Mittwoch, 29. November 2017

Geiger aus dem Schwabenland, Audubon, die Appledore und noch das Hurricane Hole 


Heute waren wir wieder im Café Coffee Plantation frühstücken und ich bin danach wieder ein paar Blocks entlang den wunderbaren Südstaatenhäusern entlang spaziert. Armin habe ich auf seiner Lieblingsbank fürs Pfeiferauchen angetroffen und wir haben am Stand nebenan nach Segelausflügen gefragt. Die Konkurrenz links vom Weihnachtsbaum hat die Yacht "Amerika 2.0 zu bieten, ein wunderbares Segelschiff. Allerdings segelt die derzeit dienstags nur abends. Die Konkurrenz rechts vom Weihnachtsbaum  segelt auch am Nachmittag, da haben sich aber erst 2 der notwendigen 6 Personen angemeldet. Der Verkäufer bietet uns die Abendtour wegen der (Noch-)Nebensaison für USD 59 statt 89 pro Person an. Die Nachmittagstour kostet nur 45 USD ( weniger Getränke, kein Sonnenuntergang und keine Snacks inkludiert). Wenn wir jetzt buchen, die Tour aber nicht zustande kommen sollte, bekämen wir einen Refund oder die Abendtour zum gleichen Preis. Done Deal!  Jetzt haben wir noch 1,5 Stunden Zeit, um etwas anderes zu unternehmen. Zu kurz für das Kunstmuseum( mit hin- und zurücklaufen), also schlage ich eine Besichtigung des Audubon Hauses vor. Mir war Audubon bekannt im Zusammenhang mit der gleichnamigen Gesellschaft/dem Verein zum Vogelschutz.
Tatsächlich war Audubon ein Ornithologe und Autodidakt als Maler. : John James Audubon (born Jean Rabin; April 26, 1785 – January 27, 1851) was an American ornithologist, naturalist, and painter. He was notable for his extensive studies documenting all types of American birds and for his detailed illustrations that depicted the birds in their natural habitats. His major work, a color-plate book entitled The Birds of America (1827–1839), is considered one of the finest ornithological works ever completed. Audubon identified 25 new species. https://en.m.wikipedia.org/wiki/John_James_Audubon
Mit seinen Bildern könnte er in den USA zunächst kein Geld verdienen, also versuchte er sein Glück in England:
The British could not get enough of Audubon's images of backwoods America and its natural attractions. He met with great acceptance as he toured around England and Scotland, and was lionized as "the American woodsman." He raised enough money to begin publishing his Birds of America. This monumental work consists of 435 hand-colored, life-size prints of 497 bird species, made from engraved copper plates of various sizes depending on the size of the image. They were printed on sheets measuring about 39 by 26 inches (660 mm).[58] The work contains slightly more than 700 North American bird species, of which some was based on specimens collected by fellow ornithologist John Kirk Townsend on his journey across America with Thomas Nuttall in 1834 as part of Nathaniel Jarvis Wyeth's second expedition across the Rocky Mountains to the Pacific Ocean.The pages were organized for artistic effect and contrasting interest, as if the reader were taking a visual tour. (Some critics thought he should have organized the plates in Linnaean order as befitting a "serious" ornithological treatise.) The first and perhaps most famous plate was the wild turkey.The cost of printing the entire work was $115,640 (over $2,000,000 today), paid for from advance subscriptions, exhibitions, oil painting commissions, and animal skins, which Audubon hunted and sold.Audubon's great work was a remarkable accomplishment. It took more than 14 years of field observations and drawings, plus his single-handed management and promotion of the project to make it a success. ( Quelle: wie zuvor)
Was aber hat das mit dem von uns besichtigten Haus zu tun. Eigentlich so richtig gar nichts. aber: Audubon painted some of his works while staying at the Key West house and gardens of Capt. John H. Geiger. This site was preserved as the Audubon House and Tropical Gardens. ( Quelle wie zuvor).
Hier gibt es eine Divergenz zu dem,was der Führer uns im Audubon Haus erzählt hat: Audubon sei in Key West gewesen, da hätte aber das Haus noch gar nicht gestanden. Aber in dem Bild der Black Headed Pigeon ( oder so ähnlich) komme eine Pflanze vor,mdie er auf dem Grundstück gemalt habe. Und seitdem habe sich der Name Audubon Haus etabliert.
Tatsächlich befand sich das später(?) gebaute Haus im Eigentum der Geiger Familie. Geigers Familie war aus Stuttgart ausgewandert. ( Was indiziell meine These stützt, dass -dem Dialekt nach zu urteilen- etwa 80 % aller Deutschen, die verreisen, Schwaben sind.). Armin meint, dass in der ersten Bundesligasaison ein Geiger für den VFB Stuttgart gespielt habe...( Holger?? stimmt das?).
