, weiter um den "Zeh" der Halbinsel Pendeen herum.

Unser erster Stop ist Cape Cornwall mit seiner überaus idyllischen Priest Cove. Der Wanderführer zum Corrnish Coast Path sagt über Cape Cornwall, dass es alles das ist, was Land´s End hätte sein können, wenn es anderes gemanaged worden wäre und in anderem Eigentum stehen würde. Der Kontrast kann größer nicht sein: Land´s End ist natürlich erst einmal eine Klippe am Küstenpfad und die ist auch großartig. Wer aber auf der Landstraße der Ausschilderung "Lands End" folgt, kommt zum nächstgelegenen Parkplatz zur Klippe und kommt kaum am  Freizeitpark vorbei und für den muss man heftig bezahlen. Was bekommt man dafür? Shaun das Schaf "Experience" , ein 4 D Kino mit  einem Sortiment von Dinosauriern (die Dr. Who Experience scheint von Shaun dem Schaf abgelöst worden zu sein). Außerdem gibt es noch "Arthur´s Quest", alles über König Arthur ("an interactive world of discovery, accept Merlin’s terrifying challenge and discover plenty of spine-chilling surprises as you seek the terrible lair of the Dragon. ") , eine nachgebaute Farm , Infos zu Land´s End, Essen und Trinken, Eintrittspreis: GBP 12 für Erwachsene und 9 für Kinder. Das Ganze mit dem bekannten Blackpool-Ambiente. Man kann wohl auch nur Parken und spazieren gehen und dann kostet es nur die Parkgebühr. Viel besser allerdings ist es, bei "uns" in der Sennen Cove zu parken und eine Meile über den Küstenpfad nach Land´s End zu laufen. Glücklicherweise ist überall der Wanderweg frei zugänglich, aber so umgeht man den ganzen Rummel.

Zurück zu Cape Cornwall, dem "Connaisseur´s Land´s End. In der Cove liegen Fischerboote, oberhalb sind Fischerschuppen und jede Menge Netze und Hummerkörbe. Wie häufig in Cornwall (siehe z.B. Cadgwith , St. Isaac, Portloe) gibt es kein Hafenbecken, die Boote liegen vielmehr auf dem Sand und werden mit einem Stahlseil über eine "Slipway" Rampe ins Meer gezogen. Auf dem Bild mit dem roten Boot sieht man oberhalb ein kleines Stein/Zementgebäude, an dem die Winsch (oder Winde) befestigt ist.  Neben den Fischerbooten gibt es noch ein paar Cottages und Häuser und auf der Kapspitze sind  ein alter Minenschornstein und die St. Helen´s Kapelle zu sehen.  Mittagsblumen bedecken die Abhänge.
Definitionsgemäß ist ein Kap übrigens etwas (habe ich gerade selbst erst noch einmal gelernt), wo zwei Ozeane oder Wasserstraße zusammentreffen. Hier sind dies der English Channel und der St. George´s Channel! Auf dem National Trust Parkplatz begrüßt uns die Parkwächterin enthusiastisch und fragt, ob wir bereit wären, Parkgebühren zu zahlen, um so dem guten Zweck des Trusts zu helfen. Wir sagen, dass wir schon Mitglieder sind und da wird sie noch enthusiastischer und berichtet, dass von allen Deutschen die kommen, ganz, ganz viele Mitglieder im National Trust sind, das sei phänomenal und sie bedanke sich dafür sehr. Ich gebe es gerne weiter an alle anderen Cornwallfans.

Es gibt als prima Versorgung für alle Wanderer  eine kleine blaue Imbiss-Hütte, noch nicht auf, aber man ist schon eifrig dabei Tee und Kaffee zu kochen.

Wir fahren weiter durch heckengesäumtes Farmland mit Minen und alten Minenarbeiterdörfern aus Granitstein, besonders schön ist St. Just und kommen so nach St. Ives. Kurz zuvor zweigt rechts die Straße nach Towednack ab, eine kleinen Siedlung, etwa 2 Kilometer von der (auch kleinen) Küstenstraße gelegen. Ich erinnere mich an zwei British Cottages Kundinnen "of a certain age", die da ein Cottage gebucht hatten und nach ein, zwei Tagen anriefen und mitteilten, es sei so einsam, sie hätten Angst. Wir hatten sie beruhigt und ihnen vorgeschlagen, bei der Polizeiwache ihre Besorgnisse kundzutun, da werde man sie sicher beruhigen können, dass Towednack kein Einbruchsbrennpunkt sei. Das haben sie auch tatsächlich gemacht und uns hinterher angerufen, sie seien jetzt beruhigt und die Polizei habe sogar versprochen, ab und zu einen Streifenwagen durch das Dorf fahren zu lassen.

In St. Ives schauen wir uns die Ausstellung an und erfreuen uns bei Kaffee und kleinem Lunch an dem Wahnsinnsblick aus dem Fenster auf den Portmeor Beach.

Wir schließen unseren St. Ives Besuch mit Blick auf das Ablaufen des Parkscheins mit einer schnellen Runde um den  Hafen ab.  Dann geht es nach Penzance, denn um 16.00 Uhr machen am Sonntag die Supermärkte zu und schließlich über die Küstenstraße durch Mousehole zurück in die Sennen Cove.

Morgen ist Malkurs, ich bin gespannt!

Unser Nachbarhaus 

Unser Frühstück

Unser Koch/Essbereich

Blick vom Balkon

Priest Cove

Am Schuppen oben rechts ist die Winsch befestigt

Fischerschuppen

Slipway Cape Cornwall

Mittagsblumen, Cape Cornwall

Cape Cornwall
Milch für die Clotted Cream

Blick aus der Tate auf vier Senioren-Spaziergänger

Architektur Tate mit Spiegelung Meer

Kleiner Laden in St. Ives

Straße in St. Ives mit Fähnchen (bunting)

Trockengefallenes Hafenbecken St. Ives

Hier gibt es kein cornisches Bier

Das Licht von St. Ives, Porthmeor Beach


Porthmeor Beach

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