Samstag, 14. Dezember 2019

Keine Levadas, nur Blumen und Blicke

Wir machen uns heute auf den Weg zu einer Levada Wanderung ab Camacha. Der Ort hat viele Jahre von der Korbproduktion, insbesondere von Exportware gelebt. Heute verkaufen nur noch wenige Handwerker nur für Touristen. Der Ort, 700 m hoch in der Nebelzone gelegen , wirkt heute etwas verlassen und verarmt. Von den laut Reiseführer Bars und Cafés der Hipster Gesellschaft von Funchal können wir auch nichts entdecken. Auf dem Hauptplatz steht ein Denkmal, das daran erinnert, dass der Brite Harry Hinton 1875 einen Fussball aus England mitbrachte und auf dem Dorfplatz von Camacho auf Madeira der Fussballsport  in Portugal seinen Anfang nahm. Christian Ronaldo, der  übrigens aus Madeira kommt, wird es zu schätzen wissen.

Wir finden den Wegweiser zur Levada dos Tornos , aber es geht total steil den Berg herunter und die Einheimischen haben geraten, erstmal ein Stück zu fahren, das wird der Clio aber nicht schaffen und es fängt an zu nieseln und so wichtig sind Levadas ja auch nicht. 😉 Jedenfalls kommen wir aus dem regnerischen kalten Winter  in Deutschland und wir sind nicht der Auffassung, dass wir hier jetzt auch noch durch den Nebel laufen müssen.  Levadas sind übrigens Wasserrinnen, die seit dem 15. Jahrhundert das Regenwasser aus dem nassen Norden in den Süden leiten und neben denen Pfade,teils abenteuerlich, verlaufen.

Statt dessen fahren wir zum Jardim de Palheiro, in einen Garten, der zum Grundbesitz der noch heute im Herrenhaus wohnenden britischen Familie Blandy gehört. Die Familie produziert seit 1811 Madeiraweine ( www.Blandys.com).

Der Garten ist der bedeutendste Privatgarten auf Madeira. In ihm liegt das nicht zugängliche Haus der Blandy und ein Teehaus ( geöffnet) . Daneben gehören zum Gesamtensemble noch ein Hotel, ein Landhaushotel sowie ein Golfplatz. https://www.palheironatureestate.com/palheiro-gardens.html

Nachdem wir vor unserem Ausflug schon unten an der Küste vielmSonne hatten und draußen frühstücken könnten, kann sich die Sonne im Garten nicht mehr so ganz durchsetzen. Es blüht noch sehr viel und dann auch schon wieder , zum Beispiel viele Sorten Kamelien.

Ein lohnenswerter Garten hoch über  Funchal.























Von dort fahren wir weiter über Caniçal auf die östlich gelegene Halbinsel , durch die Madeiras eine Ende gekennzeichnet ist: São Lourenço. Annder Baia de Albra endet die Straße, ab hier kann man nur noch weiter wandern. Das Gestein besteht aus Trachyt und Tuff, alles Zeugen vulkanischer Tätigkeit. Man sieht viele Lavabomben und außer einer Art Steppengras wächst kaum etwas hier.
Auch ohne die große Wanderung zu machen, bekommt man auf vielen Pfaden einen guten Eindruck und tolle Weitblicke entlang beider Seiten der Halbinsel. Auch kann man gut die Flugzeuge beim Landeanflug beobachten. Ich habe übrigens auf dem Weg hierhin  auch die vielen Pfosten unter der Landebahn fotografiert.

















Wir machen noch einen Abstecher zum Hafen von Caniçal mit Frachtschiffen und Fischtrawlern. Caniçal war bis 1981 Zentrum des Walfangs auf Madeira. Heute sorgt ein Freihafen für Arbeitsplätze.

Am Abend gehen wir in Caniço ‚auf dem Berg‘ essen. In der Kirche singt ein Chor Weihnachtslieder, die vom Lautsprecher nachbrausen übertragen werden.


P.S.: das madeirische Gericht Espetada besteht aus ziemlich viel Fleisch! 😋😅



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