Zurück zu Geiger und Audubon: Am besten wir lesen einmal auf der Homepage des Audubon Hauses nach:
"Twenty-two of the original 435 Havell plates represent birds Audubon observed and painted in Florida during the period 1832. In Key West, Audubon had a letter of introduction to Dr. Benjamin Strobel, who had a house on the property now occupied by the Audubon House and Tropical Gardens. At the time, the property was owned by Pardon Greene, one of Key West’s founding fathers. Captain John Geiger, who eventually bought the property, rented a house there. At the center of the property was a garden of native and imported tropical plants that Audubon may have used in his images of local birds."
"Captain John Huling Geiger was a maritime pilot who made his fortune in the ship wrecking industry. Wrecking was a heavily regulated, highly respected and dangerous business. It also was a lucrative business that helped make Key West the richest city in the nation in the mid-19th century. In those days, a hundred ships passed by Key West each day as they sailed between the Eastern Seaboard and the Gulf Coast. Fierce storms and powerful Gulf Stream currents often meant a perilous passage, and many ships met their demise on the Florida Keys’ shallow offshore reef and shoals.A call of “wreck ashore” started a race to a ship in distress. The first captain to arrive became the wreck master who directed the rescue effort and the salvage operation. The first responsibility of the wreck master was to save the ship’s crew and passengers. The second was to salvage its cargo and, if possible, to recover the ship. " 
Geiger war einer der 10 reichsten Männer in Florida. ER hat das Grundstück aber erst 6 Jahre NACH dem Aufenthalt von Audubon erworben . Zudem stammt das jetzige Haus aus dem Jahr 1846, da das vorher dort befindliche Haus durchbringen Hurrikan zerstört worden war. So verhält es sich also mit den widersprüchlichen Aussagen von Wikipedia und unserem Guide . Irgendwie haben beide recht!
Mehr über die spannende Geschichte der Geiger Familie, die aus St. Augustiner hier nach Key West gekommen war, kann man hier nachlesen! http://audubonhouse.com/about-audubon-house/
Jedenfalls hängen Original Meisterwerke von Audubon in diesem wunderbaren kleinen Museum, dass liebevoll mit zeitgenössischen Möbeln eingerichtet ist , inkl. gedecktem  Tisch mit Essen und Trinken!
Danach geht es schnell zurück zum Pier und wir haben Glück, es sind immernoch nur 4 Leute angemeldet, aber es wird  trotzdem gesegelt. Fast wie ein Privatcharter. Und so kommen wir in den Genuss lautlos über das Meer zu segeln und gucken zu können. Die Kreuzfahrtschiffe machen Key West zwergenklein im Vergleich. Segeln ist "the real Thing"!
Jeden Tag legen derzeit 2 oder 3 Kreuzfahrtschiffe hier an. Dies hängt damit zusammen, dass viele Karibikhäfen seit Irma nicht mehr angefahren werden können. Irma hat in Key West nur wenige Häuser zerstört, auch viele Pflanzen haben überlebt. Nur die Boote waren das Problem. In der Bucht ankert eine Plattform mit Tower und Versorgungseinheit inkl. Betten als Basisstation für eine Barke, die die untergegangenen Schiffe hebt. Aus dem einen Bereich sind von 300 nur 29 heil geblieben, in einer Marine von 120 nur 19, wird uns erzählt. Die Appledore Star, unser Schiff, war während des Sturms mit einer Spinnennetz ähnlichen Anordnung von Tauen festgemacht, ihr ist fast nichts passiert. https://appledore2.com/. Wahrscheinlich war sie Mitte September gerade erst wieder in Florida angekommen, denn im Sommer segelt sie in Maine.

Zum Abschluss noch unser Abendrestaurant, diesmal an einer Marina von Stock Island: Hurricane Hole. Ein nettes Restaurant , viele Angler, mit Tischen an der Marina. Sehr kinderfreundlich,denn es gibt sogar einen Spielplatz mit einem großen bunten Holzschiff! http://hurricaneholekeywest.com/restaurant.php
Fahrradtransporter mit Save the Chicken Aufkleber
Typisches Key West House
Dekoration an typischem Key West House
Manatee - Seekuh - Manati
Weißer Pelikan, Bild von Audubon
Audubon House, Key West
Detail Innenraum, Audubon House
Coffee House in Key West
Segeln auf der Appledore
Segeln auf der Appledore, Key West Bucht
Appledore Two
Blick auf den Kreuzfahrthafen
Sunset Key bei Key West
Großes Schiff und kleine Häuser
Glitzersonne, Gegenlicht

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