Samstag, 3. August 2019

Highway 191 South

Unser Roadtrip geht weiter. Wenn man sich unsere Reiseroute wie ein Rechteck vorstellt, mit den Seiten rechts und links etwas kürzer als die Seiten oben und unten , dann sind wir jetzt erst die rechte Seite hoch gefahren, dann nach Westen quer und heute sozusagen die linke Seite runter. Fehlt nur noch die Basis. Der Highway 191 begleitet uns schon seit Yellowstone und heute fahren wir ihn weiter nach Süden bis Vernal in Utah. Erst geht es noch durch den Bringer-Teton National Forest und dann durch Prärie , durchsetzt mit Felsrücken und Badlands. Überwiegend eine platte Hochebene mit Sage(Salbei)brush-Prärie, die nur ab und zu mal in der gerade Linie unterbrochen wird durch eine Fracking- oder andere Öl- und Gasförderung. Der Himmel ist riesig und blau und die Wolken wie Zuckerwatte.

Weites Land

Der Green River

Pinedale
Die vergleichsweise größte Stadt bis Rock Springs mit 23.000 Einwohnern ist Pinedale mit 1.080 Einwohnern. (https://www.visitpinedale.org)
Pinedale lag im 18. Jahrhundert strategisch günstig im Netzwerk von Trails, die nach Westen führten. Vor den Wind River Bergen, aber noch in der Ebene gelegen, bot es Platz für große Ansammlungen von Menschen, die zum sogenannten Rendezvous zusammenkamen. Damit ist allerdings nicht das erste oder zweite romantische Date gemeint, sondern ein großer Markt. Pelze wurden gehandelt gegen Perlen. Vorräte gegen Wolldecken, Schmiedearbeiten gegen Geld, Bleibarren gekauft, um Kugeln zu formen.

Es war der Treffpunkt der Mountain Man und der Indianer. Dabei kam es auch zu romantischen Verstrickungen, da es viele Beziehungen und Ehen zwischen den Mountainmen und den indianischen Frauentag. Sicherlich gab es auch Prostituierte, Kartenspiele, Besäufnisse und den wichtigen Austausch von Informationen und Klatsch. Vertreter der großen Pelzhandelsgesellschaften kamen. Es wurden Maultiere oder Pferde gehandelt und Fallen gekauft.

Die Mountainmen waren etwa 20 Jahre lang im großen Geschäft mit Biberpelzen. In Europa und im Osten Amerikas gab es keine Biber mehr, also suchten die mutigen Männer im Westen nach Pelzen. Das gin so lange gut, bis der Biberpelz in der Mode nicht mehr nachgefragt wurde.

Danach verdingten sie sich als Führer durch den unbekannten Westen. Sie arbeiteten alleine und waren vielfältigen Gefahren ausgesetzt: Entzündete Zähne, Pferde, die sich ein Bein brechen, Munition geht aus, Kälte, rauhes Terrain und wilde Tiere . Letzteres wurde bekannt durch  den Film The Covenant mit Leonardo di Caprio, der auf wahren Tatsachen beruht. 1823 waren in South Dakota  der allseits hier bekannte Jim Bridger (der einen Trail ausgearbeitet hat und später Fort Bridge gründete), John Fitzgerald und Hugh Gloss zur Jagd unterwegs. Sie trafen auf eine Bärin , die ihre Jungen verteidigen wollte und Hugh Gloss angriff. Die anderen Beiden hielten Gloss eh für verloren und machten sich schnell auf die Flucht vor der Bärin. Gloss überlebte die Attacke, war aber allein und ohne Waffe oder Vorher zurückgelassen worden. 1833 wurden er und ein Gefährte beim Fallenstellern am Yellowstone River von Trickara Indianern umgebracht.

Bridge liess sich übrigens bei einem Rendezvous unter Anwesenheit vieler  interessierter Zuschauern.
bei Pinedale  von einem Priester (glaube ich ) eine Indianerpfeilspitze aus dem Rücken rausoperieren.

Das waren noch Männer ;).

In Pinedale gibt es ein ausgezeichnetes Museum of the Mountain Man, dass ich jedem, der in der Nähe ist nur ans Herz legen kann. https://museumofthemountainman.com

Mountain Man 

Tipi

Viele Geschichten aus dem Wilden Westen

Produktion Filzhüte



Mountain Man durchquert einen Fluss

Hugh Gloss

Erfindung des Stacheldrahtes, der die Cowboys überflüssig machte

Oregontrail Momogramme in einer Espe


Von Pinedale aus geht es durch viel leere Landschaft , erster Punkt auf der Landkarte ist  Farson (313 Einwohner). Nennwert sind zwei Dinge; Hier ist ein Historic State Marker zum Pony Express und eine Art Eisladen, Pizzabude und Andenkengeschäft mit dem Namen Farson´s Mercantile. Berühmt ist der Laden für die großzügig bemessenen Eisbecher. Wir haben nur die mit 1 Portion genommen.  Nicht aufzuessen. Ich habe als Größenvergleich eine normale Seifenpackung dagegengestellt.
WindradzurWassergewinnung

Farsons Kalorienbomben

Eine Portion, Amerika thinks big!

Pony Express
Tankstellenhub in Farson
Hinter Rock Springs wechselt die Landschaft und es wird ein High Desert mit auffällig roten Steinen. Dann wird es bergig, die Unika Mountains sind erreicht .Dreitausender, mit Wald bewahren. So viel Landschaft, so wenige Menschen.

Um Vernal herum wird es wieder kahler, am Weg liegen große Abraumbereiche für Sand und Steine. Ich muss morgen mal googeln was genau da raus geholt wird. Und dann sind wir in Vernal mit gut 10.000 Einwohnern angekommen. Wir wohnen im Dinosaur Inn, denn hier dreht  sich alles um Dinosaurier. Mehr dazu morgen!

Flaming Gorge Landschaft

Flaming Gorge Landschaft

Bei Vernal

Indianer und komischer grauer Wolkenstrich

Hotel in Vernal

Kalorienbomben Nr. 2, Mexicana Restaurant



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