Donnerstag, 12. Februar 2015

Sonnenschein und Regenwald

Zunächst einmal zur Heizung: ( Frage von gestern) Es gibt keine. Die Rezeption sorgte aber für Decken und wir sind auf einer Warteliste für eines der mobilen Heizgeräte. Außerdem sind wir für € 4,60 am Tag Besitzer eines Tabletts mit Wasserkocher, zwei Bechern, Nescafé und Teebeuteln.

Das Abendessen war ziemlich schlecht. Als wir (wegen der Tortilla um halb fünf) erst kurz nach acht essen waren, glich das Buffet einem unaufgeräumten Schlachtfeld. Allenfalls dreisternemässige Hotelqualität.

Überraschenderweise ist aber das Frühstücksbüffet heute sehr gut gewesen. Von Bloody Mary über Rosesekt, Omelettes , Früchte, frisch gepresste und gemixte Säfte und Smoothies und alles Mögliche sonst. Wir geben dem Restaurant heute Abend daher nochmal eine faire Chance Bd gehen vorsichtshalber schon um halb acht essen...!

Im Hotel sind als Nationengruppe etwa gleichviel Briten und Deutsche, mit ein paar Schweizern, Niederländern und Franzosen dazwischen. Dementsprechend gibt es Full English und Fleischwurst, Porridge und Brötchen, Gouda und Cheddar. Und natürlich strenge Hinweise zum NICHT-Reservieren von Liegen mit Handtüchern. Man kann immer schön raten: Marks & Spencer, Next, Hobbs oder Esprit, Jack Wolfskin und Gerry Weber. Ein Englischer Senior kam zum Frühstück stilgerecht in Bermudas mit schwarzen Kniestrümpfen und Lederschuhen ( ist korrekt, wir waren auf Bermuda)!

Nach einem Sonnenbad auf dem Balkon ist mir seit November auf Mallorca wieder richtig warm ( also von der fliegenden Hitze mal abgesehen). Mit dem Mietwagen fahren wir dann am späten Vormittag in Richtung Valle del Rey, der Schlucht mit vielen grünen Terrassen und dem legendären Hippiestrand. Im Ort Playa picknicken wir auf der Mauer am Strand und beobachten
Menschen mit Gitarre, mit Häkelhut in Jamaikafarben, mit Pluderhosen und in allen Altersbereichen. Die jungen mit Kindern, die Alten mit Glasperlenketten. Nach Valle del Rey sind es 46 Kilometer über Serpentinenstraßen. Sollten wir nochmal in die Ecke fahren, dann müssen wir das zur Sonnenuntergangzeit timen. Valle del Rey liegt in perfekter Westlage und abends wird dort der Sonnenuntergang mit Bongotrommeln begleitet.

Am Strand Playa del Ingles aus feinem schwarzen Sand und bewacht von einem Berg, der in allen geologischen Farbvarianten von Stein bunt anzusehen ist, finden sich noch mehr Alt- oder Möchtegernhippies und New Age Fans. Sie haben Steinkreise gebaut, die aussehen wie Sandburgen an der Nordsee. Ein alter Mann geht nackt schwimmen. Jemand hat aus Steinen eine Art Madonna gebaut, daneben asiatische Tempelschalen. In einem kleinen Steinkreise (1 Mieter) liegen gelbe Blumen, ein Mehrfachsteinkreis hat einen Durchmesser von über 10 Metern.

Wir fahren weiter nach Vuelta, dem Hafen von Valle del Rey. Der kleine Ort gefällt mir gut, es ist ein schöner Mix aus Fischerbooten, Freizeitbooten, Geschäften und alles zu Zwergengröße verkleinert durch die riesigen Klippen dahinter. Wir trinken am Hafen einen Espresso, mehrere Leute haben einen Stuhl in die Sonne getragen. An einem Tisch sitzen ein paar alte Männer und spielen Domino.

Dann geht es zurück über die Serpentinenstraßen an mehreren Miradores vorbei, Aussichtspunkten, an denen wir auf der Mauer sitzen und die Aussicht genießen. Schiebt sich eine Wolke vor die Sonne, wird es mindestens zehn Grad kälter. Wir sind ja teilweise auch sehr hoch. Die Berge sind bis über 1500 Meter hoch! Auf dem Hinweg zum Valle haben wir einmal kurz im Laurisilva- (Lorbeerwald) gehalten. Einer der wenigen Regenwälder der temperierten bis subtropischen Zone und Unesco-Weltnaturerbe sowie ein Nationalpark. Er besteht vor allem aus Lorbeer-artigen Bäumen und Baumerika. Dazwischen große Farne, blühende Margeriten und viele andere Pflanzen. Mehr dazu, wenn wir uns das mal richtig ansehen.


Von meinem iPad gesendet

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