Donnerstag, 12. Dezember 2019

Noch einen grossartigen botanischer Garten gesammelt!

Beim Aufwachen wieder der Blick auf Wolkenbänke und auch ein Frühstück im Freien ist heute nicht drin. Wie gestern aber verziehen sich die Wolken und in Funchal strahlt die Sonne nur so vom blauen Himmel. Im botanischen Garden, dem Jardim Botanico, gegründet 1960, sitzen wir auf einer Bank und verfolgen, wie die HMS Queen Victoria der Cunard Line am Kreuzfahrtkai ‚einparkt’. Das dauert ziemlich lange, aber es muss ja passen, durchstarten geht nicht und es ist ein wunderbarer Platz , um den Harbourmaster zu spielen.
Der botanische Garten überzeugt mit Sonne, Palmen, Sukkulenten, Tropenblumen und einem Café mit Aussicht. Ich habe noch ein Pflanzenbestimmungsbuch meines Großvaters, indem er in den 70er Jahren innFunchal angekreuzt hat, welche Pflanzen er gefunden hat. Meine Großmutter hat ihn vermutlich in die zwei Flugreisen nach Madeira und Teneriffa reingemobbt.

Es ist steil in Funchal und der Garten ist auf vielen Ebenen angeordnet, terrassenförmig. Die Wege bestehen weitgehend aus eng aneinander gelegten Kieselsteinen. Leider sind die Sohlen meiner Schuhe schon ziemlich dünn gelaufen...!

Die Gartenanlage selbst  ist älter als 1960 und wurde bereits 1881 begonnen, sie gehörte der schottischen Familie Reid, die im Herrenhaus ( heute Naturkundemuseums) bis 1936 wohnte. Sie haben das berühmte Grandhotel Reid’s Palace in Funchal , das 1891 eröffnet wurde.

Vom botanischen Garten aus wollten wir zum oberhalb von Funchal gelegenen Villenvorort Monte und von dort weiter durch die Natur der Inselmitte. Das ist aber gar nicht so einfach. Auf dem Weg liegt eine Schlucht, durch die keine Straße führt. Google hilft, mehrboder weniger. Die Straßen sindbunsind unfassbar steil. Ich frage mich, was die alten Leute in den Wohnhäusern machen. Unwahrscheinlich, dass sie immer Autos nehmen. Ich darf nochmal an den Spruch meiner Mutter, den ich gestern schon zitiert hatte erinnern: Wenn Du da die Butter vergessen hast.

Jedenfalls habe ich das Gefühl, ich müsste mit treten, damit unser kleiner Renault Clio nicht auf der steilen Strecke lieber rückwärts rollt und bergab muss Armin immer mal wieder von der Bremse gehen, damit diese nicht verschmort.

Wir fahren kilometerlang durch verbranntes Gebiet, der Waldbrand 2016 war wirklich heftig. Das Resort in dem Freunde von uns vor dem Brand waren, ist total abgebrannt.
Dann fahren wir in die Nebel/ Wolken , die Bäume haben lange Flechtenbärte und sehen kann man nicht wirklich weit. Wie auf La Gomera, finde ich die Nebelwald Vegetation des Lorbeerwaldes eher langweilig.
Als es auf der Nordseite wieder bergab geht, wird es heller. Der Wald weicht Terrassen mit Bananenstauden und Zuckerrohr. In Porto da Cruz am Meer ist eine Rumdestillerie. Außerdem führt eine Stichstraße, die ich zu Fuß gehe, am heute wilden Atlantik entlang zu einem kleinen Hafen mit Hebekran für Boote, hohen Mauern und noch höher spritzender Gischt.

Wir machen noch einen Stop in Machico, einem sicheren Hafen für die Weltenbummler des 15. Jahrhunderts, inklusive altem Fort und Befestigungen. Es ist ein netter , lebhafter Ort mit viel Leben. Hier werden wir vielleicht nochmal zum Essen hin fahren. Die Via Rapida mit ihren vielen Tunneln bringt uns schnell zurück nach Caniço. Dabei fahren wir unter der Starbahn des Flughafens her. Die Startbahn wurde 2000 auf 180 (!) Betonpfeiler gebaut und war damit das aufwendigste und teuerste Bauprojekt Portugals.

Zum Abendessen gehen wir zum Restaurant Laranjinha. Nach dem Dumont Reiseführer ein Haus mit Küche nach „Omas Rezepten“ ( 6. Auflage 2018), heute ein durchgestyltes Bistro mit gehobener ( guter!) Küche.
































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